Folge 74: Unproduktives“ Gold – Ist solche Kritik an Goldinvestoren gerechtfertigt

Shownotes

Der Chef eines großen Vermögensverwalters hat Gold bzw. Goldinvestoren kritisiert: Gold sei unproduktiv und bremse die wirtschaftliche Entwicklung. Was ist davon zu halten? Michael Blumenroth, Rohstoffanalyst bei der Deutschen Bank, gibt seine Einschätzung.

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[00:00:00] Goldwissen und Xetra-Gold, der Podcast.

00:00:11: Liebe Goldinteressierte, der Goldpreis ist in den vergangenen Wochen von Rekordstand

00:00:18: zu Rekordstand geklettert.

00:00:19: Dennoch hat der Chef eines sehr großen Vermögensverwalters Gold bzw. Goldinvestoren kritisiert.

00:00:27: Denn Goldinvestoren, ich interpretiere die Kritik einmal frei, würden die Wirtschaft mit

00:00:32: ihren unproduktiven Gold-Investments bremsen.

00:00:35: Stimmt das?

00:00:36: Darüber spreche ich in diesem Goldwissen-Podcast von Xetra-Gold mit Michael Blumenroth.

00:00:42: Michael Blumenroth ist langjähriger Rohstoffanalyst bei der Deutschen Bank und regelmäßig zu Gast

00:00:48: hier im Podcast.

00:00:49: Ich bin Mario Müller-Dofel, der Moderator.

00:00:51: Herzlich willkommen zur Goldwissen-Podcast-Folge 74.

00:00:55: Weil wir auf die einzelnen Kritikaspekte im Interview eingehen werden, sollten Sie wissen,

00:01:02: was der Chef des Vermögensverwalters konkret formuliert hat.

00:01:06: Ins Deutsche übersetzt, zitiere ich mal.

00:01:08: Er sagte, als ich im November Indien besuchte, traf ich auf Politiker, die über die Vorliebe

00:01:15: ihrer Mitbürger für Gold klagten.

00:01:17: Dabei hat das Edelmetall den indischen Aktienmarkt underperformt und sich als unterdurchschnittliche

00:01:23: Anlage erwiesen.

00:01:24: Auch hat die Investition in Gold der Wirtschaft des Landes nicht geholfen.

00:01:29: Dann folgte ein Vergleich von Goldinvestments auch mit dem Kauf eines Hauses.

00:01:34: Zitat, wenn Sie ein Haus kaufen, schafft das einen wirtschaftlichen Multiplikatoren-Effekt,

00:01:41: weil Sie das Haus einrichten und reparieren müssen.

00:01:43: Vielleicht haben Sie eine Familie und es ziehen auch Kinder ein.

00:01:46: All das erzeugt wirtschaftliche Aktivität.

00:01:49: Selbst wenn jemand sein Geld einer Bank gibt, bringt das einen Multiplikatoreffekt, weil

00:01:55: die Bank dieses Geld verwenden kann, um eine Hypothek zu finanzieren.

00:01:59: Aber Gold?

00:02:00: Es liegt einfach im Safe.

00:02:01: Gold kann zwar ein guter Wertspeicher sein, sagte dieser Chef des Vermögensverwalters,

00:02:07: aber Gold erzeugt keine wirtschaftliche Expansion.

00:02:12: Nun hören wir mal, was Michael Blumenroth dazu sagt.

00:02:15: Lieber Herr Blumenroth, ich grüße Sie.

00:02:23: Schön, dass Sie wieder ins Xetra-Gold Podcaststudio gekommen sind.

00:02:27: Hallo.

00:02:28: Hallo, ich freue mich auch, jedes Mal ein Fest hier zu sein.

00:02:30: Der Kaffee war klasse.

00:02:31: Also wir können jetzt richtig dynamisch hier reinstarten.

00:02:34: Ja, und das machen wir auch Herr Blumenroth.

00:02:36: Denn der Chef des größten Vermögensverwalters der Welt sieht Gold beziehungsweise Goldinvestoren

00:02:43: kritisch.

00:02:44: Im Kern geht es ihm darum, dass Gold unproduktiv sei, weil es keine wirtschaftlichen Werte

00:02:50: schaffe.

00:02:51: Ausführlicher habe ich Ihnen eben so eben schon zitiert in meiner Anmoderation.

00:02:54: Lassen Sie uns die Kritik etwas aufdröseln.

