Folge 107: Folge 107: Die EZB warnt vor Gold-Derivaten – und das steckt dahinter (Mit Michael Blumenroth, Deutsche Bank)
Shownotes
Gold ist die Anlageklasse mit der besten Wertenwicklung seit dem Jahr 2000. Mit fast 1.200 Prozent Plus in US-Dollar und fast 1.000 Prozent Wertzuwachs in Euro hat das Edelmetall in den vergangenen 25 Jahren immer mehr Investoren angezogen. Diese Entwicklung ist auch der Grund für die Veröffentlichung einer Warnung vor dem Goldmarkt durch die EZB. Was genau hinter dieser Warnung steckt, erfahren Sie in der 107. Folge des Goldwissen-Podcasts von Xetra-Gold. Zu Gast ist Michael Blumenroth von der Deutschen Bank, einer der erfahrensten Rohstoffexperten in Deutschland. Hören Sie rein und erwerben Sie fundiertes Hintergrundwissen zum Goldmarkt.
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00:00:10: Die Anzahl der Marktakteure hat sich vergrößert.
00:00:13: Jetzt gibt es aber auch - was ja einer der Vorteile von Gold ist - nur ein begrenztes
00:00:18: physisches Volumen beim Gold weltweit.
00:00:20: Wenn man alles zusammenschmelzen würde, was jemals gefördert wurde, wäre es ein Würfel von gerade mal 22 Metern, ungefähr.
00:00:27: Der wird unter das Brandenburger Tor passen, das ist alles Gold, was auf der Welt gibt.
00:00:30: Viel ist das nicht.
00:00:34: Goldwissen von Xetra-Gold, der Podcast.
00:00:38: Liebe Goldinteressierte, Gold ist die Anlageklasse, die seit dem Jahr 2000, also in den vergangenen 25 Jahren, die beste Wertentwicklung hingelegt hat.
00:00:50: Fast 1200% Plus in US-Dollar und fast 1000% Wertzuwachs in Euro, so eine Entwicklung zieht natürlich immer mehr Investoren an und daran liegt es, dass die Europäische Zentralbank, kurz EZB, vor einigen
00:01:08: Wochen eine Warnung vor dem Goldmarkt veröffentlicht hat.
00:01:12: Was hinter dieser Warnung steckt, erfahren wir in dieser 107.
00:01:16: Folge des Goldwissen Podcasts von Xetra-Gold und zwar von Michael Blumenroth von der Deutschen Bank, einem der erfahrensten Rohstoff-Experten in Deutschland.
00:01:27: Ich bin Mario Müller-Dofel, der Podcast Moderator.
00:01:30: Ich frage, Goldexperte Michael Blumenroth antwortet. Wir sitzen beide im Xetra-Gold Podcast Studio und legen jetzt los.
00:01:43: Lieber Herr Blumenroth, eine Freude, Sie wieder im Goldwissen Podcast zu haben.
00:01:48: Herzlich willkommen, wie geht's, wie steht's und schmeckt der Kaffee?
00:01:52: Ja, schönen guten Tag, Herr Müller-Dofel.
00:01:53: Ja, gehen und stehen tut's gut, ich kann mich nicht beklagen, schöne Sommerzeit gehabt, jetzt kommt nämlich der Herbst wieder herbei und Kaffee…
00:02:02: Kaffee schmeckt wiederum ausgezeichnet und ich sehe gerade, dass es auch eine sehr, sehr schöne Tasse, Xetra-Gold-Schwarz mit so einer goldenen Aufschrift, die liegt ergonomisch gut in der Hand, kann ich erst mal loben, die Tasse.
00:02:13: Ich weiß nicht, ob die dann auch irgendwo bei Börsentagen mal verteilt werden oder als Werbegeschenke dann
00:02:17: unterwegs sein werden.
00:02:18: Also ich kann nur sagen, passt alles, guter Kaffee, gute Tasse.
00:02:21: Wunderbar.
00:02:22: Ich werde dem Xetra-Gold Team Bescheid geben, beziehungsweise die hören das jetzt natürlich auch, dass Sie auch so eine Tasse haben möchten.
00:02:29: Ich liebe die, die sieht schön aus und die fühlt sich gut an.
00:02:33: Also wunderbar.
00:02:34: Aber jetzt kommen wir weg von der Tasse hin zu Gold.
00:02:38: Herr Blumenroth, Gold gilt gemeinhin als sicherer Hafen in einem
00:02:42: unsicheren politischen und wirtschaftlichen Umfeld, wenn der Goldpreis immer höher steigt, wie die meiste Zeit in den vergangenen 25 Jahren, dann zeigt dies, dass die Nachfrage nach diesem sicheren Hafen steigt und genau diese steigende Nachfrage, also der steigende Goldpreis, hat die Europäische Zentralbank vor einigen Wochen zu einer Warnung im Zusammenhang mit Gold veranlasst.
00:03:06: Erzählen Sie mal, worum es da ging bzw.
00:03:09: geht, Sie können das viel besser als ich.
00:03:11: Ja, erstmal vielen Dank
00:03:12: für die Blumen, es kam eine Warnung, die auch einige Wellen geschlagen hat.
00:03:16: Es gab so einen Bericht, eine Studie der EZB, wo sie sich darüber Gedanken gemacht haben.
00:03:22: Sie haben schon gesagt, der Goldpreis steigt beständig.
00:03:24: Es kommen immer mehr Marktakteure rein, ich werde auch von Leuten gefragt, die früher nicht wussten, wie sich Gold schreibt oder die niemals darüber nachgedacht hätten in Gold zu investieren.
00:03:33: Jetzt, wenn man auf so ein Chart schaut, dann schießt das ja quasi senkrecht nach oben in den letzten 3 Jahren bedeutet die Anzahl der Marktakteure hat sich vergrößert.
00:03:42: Jetzt gibt es aber auch, was ja einer der Vorteile von Gold ist, nur ein begrenztes physisches Volumen an Gold weltweit.
00:03:50: Das Thema hatten wir schon mal gehabt, wenn man alles zusammenschmelzen würde, was jemals gefördert wurde, was mit Schiffen im Mittelalter versenkt wurde.
00:03:58: wo man auch weiß, dass es noch Goldvorkommen gibt,
00:04:00: Wenn man alles zusammenschmelzen würde, wärs ein Würfel von gerade mal 22 Metern ungefähr.
00:04:04: Der wird unters Brandenburger Tor passen, das ist alles Gold, was auf der Welt gibt.
00:04:08: Ja, viel ist das nicht.
00:04:09: Viel ist das nicht, genau das überrascht immer wieder.
00:04:11: Die meisten, die mich schon mal irgendwo gesehen haben, kennen das, aber die, die es noch nicht kennen, die staunen dann immer erst mal, weil man stellt sich viel mehr vor.
00:04:18: Man hat ja auch diese ganzen Goldspeicher der Notenbanken vor Augen, genau.
00:04:22: Jetzt ist aber das Problem, viele kaufen Gold neu und es gibt ja nicht nur physische Käufer, sondern es gibt auch Produkte, die in erster Linie nicht physisch sind.
00:04:33: Da nennt die EZB die sogenannten Goldderivate.
00:04:36: Das Goldderivate-Volumen erkläre ich bestimmt gleich noch mal.
00:04:39: Das sind, genau das sind Produkte, jetzt die auch auf dem Gold basieren, die aber nicht unbedingt jetzt physisch gedeckt sein müssen, die aber gedeckt sein können.
00:04:47: Also das Volumen wächst, gleichzeitig bleibt der Würfel aber gleich groß.
00:04:51: bedeutet, das sieht die EZB als Risiko und es gibt auch die sogenannten Futures mit physischer Lieferanforderung…
00:04:59: Erkläre ich gleich auch noch mal genauer, das sagt der Name schon einigermaßen, also Futures sind Termingeschäfte, die jetzt nicht sofort erfüllt werden müssen, sondern vielleicht in 3 Monaten, 6 Monaten.
00:05:08: Machen wir gleich.
00:05:08: In einem Jahr genau, das dann tatsächlich
00:05:11: Produkte, die jetzt neu oder in größerer Anzahl, in größerem Volumen, das ist das richtige Wort, auf den Goldmarkt einprasseln, sozusagen, weil viel mehr Interessenten da sind, viel mehr Käufer.
00:05:22: Aber wie gesagt, das Angebot in Gold ist nicht vermehrbar, nicht beliebig vermehrbar, und das sieht die EZB als Problem, wobei sie auch sagt,
00:05:30: es ist so, dass der Goldmarkt von sehr wenigen Marktakteuren, dass sehr wenige Marktakteure da beteiligt sind.
00:05:35: Es ist nicht so, dass jede Sparkasse in sonst wo, ohne die jetzt kleinreden zu wollen, ich meine, die machen ja auch ihren Job, aber nicht jede kleine Bank oder jede Kapitalsammelstelle hat Goldhandel.
00:05:48: Und das bedeutet, wir haben 'ne Konzentration auf einige große Marktteilnehmer.
00:05:53: und wenn jetzt in diese Abhängigkeiten Stress reinkäme, dann sieht die EZB die Gefahr, dass tatsächlich der Goldmarkt, dass der unter Stress geraten kann.
00:06:02: Es gibt nicht genug Gold, um diese Verträge zu erfüllen und das könnte dann wiederum auf andere Marktsegmente ausstrahlen, Anleihemärkte, Währungsmärkte, also das ist etwas, was die EZB damals als Sorgen subsummiert hat.
00:06:13: Okay,
00:06:14: Also, ich habe mir vorgenommen, für dieses Gespräch mit Ihnen heute das Ganze ein bisschen aufzudröseln.
00:06:20: Das ist ein kompliziertes Thema, aber es ist auch ein sehr wichtiges Thema und deswegen machen wir das also zum besseren Verständnis.
00:06:28: Ihrer Erläuterung von soeben, Herr Blumenroth, was sind Goldderivate und was sind Future-Kontrakte mit physischer Lieferanforderung?
00:06:38: Diese zwei Produkte, nennen wir es mal, können Sie die noch mal erklären?
00:06:42: Ja, gerne.
00:06:43: Also Derivate, jetzt lohnt sich das nach 40 Jahren doch noch mal Latein gehabt zu haben.
00:06:49: Das kommt von Derivate ableiten.
00:06:51: Das sind also von einem bestimmten unterliegenden Wert, sagt man Assets, abgeleitete Produkte.
00:06:57: Das können Aktien sein, Anleihen sein, können typisch Währung, Währung kann es auch sein und natürlich auch Rohstoffe.
00:07:03: Abgeleitet bedeutet, dass es ein Produkt gibt, aber es gibt zwei verschiedene Arten von Kontrakten, die daraus abgeleitet werden können.
00:07:10: Das eine sind Optionen.
00:07:12: Das hatten wir, glaube ich, auch schon mal in dem Podcast.
00:07:14: Also Optionen bedeutet, ich denke, dass der Goldpreis vielleicht in einem Jahr höher ist.
00:07:19: Sie denken, der Goldpreis wird nicht unbedingt steigen, dann kann ich eine Call-Option kaufen.
00:07:23: Das bedeutet, ich könnte in einem Jahr Gold zu dem Preis, den wir heute festlegen würden, könnte ich erwerben, weil Sie gehen ja davon aus, dass der Preis fällt.
00:07:31: Ich gehe davon aus, dass der Preis steigt und hoffe, dass ich dann bei dem Preis, den wir beide heute festlegen, der kann überall sein, das ist zwischen uns beiden aushandelbar wie ein freier Vertrag.
00:07:41: Da können wir so ein Geschäft abschließen, das heißt Optionsgeschäft.
00:07:44: Das wird natürlich unter Banken, Produzenten, Nachfragern in viel größerem Ausmaß abgeschlossen, also professionellen Marktteilnehmern.
00:07:52: Man hat ein Vertrag, der zur Lieferung berechtigt, aber nicht verpflichtet.
00:07:56: Also es ist einfach eine Optionalität, sagt ja schon das Wort Option liegt da drin.
00:08:00: Das zweite sind Futures, das passt ja gleich zu dem zu der zweiten Frage, die Sie hatten.
00:08:04: Futures sind Terminkontrakte.
00:08:07: Also ich weiß zum Beispiel, ich brauche jetzt Gold, ich bin Juwelier oder Produzent, ich mache mir jetzt Gedanken, was will ich nächstes Jahr ins Schaufenster stellen, will ich goldene Uhren erstellen, mehr Schmuck.
00:08:18: Ich weiß, dass ich immer eine bestimmte Menge an Gold brauche.
00:08:20: Ich brauche diese Menge aber nicht jetzt, sondern ich brauche sie meinetwegen 9 Monaten oder 12 Monaten.
00:08:25: Ich kann aber, wenn ich Angst habe jetzt, dass der Kurs mir davonläuft, also dass der Goldpreis nicht mehr irgendwo bei 3.500, sondern bei 5.000 steht, habe ich ein Interesse daran, jetzt schon einen Vertrag abzuschließen und zwar zum bestimmten Preis, dass ich Gold im nächsten Jahr im September zur Lieferung bekomme.
00:08:43: Also, wenn ich hak mal kurz ein, also wenn wir sagen,
00:08:47: wir schließen heute einen Future-Kontrakt ab, ich bei Ihnen.
00:08:51: Heute steht der Goldpreis, ich sag jetzt mal bei 3500, machen wir es rund, ist leicht merkbar, 3500 Dollar pro Feinunze.
00:08:59: Da komme ich zu Ihnen, Herr Blumenroth, nur mal so als Beispiel und sage, ich möchte heute schon für 3500 Euro Gold kaufen pro Feinunze, aber ich will das erst haben
00:09:10: in 9 Monaten, richtig?