00:02:57: Zunächst, wie viel Prozent der weltweiten Kapitalanlagen sind in Gold investiert?

00:03:03: Ja, dass dieses Kapital dem Chef des Vermögensverwalters, der eben diese Kritik geübt hat, dass das ihm

00:03:09: so wichtig ist.

00:03:10: Ja, ich denke, da sollte er sich vielleicht eher ein bisschen entspannen und ein bisschen

00:03:14: entspannter zurücklehnen.

00:03:16: Also ich habe mal versucht, das rauszukriegen, wie jetzt eigentlich so die weltweite Aufteilung

00:03:21: der Vermögen ist, was in Aktienanleihne, Gold investiert ist.

00:03:24: Ich bin daran, ehrlich gesagt, gescheitert.

00:03:26: Also selbst die Suchmaschinen heiß laufen zu lassen, hat da nicht weiter geholfen.

00:03:31: Aber ich habe grobe Schätzung zumindest gesehen.

00:03:33: Und grobe Schätzung gehen davon aus, dass vielleicht oder das wahrscheinlich ungefähr

00:03:38: lediglich rund 0,5 Prozent des gesamten weltweit vorhandenen Vermögens in Gold investiert

00:03:44: sind.

00:03:45: Das sind meiner Ansicht nach, kann man doch über reden, viel zu wenig.

00:03:47: Wir haben auch schon mal mehr gehabt.

00:03:50: Also wenn ich so 70er, 80er Jahre, da habe ich jetzt relativ valide Schätzungen auch gesehen.

00:03:54: Das war ja auch so eine Zeit, wo wir sehr hohe Inflationsraten hatten.

00:03:57: Da war Iran-Irak-Krieg.

00:03:59: Das war auch so eine Phase, wo die Öl-Krise gewesen ist.

00:04:03: Da haben wir durchaus schon wesentlich mehr in Gold investiert gehabt oder gesehen.

00:04:07: Und zwar so vier bis fünf Prozent.

00:04:09: Zehnmal so viel.

00:04:10: Zehnmal so viel.

00:04:11: Also denke ich mal ganz im Gegenteil.

00:04:13: Da möchte ich jetzt nicht unbedingt massiv widersprechen.

00:04:16: Aber es ist eigentlich relativ wenig momentan, was weltweit in Gold investiert ist.

00:04:20: Ja, also zehnmal so viel in Prozent.

00:04:23: Also wenn so wenig Geld in Gold investiert ist, wenn es tatsächlich 0,5 Prozent oder

00:04:29: irgendwas in der Gegend ist, dann dürften fast alle Kapitalanlegerinnen und Kapitalanleger

00:04:35: ja die per Salldo hervorragende Performance von Gold seit dem Jahr tausend Wechsel vor

00:04:39: 24 Jahren verpasst haben.

00:04:41: Ist das richtig?

00:04:42: Ja, das befürchte ich fast.

00:04:43: Das wäre auch allerdings sehr schade, wenn man jetzt so die 24 Jahre zurückschaut, seit

00:04:47: der Jahrtausendwende.

00:04:48: Ja, da kann ich mich gerade daran erinnern.

00:04:51: Das stand ich glaube ich auch am Mainufer.

00:04:53: Und es ist jetzt doch schon ein paar Jahre her.

00:04:56: Aber tatsächlich, wenn ich damals schlauer gewesen wäre, dann hätte ich vielleicht

00:05:00: mehr in Gold investiert.

00:05:01: Weil Gold Ende 1999 zu welchem Preis wurde es damals gehandelt, zu 288 Dollar die Unze.

00:05:09: Also eigentlich sehr billig.

00:05:11: Hätte ich das gewusst, hätte ich mir irgendwo den Tresor, den ich nicht habe, voll geladen

00:05:16: mit Gold und würde mir jetzt sogar freuen.

00:05:18: Oder hätte es damals schon Vehikel, ETFs oder ETCs gegeben, umso besser.

00:05:23: Ja, aber da hätten sie ja das Gold abkaufen können von der Bank of England, wenn ich mich

00:05:28: recht erinnere, die haben ja damals im großen Stil verkauft, zu unter 300 Dollar oder knapp

00:05:32: drüber oder so Profi in uns.

00:05:34: Ja absolut richtig.

00:05:35: Da kann ich mich sogar auch noch daran erinnern, weil ich habe da meine ersten kleinen Babyschritte

00:05:38: im Edelmetall Handel gemacht.