00:09:12: Hundertprozentig, richtig.
00:09:13: Gut.
00:09:14: Und wenn in 9 Monaten der Preis bei 5000 steht, freue ich mich, weil ich habe es billiger bekommen, als hätte ich es eben erst in 9 Monaten gekauft, richtig?
00:09:23: Genau richtig.
00:09:23: Aha, so ist es.
00:09:25: Und da, ich meine, die Kontakte gibt es auch ohne physische Lieferung.
00:09:29: Das ist eigentlich meistens so, dass ja sehr viele sind ja auch spekulative Markt, Marktakteure unterwegs, die wollen jetzt Gold.
00:09:37: ja gar nicht zu bestimmten Zwecken haben, zur Weiterverarbeitung oder Ähnlichem.
00:09:40: Es gibt aber dann auch die Produkte, gerade auch in den USA, die einen physischen Lieferanspruch haben.
00:09:45: Ich kann also, wenn es soweit ist, der 30.
00:09:47: September 2026, oder wenn Sie ihn von mir gekauft haben, können Sie sagen: 'Herr Blumenroth, ich möchte das Gold jetzt geliefert haben und zwar übermorgen.' So, und die EZB sagt jetzt, da sind so viele Kontrakte im Markt.
00:10:01: Wenn die jetzt alle ihr Gold haben wollten, wäre das gar nicht da.
00:10:06: Weil es gibt ja nicht so viel Gold.
00:10:07: Ist das richtig?
00:10:08: Das richtig verstanden, so.
00:10:10: Das ist korrekt, genau.
00:10:11: Das ist genau das Kernproblem, was die EZB meint, erkannt zu haben.
00:10:15: Ja, OK, meint „erkannt zu haben“, da kommen wir gleich noch drauf zurück.
00:10:18: Das habe ich mir jetzt, das merke ich mir.
00:10:20: Also auch das merke ich mir.
00:10:22: Gut, also gehen wir einen Schritt weiter.
00:10:24: Also haben Sie jetzt sehr gut erklärt, ja, Sie könnten auch Grundschullehrer für Goldkunde werden, Herr Blumenroth.
00:10:30: Also wenn Sie sich noch mal verändern wollen, wunderbar.
00:10:33: Aber wie hoch ist denn das Volumen der Goldderivate derzeit in Europa oder in der Welt und um wie viel ist es gestiegen?
00:10:41: Ne, wir waren jetzt erstmal abstrakt unterwegs.
00:10:43: Haben Sie da Zahlen zu?
00:10:44: Ja, definitiv, erstmal danke.
00:10:46: Ja, Lehrer war auch so eine Option, die ich überlegt hatte, aber irgendwie hat mich der Weg dann doch ganz woanders hin verschlagt.
00:10:53: Aber probieren wir es mal an.
00:10:54: Ich stell mir jetzt gerade vor, dass ich jetzt so eine Masse an Schülern vor mir hab.
00:10:57: Genau diese Zahlen, die Sie gerne
00:11:00: wissen möchten, die stehen nämlich auch in dem EZB-Bericht drin.
00:11:03: Also das hat zumindest die EZB dann ganze Arbeit gemacht.
00:11:06: Sie schreibt, dass das gesamte Nominalvolumen, also das Volumen, lass die Kontakte laufen, wenn sagen, Herr Müller-Dofel, ich mach mit meinem Blumenbooten ein Termingeschäft über 100.000 Unzen, und dann ist dass das Volumen, zu dem dieses Geschäft halt dann abgeschlossen wird oder zu nennen das Geschäft dann ja fällig wird in einem Jahr.
00:11:25: Wenn man diese ganzen Geschäfte zusammenaddiert, kommt man tatsächlich nur in der Eurozone, wohlgemerkt nur in der Eurozone, in den USA wird es wahrscheinlich noch viel höher sein, auf etwa eine Billion Euro.
00:11:37: Also schon ordentlicher Schnaps Geld, also ungefähr das, was so ja an der Staat verdient, der deutsche Staat jedes Jahr an Steuern und Abgaben.
00:11:47: Das ist wiederum ein Anstieg, als die EZB den Bericht rausgebracht hat, von etwa 58 Prozent seit November 2024.
00:11:55: Seit nicht mal einem Jahr.
00:11:56: Genau.
00:11:58: Das unterstreicht das, was Sie am Anfang gesagt haben, dass sehr viele jetzt auf diesen fahrenden Zug tatsächlich auch aufspringen, weil Sie sehen, der Goldpreis bewegt sich, der Goldpreis bewegt sich stark nach oben.
00:12:07: Also wir haben sehr viel mehr Marktteilnehmer, als wir es vorher hatten.
00:12:11: Das sind ungefähr, haben wir umgerechnet, 9.720 Tonnen Gold, also schon ein Stück mehr als die weltweite Jahresproduktion.
00:12:18: Also allein, was wir in Europa haben an Derivaten-Kontrakten.
00:12:22: Und was noch dazu kam, haben wir nicht nur in Europa, für die USA hat die EZB die genauen Zahlen nicht genannt, aber die Anzahl der Futures-Kontrakte mit physischer Lieferung.
00:12:32: Also ich betone, dass tatsächlich dann die physische Auslieferung erfolgen kann.
00:12:36: Die ist auf dem höchsten Stand seit 2007, also kurz vor der Finanzkrise.
00:12:41: Also man sieht, da hat sich was getan in den letzten Monaten.
00:12:44: Das Volumen der Marktteilnehmer, die in diese Derivatekontrakte investieren, ist deutlich angestiegen, weil ja Gold mehr oder weniger doch recht stark in den Fokus gerannt ist.
00:12:55: Ja, und jetzt noch mal, wahrscheinlich wirklich 'ne totale Laienfrage, aber ich würde es gern wissen.
00:13:01: Jetzt sind also die Geschäfte mit Goldderivaten und Future-Kontrakten
00:13:06: stark gestiegen.
00:13:08: Warum machen das die Marktteilnehmer?
00:13:10: Es gibt ja jetzt nicht plötzlich viel mehr Schmuckhersteller oder so, die Gold brauchen.
00:13:15: Ist das reine Spekulation oder worum geht es da?
00:13:18: Ja, es ist eigentlich beides.
00:13:19: Zum einen, also Derivate wurden geschaffen und das ist eigentlich auch der Zweck, den ich kenne, aus meiner Handelszeit zur Absicherung.
00:13:25: Also, es gibt ja auch zum Beispiel Produzenten, die wissen, in Australien sitze ich, ich werde nächstes Jahr 20 Tonnen Gold aus der Erde rausbaggern.
00:13:34: Wenn ein Produzent Angst hat, dass der nächste Preis sinkt, aus welchen Gründen auch immer, gibt momentan wahrscheinlich weniger, aber dann kann er sich da zum Beispiel absichern, indem man das im Voraus verkauft, die Produktion.
00:13:44: Oder aber, wie Sie gesagt haben, Juwelierhersteller denkt nächstes Jahr muss ich viel
00:13:48: viel mehr bezahlen als jetzt, also kaufe ich das lieber jetzt schon mit einem bestimmten Preis.
00:13:52: Aber was natürlich das andere Argument ist, oder die andere Käufergruppe, haben Sie auch schon gerade erwähnt, sind die Spekulanten, weil es ist mit diesen Derivaten Produkten, da will ich jetzt nicht zu weit ausholen, aber es ist so, dass man bei den Derivaten Produkten, wenn ich jetzt Gold
00:14:07: kaufen würde, physisch oder auch über Zertifikat oder ähnliches, müsste ich den kompletten Betrag für Gold jetzt auf den Tisch drauflegen.
00:14:15: Wenn ich eine Unze Gold kaufe, müsste ich den Betrag X
00:14:18: in Euro auf den Tisch legen und dann jetzt bezahlen.
00:14:21: Bei diesen Optionen oder Termingeschäften muss ich meistens oder muss ich eigentlich nur jetzt eine Prämie bezahlen, bei den Optionen also eine kleine Prämie, je nachdem welchen Preis ich gewählt habe für die Option.
00:14:34: Aber es ist wesentlich weniger Kapitaleinsatz jetzt, als wenn ich das Gold direkt kaufen würde.
00:14:39: Genauso ist auch bei den Termingeschäften, die Erfüllung würde erst in unserem Beispiel nach einem Jahr passieren.
00:14:46: Also habe ich ein Jahr Zeit zu gucken, was passiert, warte mal ab und kann mit dem Geld so lange arbeiten.
00:14:51: Ich kann damit Löhne bezahlen, Kosten für Investitionen, wenn ich dann das Gold erst mal rausbaggern muss aus der Erde.
00:14:58: Also ich kann mit dem Geld ein Jahr lang verfügen und gerade so Termingeschäfte, meistens muss dort nur ein sehr geringer Betrag der Gesamtsumme hinterlegt werden, was wiederum auch die EZB genau als Gefahr ansieht.
00:15:09: Es wird nur ein kleiner Betrag hinterlegt, bewegt sich aber der Preis sehr stark, kann sein, dass da Nachschussverpflichtung kommen.
00:15:16: Das hört man ab und zu mal so Margin Verpflichtungen, ganz gefährlich, da klingeln dann meistens bei einem Markt dann immer die Glocken, wenn diese Verpflichtungen erhöht werden.
00:15:25: Also, die müssen dann doch mehr Geld bezahlen, als sie vorher dachten.
00:15:28: Genau, die müssen dann halt nachschießen, weil das Risiko gerade bei so schwankenden Märkten höher wird, dass sie dann am Ende dann tatsächlich wesentlich mehr bezahlen müssen, als sie am Anfang gedacht haben.
00:15:39: Also, es ist diese Derivategeschäfte eignen sich dafür, wenn man mit kleinem Kapitalansatz jetzt auch spekulativ oder nicht spekulativ im Markt unterwegs sein möchte, aber irgendwann kommt halt der Zahltag, entweder kommt er an dem Fälligkeitstag am 30.
00:15:53: September 2026
00:15:55: oder zwischendurch, zum Beispiel, zum Beispiel, genau wie unser Beispiel von eben.
00:15:59: Oder aber es kann sein, dass wenn die Preise sehr stark schwanken, dass dann auch die Börsen, das sind dann Börsenhandelnde Geschäfte, teilweise dann auch diese Nachschussverpflichtung erlangen.
00:16:08: Aber im Endeffekt geht es darum, Absicherung eine Seite, Spekulanten die andere Seite.
00:16:13: Die Spekulanten machen das gerne, weil sie mit geringem Kapitalansatz auf Kursbewegungen
00:16:17: ja, sagen wir mal, setzen können und noch mal etwas zur, ich sag mal, Geldnachschusspflicht: Wenn eben hohe Schwankungen stattfinden, das Risiko steigt, was ist denn, wenn die das Geld nicht haben,
00:16:30: was sie da nachschießen müssen, sind ja bestimmt auch mal hohe Summen, oder?
00:16:34: Ja, das ist korrekt, das ist genau das Problem, vor dem die EZB warnt. Wenn das nämlich passiert, dann gibt's Liquiditätsprobleme und das ist, das ist ja meistens, das hab ich im Podcast erwähnt, meistens der Grund für irgendwelche Krisen an den an den Märkten.
00:16:50: Finanzkrisen.
00:16:50: Finanzkrisen, genau.
00:16:52: Es ist bei einigen Produkten auch so, da werden dann Sicherheiten hinterlegt, die müssen dann verwertet werden, Anleihen oder auch andere Metalle oder sowas, aber die ganzen Produkte, wo keine Sicherheiten hinterlegt sind, da haben wir dann tatsächlich 'n Problem.
00:17:06: Also Sie haben das messerscharf erkannt, das ist genau das Problem.
00:17:09: Ich bin so richtig ein Schlauer.
00:17:11: Ja, ich danke Ihnen.
00:17:13: Dank Ihnen.
00:17:15: Aber wusste ich ja schon vorher.
00:17:18: Gut, also gehen wir, gehen wir ein Stück weiter.
00:17:20: Also, wenn ich, wenn ich es richtig verstehe, ich bin mir nicht so hundertprozentig sicher, aber wenn ich es richtig verstehe, könnte die E.
00:17:26: Z.
00:17:26: B.
00:17:26: mit ihrer Warnung ja dann Recht gehabt haben.
00:17:29: Ich meine, wenn alle Marktteilnehmer, die physisches Gold dann brauchen, um ihre Geschäfte zu machen, oder irgendwie Geld nachschießen müssen, wenn die dieses Geld oder dieses Gold wirklich plötzlich haben wollten, also die, die das kriegen müssen, das würde doch gar nicht funktionieren, weil sie haben es ja gerade gesagt, es ist
00:17:47: viel mehr Geld in Gold investiert, als physisches Gold überhaupt da ist.
00:17:53: Ja, dann knallt es doch oder?
00:17:55: Ja, theoretisch könnte das passieren.
00:17:57: Es ist nicht nur das Problem des Goldmarkts, das ist übrigens ähnlich auch bei manchen Aktien, dass da viel mehr Derivate im Umlauf sind, als überhaupt Aktien zur Verfügung stehen.
00:18:07: das Geheimnis dahinter oder was so ein bisschen Baldrian für die Zuhörer, hoffentlich ist, Zuhörerinnen und Zuhörer, dass die allermeisten Marktakteure gerade an den Börsen, die wollen keine physische Lieferung haben.
00:18:19: Das bedeutet ja wiederum, dass man Lagerkapazitäten da haben muss, die sichern, man will es ja auch gar nicht haben, das liegt ja dann im Tresor rum.
00:18:28: Gerade die spekulativen Marktteilnehmer, die wollen ja, dass das Geld arbeitet und von dem einen Produkt ins andere rein und hin und her, die wollen den Barausgleich haben und die wollen tatsächlich dann haben, dass dann jetzt nicht physische Lieferung erfolgt, dass eben auch gerade an den Ölmärkten kein Mensch will Öl physisch geliefert haben, also recht wenige, das ist einfach dann
00:18:48: gerade in den amerikanischen Börsen sind sehr viele Kontrakte, die einfach auf spekulativen Motiven beruhen, und die haben eigentlich nicht den Zweck, physisch beliefert zu werden, sondern man hat eine Meinung.
00:19:00: Man setzt darauf und am Ende der Laufzeit dieses Derivaten- oder Futures Kontrakts möchte man das Geld cashern.
00:19:06: Also das erinnert mich jetzt natürlich an Xetra-Gold.
00:19:09: Xetra-Gold ist ja auch ein Goldderivat, da ist eine Verbriefung.
00:19:13: Man kauft praktisch eine Verbriefung, ein Anteil und für diesen Anteil, für diesen einen Xetra-Goldanteil zum Beispiel, wird ein Gramm Gold hinterlegt.
00:19:22: Aber die wenigsten Anleger, die in Xetra-Gold investiert sind, das weiß ich, weil ich natürlich immer die Pressemitteilung auch vom Xetra-Gold Team lese,
00:19:30: die immer mal kommen, da berichtet Xetra-Gold ja auch über die Auslieferung, aber es sind relativ wenige Leute, die sich ihr Gold ausliefern lassen.
00:19:38: Die lassen das lieber im Xetra-Gold beziehungsweise Deutsche Börse Tresor einfach liegen, da liegt es sicher, keiner weiß, also zumindest von den Leuten, die es nicht wissen sollen, wo das ist.
00:19:48: Es ist auf jeden Fall sicher, ne, also.
00:19:50: Ja, absolut, das kann man ganz gut vergleichen, relativ wenige Auslieferungen, super, super Hinweis, weil genau das ist halt ein Produkt, was genau diese Gefahr nicht hat, weil das Gold ist da, es ist hinterlegt, ne, da haben wir die ganzen Futures und Optionsprobleme der potentiellen Liefer Nicht-Fähigkeiten, haben wir aber bei Xetra-Gold nicht.
00:20:08: Ich habe trotzdem noch mal eine Frage zu diesen Auslieferungen.
00:20:13: Auch wenn es wenig oder kaum wahrscheinlich ist, dass alle Marktteilnehmer oder auch nur zu viele auf einmal ihr physisches Gold, worauf sie ein Recht haben, haben wollten.
00:20:22: Frage, könnten die U.
00:20:24: S.
00:20:25: Notenbank und die Bundesbank, das sind die Zentralbanken auf der Welt, die das meiste Gold haben, alleine, ich glaube 8000 Tonnen, die U.
00:20:32: S.
00:20:32: Notenbank,
00:20:32: könnten die im Notfall aushelfen und aus ihren Tresoren Gold zur Verfügung stellen, dass da irgendwas geliefert werden kann?
00:20:41: Ja, sehr berechtigte Frage, das wär tatsächlich möglich und das ist auch schon in der Vergangenheit wohl so gemacht worden, auch von einigen Notenbanken, weil für Notenbanken ist ja auch so eine Frage, das Gold liegt im Tresor rum eigentlich und bringt keinen Zins, keine Dividende, gut, steigt jetzt im Wert, das ist natürlich klasse.
00:20:58: Aber ich kenne auch von meiner Anfangszeit im Handel Zeiten, wo dem nicht so war.
00:21:02: Also mittlerweile ist es wahrscheinlich eher, denke ich, zurückgegangen, aber man kann ja auch Erträge generieren, indem man das Gold verleiht.
00:21:08: Es gibt immer so 'n bestimmten Leihsatz auf Gold, ist ja auch dann kein Derivat, ist 'n normales Geschäft.
00:21:13: Da steht in Deutschland steht zum Beispiel im BGB drin, was 'ne Leihe ist, also es ist kein
00:21:19: kein Hexenwerk und auch, wie gesagt, kein Derivates Geschäft, sondern ist ein ganz normales Geschäft, was da im Markt in allen Assets, Aktienanleihen jeden Tag passiert.
00:21:27: Also das ist, wie wenn ich Ihnen eine Unze Gold leihen würde, weil Sie die aus irgendeinem Grund eben haben wollen und ich sag dann, ich krieg aber pro Monat dafür 5% Zinsen auf den Gegenwert.
00:21:38: So, so, genau so ist es, genau so kann man sich das vorstellen.
00:21:41: Das könnte man natürlich
00:21:43: wenn jetzt sich tatsächlich, fasse ich bestimmt nachher noch mal zusammen, jetzt da eine Krise abzeichnen sollte, eine Liquiditätskrise, dass irgendjemand Gold braucht, weil er sonst in Zahlungsschwierigkeiten kommt, dann würde immer eine große Notenbank, denke ich mal zur Verfügung stehen und aushelfen.
00:21:57: Das ist jetzt dann in dem Sinne gar kein Problem.
00:21:59: Es muss
00:22:00: natürlich wahrscheinlich irgendwas hinterlegt werden als Sicherheit, dass diese Leihe auch zurückgezahlt wird, also Staatsanleihen zum Beispiel, die man im Depot hat, also das ist eigentlich 'n Markt, der auch zwischen Banken, Produzenten und Juwelieren auch schon stattfindet.
00:22:14: Der Leihmarkt ist recht groß in Gold, gab es schon immer, das verhindert dann tatsächlich, dass irgendjemand dann das Konto überzogen hat, also wie 'n Dispokredit.
00:22:23: Bei Gold gibt es eigentlich keinen Dispo, da muss das Konto 0 oder positiv sein, wenn man dann in London ein Konto hat.
00:22:29: Wenn es am Tagesende Probleme gibt, kann man sich Gold leihen, kann man sich immer einbauen.
00:22:33: OK, und die EZB, die warnt, ich denke jetzt laut, ja, und Sie müssen mich dann bitte berichtigen oder bestätigen, die EZB, die warnt davor, wahrscheinlich.
00:22:42: Obwohl die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass es irgendwie knallt, ja, im Goldmarkt, aber die warnt davor, weil es ihre Pflicht ist, auf solche Themen hinzuweisen oder wie verstehen wir das jetzt?
00:22:51: Ja, so sehe ich das auch, es gibt bei jedem Markt ist das ist das Problem eigentlich ja in ähnlicher Form, denke ich mal, so Anleihe Aktien gibt es wahrscheinlich auch ähnliche Probleme, aber die EZB hat sich jetzt mit dem Problem beschäftigt und möchte damit wahrscheinlich auch so eine, ja, so ein bisschen sagen, seid vorsichtig, gerade was diese Derivaten Geschäfte angeht.
00:23:10: Wie gesagt, betrifft ja ETCs, ETFs betrifft es nicht oder physisches Gold oder was irgendwie hinterlegt ist, aber bei diesen nicht hinterlegten Geschäften, wo man Lieferverpflichtungen hat, das möchte die EZB einfach noch mal ins Schaufenster stellen.
00:23:23: Gut, Sie haben gerade London erwähnt, so ganz nebenbei, da fiel mir aber was zu ein.
00:23:29: Ich habe irgendwo gelesen, ich meine auch im Zusammenhang mit dieser EZB-Warnung, mit dieser EZB-Veröffentlichung, dass die Preise für Gold in London und den USA, in New York, glaube ich, total unterschiedlich sind oder waren.
00:23:45: Das weiß ich nicht genau.
00:23:46: Habe ich das richtig noch im Kopf und hat das etwas mit unserem Thema heute zu tun?
00:23:50: Wenn nicht, können wir es kurz machen.
00:23:52: Ja, es hat vielleicht ein bisschen was damit zu tun und zwar dann mache ich es auch kurz, weil in London wird Gold gehandelt, was innerhalb von 2 Tagen geliefert werden muss, also von einem Konto aufs andere übertragen.
00:24:02: Früher ist tatsächlich von einem Tresor mit der Schubkarre in den anderen gefahren worden, bei der Bank of England mittlerweile als elektronisch Kontoübertrag.
00:24:10: In New York werden Termingeschäfte gehandelt, also Geschäfte, die jetzt nicht in 2 Tagen gesettelt, also abgerechnet werden müssen, sondern in 3 Monaten jetzt.
00:24:19: Zum Beispiel im September ist es dann der Dezember-Kontrakt.
00:24:21: Das sind drei Monaten.
00:24:22: Der nächste ist dann März, Juni, August, Dezember.
00:24:25: Das sind vier Kontrakte, die da meistens im Fokus stehen.
00:24:29: Wir hatten das eigentlich vorhin schon so ein bisschen.
00:24:31: Wenn ich das Gold im Dezember kaufe, kann ich
00:24:33: solange meine US-Dollar für das Gold irgendwo anlegen, also ich kriege in den USA immer noch so 4% Zinsen Tagesgeld, kriege ich bis Dezember 4% Zinsen auf mein Geld und dann kaufe ich das Gold im Dezember.
00:24:45: In London muss ich sofort kaufen, bedeutet in den USA ist der Kurs meist höher, weil einfach das ein Terminkurs ist und kein Kassakurs, wie es am Markt hast, also kein Geschäft, was sofort abgerechnet wird, sondern was halt dann in Zukunft abgerechnet wird und das macht den Unterschied.
00:25:00: Gut,
00:25:00: Und jetzt wieder, ja, also heute komme ich mir wirklich ganz extrem laienhaft vor,
00:25:05: ich hoffe, es ist O
00:25:06: K.
00:25:06: Noch mal zusammengefasst: Diese Preisunterschiede London, New York, die sind nicht gefährlich.
00:25:12: Das habe ich jetzt so richtig verstanden.
00:25:14: Das ist korrekt, ja.
00:25:14: O.
00:25:15: K., na gut, dann brauchen wir uns da keine Sorgen drum machen.
00:25:17: Aber jetzt, wo wir in der in den U.
00:25:19: S.
00:25:19: A.
00:25:20: waren, da ist mir natürlich noch was eingefallen, Herr Blumenroth, heute wird es ein bisschen länger als sonst in dem Podcast.
00:25:25: Ich hab gelesen, auch dass viele Investoren sehr viel Gold in die U.S.A.
00:25:30: bringen, also irgendwie wegen der Zollpolitik der dortigen Regierung unter Donald Trump.
00:25:35: Wissen Sie darüber auch etwas und hat das etwas mit dieser E.Z.B.
00:25:39: Warnung zu tun?
00:25:40: Ja, so ein bisschen denk ich mal schon, also es ist nicht, glaub ich, originär dafür verantwortlich, aber das Problem ist folgendes, wir wissen, seit Donald Trump Präsident ist, 20.
00:25:47: Januar, glaub ich, hat er gesagt, Zölle sind mein Lieblingswort nach, glaub ich, U.S.A.
00:25:52: und Kirche oder sowas in der Richtung.
00:25:54: Und wir wissen, dass da was kommt oder der Markt wusste, es kann böse enden und was hat man gemacht jetzt im Frühjahr insbesondere, das war auch der Tagung, wo die EZB angefangen hat, diese Studie zu machen.
00:26:05: Gold wurde aus den Tresoren in London rausgeholt oder in Zürich.
00:26:09: Man hat das Gold dann umgeschmolzen, weil in London werden große Barren gehandelt, das sind 1200 Kilo Barren, also richtig fett großen, aber 1000000€ wert, also so ein Barren, damit unter dem Arm davonlaufen, da wäre man ein bisschen sorgenfreier.
00:26:24: Aber in New York an der Börse werden kleinere Barren hinterlegt.
00:26:28: Das bedeutet, London Tresor wird geräumt, in die Schweiz rüber geflogen.
00:26:31: Dort werden die Barren in kleine Barren geschmolzen und rüber in die USA geflogen.
00:26:36: Und die USA haben sich damit richtig vollgesogen, weil man wusste ja nicht, kommen Zölle auf Gold, kommen keine Zölle.
00:26:42: Also wurde sehr viel Gold aus Europa in die USA rüber verlagert.
00:26:45: Also damit das schon mal da ist und nicht, ich sag jetzt mal, bei der Überfahrt für dieses Gold, was dann irgendwann vielleicht darüber gebracht wird, Zölle erhoben Zölle erhoben werden.
00:26:56: Genau, soll sich wirklich konzentrieren.
00:26:58: Ja, weil das kann ja bei Donald Trump, kann das sowas ja über Nacht kommen.
00:27:01: Genau, das ist genau das Problem.
00:27:03: Ich glaube, es gilt der Moment, wo das Flugzeug abhebt, dann wird es in die USA rein verzollt, mein Kenntnisstand witzigerweise und ja, das ist halt genau das Problem und deswegen sind die Tresore in London jetzt ziemlich leer gelaufen, weil einfach das ganze Gold rübergeflogen ist und das passt genau in die Argumentation der EZB.
00:27:21: Nein, die physische Ware ist in Europa momentan knapper geworden, als es vor Ende letzten Jahres noch gewesen.
00:27:26: Ja, und liegt da jetzt wieder ein bisschen mehr, weil ich
00:27:30: meine, dass Donald Trump gesagt hat: "Nein, es kommen doch keine Zölle auf Gold." Sagen wir mal jein.
00:27:37: Das Problem war, ich weiß gar nicht, ob ihm das bewusst ist.
00:27:39: Es gibt, ich glaube, das kann man auch noch mit künstlicher Intelligenz durchforsten.
00:27:44: Eine englische Zeitung hat tatsächlich bemerkt, dass auch Anfang August hat sie das bemerkt, dass tatsächlich auch Goldzölle erhoben wurden und zwar genau im August haben die das bemerkt.
00:27:53: Richtig, genau und zwar genau auf diese Barren, die an der Comex hinterlegt werden, also diese 100 Unzen Barren oder ein Kilo Barren.
00:28:00: Comex ist in, also Comex, Entschuldigung, ist die Börse, die Terminbörse in New York, also die Börse, über die wir ja jetzt reden, wenn man von den von den USA sprechen, hat für ziemliche Unruhe am Goldmarkt gesucht.
00:28:12: Weil das würde auch bedeuten, dass es dann noch mehr verschiedene Preise gibt in den USA.
00:28:17: Der Goldbarren müsste teurer sein, weil der Zoll ja noch obendrauf kommt als in Europa.
00:28:23: 4 Tage lang hat sich kein Mensch drum gekümmert, dann hat Donald Trump tatsächlich über Truth Social gepostet, dass Gold nicht Zöllen unterliegt, was ja auch, wenn man das Weiße Haus anschaut, da wird ja alles vergoldet jetzt, goldener Ballsaal…
00:28:35: Wirklich, ja, ja, der Donald Trump ist ein großer Gold-Fan, also da kann man sich schon vorstellen,
00:28:41: dass er da - mich wundert, vielleicht gibt's irgendwann eine goldene Air Force One oder sowas.
00:28:45: Wie, der nimmt das Londoner Gold und tapeziert damit seinen Oval Office?
00:28:48: Im Oval Office ist tatsächlich sehr viel mehr Gold als es noch unter Biden gewesen ist. Wirklich?
00:28:52: Ja, genau.
00:28:53: Der Plan ist ja auch ein riesiger Ballsaal-Anbau im Weißen Haus, wo man dann auch ausländische Gäste empfangen kann, alles vergoldet, ne.
00:29:00: Also, Donald Trump hat schon eine gewisse Goldaffinität, das wollen wir ihm jetzt mal zugutehalten.
00:29:06: Ja, das Problem ist jetzt mit diesen Zöllen, es nicht ganz klar, sie waren auch eine Woche später noch da drin, für Zölle, vielleicht auch ganz kurz erklärt einen Satz nur.
00:29:16: Es gibt für jedes Produkt so eine bestimmte zwölfstellige oder sowas Zollnummer und genauer nach dieser Zollnummer, ob es so ein Auto Kotflügel ist oder ein Kugelschreiber oder eine Kaffeetasse von Xetra-Gold, genau für diese Zollnummer ist ein Zollsatz hinterlegt.
00:29:29: Jetzt waren für diese beiden Barren auch eine Woche nach dem Post Social-Media-Post Donald Trumps immer noch Zölle da.
00:29:37: Kein Mensch kann jetzt aktuell sagen, ob da Zölle drauf sind oder nicht.
00:29:40: Wir vermuten, dass die Zölle jetzt wieder runtergenommen wurden, dass die aus diesem von Volute, diesen 2000-Seiten-Dingen, rausgenommen wurden.
00:29:50: Entschuldigung, jetzt muss ich mal dazwischenfragen.
00:29:52: Also Sie sind jeden Tag mit dem Goldmarkt befasst und Sie sagen, Sie vermuten.
00:29:56: Heißt das,
00:29:58: man sieht das gar nicht so genau, oder wie?
00:29:59: Ja, man müsste da jetzt genau reinschauen, ich müsste mal schauen, wo man das finden kann, das war ja eine englische Finanzzeitung, ich könnte natürlich auch so, gib ja Adressen, World Gold Council, die wissen das, aber es macht schon Mühe.
00:30:09: Das macht Mühe, tatsächlich.
00:30:10: Das will ich damit sagen, die Unsicherheit ist halt sehr groß, kein Mensch weiß es so genau, jetzt gut, jetzt momentan kommen wenig Barren rüber, weil die sind ja schon alle rüber geraten, im Frühjahr sind die ja schon rüber geflogen worden.
00:30:22: Aber das Thema muss jetzt tatsächlich mal definitiv geklärt werden.
00:30:24: Also mein Kenntnisstand ist, es sollen keine Zölle erhoben werden, aber dazu müssen diese Bestimmungen tatsächlich noch final geändert werden.
00:30:31: Genau, also ich habe hier noch eine Frage mir gerade notiert, ob Sie glauben, dass noch Zölle auf Gold kommen.
00:30:36: Ich glaube, die haben Sie jetzt gerade beantwortet.
00:30:38: Ja, ne, aber noch mal für mich als Laien, ja, diese ganze Zollgeschichte um Gold, ist das für Anleger, die in Europa Gold kaufen, zum Beispiel Xetra-Gold kaufen, ist das wirklich relevant?
00:30:52: Oder kann man sagen, das lesen wir uns mal durch und dann können wir es wieder abhaken?
00:30:54: Das ist, glaube ich, jetzt nicht so richtig relevant, weil wir in Europa, wir haben ja unseren eigenen Kreislauf, wir haben ja auch noch genug Gold da, so ist ja nicht und wenn nicht genug Gold da ist, dann wird's halt aus Sydney, Melbourne oder aus Johannesburg eingeflogen.
00:31:08: Also, es ist nicht von großer Relevanz, es ist für den Goldpreis halt von Relevanz, weil diese ganze Zoll Thematik, die zieht den Preis mit nach oben.
00:31:16: Und jetzt
00:31:17: gerade wenn in den U.
00:31:18: S.
00:31:19: A.
00:31:19: tatsächlich Zölle irgendwann doch draufkämen, man weiß es ja nicht.
00:31:22: Also wir wissen ja, Deutschland, dann heißt es Autozölle 15%, 25, das kostet echt Arbeit, das rauszufinden, was wirklich relevant ist.
00:31:32: Und ich glaub, das wissen die meisten U.
00:31:34: S.
00:31:34: Behörden auch nicht, das hängt von der tatsächlich von Executive Orders Trumps ab.
00:31:38: Also das ist etwas, was halt uns für Xetra-Gold nicht betrifft.
00:31:41: Das kann ich mal so sagen, dass da sind genug Goldbarren da und da ist auch genug von den Lieferanten.
00:31:47: Wir haben auch tatsächlich, also da gibt es keine Liquiditätsprobleme, muss sich kein Investor Sorgen machen.
00:31:53: Ja, wow, also ganz vielen Dank, dass Sie diesen
00:31:57: Zollexkurs jetzt noch mit mir gemacht haben und ich muss sagen, mein lieber Herr Gesangsverein, wer hätte gedacht, was sich am Goldmarkt so alles abspielt.
00:32:05: Als Laie ahnt man kaum etwas davon.
00:32:07: Wir sehen ja immer nur die Goldkurse, ja, und seit geraumer Zeit freuen sich die Goldanleger, dass die Kurse tendenziell steigen, auch deutlich steigen und denken uns gar nicht so viel dabei.
00:32:18: Ich frage jetzt nochmal was ganz Einfaches, um vielleicht von Ihnen noch ein kleines Fazit zu bekommen.
00:32:22: Glauben Sie, wir müssen uns Sorgen um die Funktionsfähigkeit des Goldmarktes machen oder nicht?
00:32:29: Nein, das denke ich nicht.
00:32:30: Also, da müssen wir uns, glaube ich, keine Sorgen machen, weil einerseits zum Beispiel, der Goldmarkt ist sehr liquide.
00:32:36: Das weiß man vielleicht als Außenstehender auch nicht, weil es wird zum Beispiel jeden Tag in Gold mehr gehandelt als bei Euro, Yen im Euro, Yen.
00:32:44: Das sind die zweit- und die drittgrößte Währung der Welt.
00:32:47: Auch ein sehr liquider Markt, wird 24 Stunden gehandelt, aber in Gold wird tatsächlich in den 20 Stunden, die der Markt offen ist, mehr gehandelt als im Euro-Yen.
00:32:56: Deswegen muss man sich keine großen Sorgen machen, denke ich.
00:32:58: Wir haben auch gesagt, Leihgeschäfte
00:33:00: können dann solche Verspannungen an den Märkten auch lösen.
00:33:03: Und im Großen und Ganzen ist es ja tatsächlich so, dass die allermeisten Marktteilnehmer keine physische Lieferung haben wollen.
00:33:09: Wenn jetzt entgegen natürlich tatsächlich 'n Kollaps aller möglichen Finanzmärkte passieren würde, könnte sich das ändern.
00:33:15: Aber das ist dann, haben wir, glaube ich, ganz andere Probleme als das.
00:33:18: Also ich persönlich kann gut schlafen, ist ja nicht so, dass ich da jetzt auch da unbefangen bin, was dieses Thema angeht.
00:33:24: Ich hab mir da jetzt tatsächlich, ich hab da absolut 0 Sorgen, dass wir da uns Gedanken drüber machen müssen.
00:33:29: Ja, Herr Blumenroth, ich würde sagen, das war ein sehr beruhigendes, sehr schönes Schlusswort.
00:33:35: Ganz, ganz vielen Dank.
00:33:37: Das war jetzt, glaube ich, wirklich kein leichtes Gespräch für Sie.
00:33:40: Es ist nicht einfach, so komplexe Marktmechanismen in relativ kurzer Zeit zu erklären, erst recht nicht, wenn man so viel Wissen hat wie Sie und natürlich da auch ein ganzes Buch drüber erzählen könnten.
00:33:51: Also, ich finde, das haben Sie sehr gut gemacht und Herr Blumenroth, ich verspreche beim nächsten Mal, wenn Sie im Goldwissen Podcast sind,
00:33:59: gibt es ein leichteres Thema für Sie.
00:34:01: Da kann ich mich ja schon mal drauf freuen.
00:34:03: Also es ist natürlich, also absolut ein sehr komplexes Thema, wie gesagt, ich habe das jahrelang gemacht, deswegen bin ich da drin, aber ich hoffe, ich hoffe, dass einige, dass wir die Zuhörerinnen und Zuhörer nicht zu sehr gequält haben, sondern dass das sicher was hängen geblieben ist und das sind ja dann auch, dass ich vielleicht Einblicke, die man sonst nicht so bekommt.
00:34:19: Ja, das sehe ich, das sehe ich auch so und wir müssen auch immer sehen, wir haben ja hier im Goldwissen Podcast verschiedene Gesprächspartner, wir haben ganz verschiedene Themen.
00:34:27: Mal ist es ein bisschen komplexer, mal ist es recht einfach und das ist doch eine gute Mischung.
00:34:33: Und heute haben wir mal richtig Goldkunde betrieben.
00:34:36: Genau, aus dem Nähkästchen heraus habe ich meine Lehrerkarriere nachgeholt
00:34:39: Genau.
00:34:41: Also ganz, ganz vielen Dank.
00:34:43: Nächstes Mal wird es dann leichter für Sie.
00:34:46: Ich bedanke mich herzlich für Ihre Zeit und sage bis bald wieder.
00:34:50: Auf Wiedersehen.
00:34:50: Vielen Dank, ich freue mich aufs nächste Mal.
00:34:52: Bis dann.
00:34:52: Danke.
00:35:04: Nun, liebes Publikum, gibt es auch noch das Goldkurs-Update.
00:35:08: Nachdem das Interview mit Michael Blumenroth nicht unbedingt ganz leicht verdauliche, wenn auch hochrelevante Inhalte vermittelt hat, möchte ich jetzt im Update nur leichte, aber leckere Kost nachschieben.
00:35:22: In der Zeit vom 11.09.2025, als die vorherige Gold Wissen Podcast-Folge erschienen ist, bis kurz vor Erscheinen dieser Folge.
00:35:32: ist der Goldpreis, tja, weiter gestiegen.
00:35:35: Um 3% in seiner Haupthandelswährung US-Dollar und um 2% in Euro.
00:35:41: Die Feinunze Gold an der Börse notierte am Abend des 23.9.
00:35:47: bei 3780 Dollar und 3207 Euro.
00:35:54: $3780,00 meine Damen und Herren, das muss man sich mal vorstellen.
00:36:01: Der Kurs ist ja erst Ende August nach viermonatiger Seitwärtsbewegung über dem Widerstand bei $3430,00 ausgebrochen.
00:36:10: Das aber mit Vehemenz.
00:36:12: Wo stehen wir im Rückblick?
00:36:14: Bei plus 45% in Dollar und plus 37% in Euro für die vergangenen 12 Monate und bei rund 95
00:36:24: 90% in beiden Währungen für die vergangenen 5 Jahre.
00:36:29: Langfrist-Anleger erleben wahrlich goldene Zeiten fürs Depot, Langfrist-Anleger in Gold.
00:36:36: Auch die Xetra-Gold-Anleger übrigens, weil ein Xetra-Gold-Anteil ein physisches Gramm Gold für die Anteilseigner verbrieft, profitieren Xetra-Gold-Anleger von den genannten Wertzuwächsen in Euro, herzlichen Glückwunsch!
00:36:58: Liebe Kapitalanlegerinnen und Kapitalanleger, Folge 107 des Gold Wissen Podcasts von Xetra-Gold ist vorbei.
00:37:06: Wenn Sie noch kein Abonnent des Podcasts sind, abonnieren Sie ihn doch.
00:37:10: Das geht auf YouTube, Apple Podcast, Spotify und anderswo, wo man Podcasts hören kann.
00:37:16: Das funktioniert natürlich auch auf www.xetra-gold.com.
00:37:23: Sie finden dort alle mittlerweile 107
00:37:27: veröffentlichten Folgen unter dem Menüpunkt Gold News.
00:37:31: Die nächste Folge 108 erscheint am 16.
00:37:36: Oktober 2025.
00:37:38: Dann spreche ich mit einer Dame, die sich bestens mit Kapitalmärkten, Finanzanlagen und Gold auskennt.
00:37:45: Lassen Sie sich überraschen! Bis bald wieder und herzliche Grüße, Ihr Mario Müller-Dofel.
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