00:05:40: Und die haben es tatsächlich geschafft, den Tiefstkurs bei 255 Dollar die Unze zu erwischen.

00:05:46: Also das muss schon eine Leistung, die man erstmal bringen muss.

00:05:48: Seit dem, seit den zwei Jahren seit der Jahrtausendwende hat es handelt der Goldpress nun ungefähr

00:05:53: 800 Prozent höher.

00:05:55: Und hätte die Bank of England das Gold behalten, dann hätte man die auch.

00:05:58: 800 Prozent oder sogar ein bisschen mehr, weil es ja bei 255 Dollar die Unze verkauft

00:06:02: hat, mitgenommen.

00:06:03: Also derjenige, der damals die Entscheidung getroffen hat, muss man sagen, war vielleicht

00:06:08: nicht die schlauste Entscheidung nachher betrachtet.

00:06:11: In Nachhinein weiß man es eh mal besser.

00:06:13: Aber vergleichen wir mal Gold mit anderen Investments.

00:06:15: Gern, wenn wir zum Beispiel Dow Jones Index sehen als jetzt S&P 500, das ist vielleicht

00:06:20: ein bisschen valider, sag ich mal für den amerikanischen Aktienmarkt.

00:06:24: Aber damals haben vielleicht noch mehr Anliege auf den Dow Jones Index geschaut.

00:06:27: Wo war der gewesen Ende 99 bei 11.500 Punkten?

00:06:31: Jetzt sind wir bei 38.000 Pi mal Daumen.

00:06:34: Bedeutet eine Rendite von oder 330 Prozent höher als damals.

00:06:38: Und wir erinnern uns, Gold 800 Prozent gestiegen.

00:06:41: Also selbst da, wir haben mal mit einem Investment in den Gold besser gefahren.

00:06:45: Anleihen habe ich mir auch mal angeschaut, aber das hat ungefähr drei Sekunden gedauert.

00:06:50: Also die höchste Rendite, die ich bei 10.000 Bundesanleihen gesehen habe zum Beispiel,

00:06:55: waren 4,4 Prozent.

00:06:56: Wenn man jetzt 4,4 Prozent, wenn wir genau diese Rendite erwischt hätte zur Jahrtausendwende,

00:07:02: dann wären wir jetzt noch nicht mal bei 100 Prozent, selbst mit Zinsenzins oder wären

00:07:05: vielleicht gerade so in dieser Richtung, wären ein bisschen über 100 Prozent.

00:07:08: Also ich vergleiche Gold-Aktien in Form des Dow Jones Index und Bundesanleihen.

00:07:14: Und da steht für mich als klarer Gewinner Gold vorne.

00:07:18: Vielleicht hätte man natürlich, wenn man eine dieser hochgelobten Technologieaktien gekauft,

00:07:22: die sich exponentiell entwickelt haben, wäre man besser gefahren.

00:07:29: Also wer auch ruhig schlafen will und sieht Gold 800 Prozent gestiegen seitdem.

00:07:34: Also da kann ich jetzt nicht sehen, dass da irgendwas unproduktiv oder für Kapitalanleger negativ war,

00:07:39: wenn man sich Gold zugewendet hat.

00:07:41: Ja, ja, ja.

00:07:42: Sie sagen gerade schon das Stichwort unproduktiv.

00:07:45: Ja, das hat der Chef dieses Vermögensverwalters gesagt.

00:07:50: Unproduktiv.

00:07:51: Was sagt Ihnen das?

00:07:52: Wie sehen Sie das?

00:07:53: Ja, sehe ich eigentlich nicht so.

00:07:55: Ich habe auch einen Zitat von Warren Buffett schwirrte mir da im Kopf rum.

00:07:59: Da habe ich mal geschaut, wie er es genau gesagt hat.

00:08:01: Also er hat gesagt, Gold wird irgendwo auf der Welt aus der Erde gegraben.

00:08:05: Dann schmelzen wir es zu Barren, bauen einen unterirdischen Tresor und graben es wieder ein.

00:08:10: Wenn uns Außerirdische dabei beobachten, es käme ihnen reichlich obskur und seltsam vor.

00:08:14: Das hat Warren Buffett gesagt.

00:08:16: Hat er gesagt, der Warren Buffett.

00:08:17: Gut, er ist halt ein schlauer Fuchs, ist eine Institution.

00:08:21: Aber vielleicht ist er auch einfach sauer, weil er auch nicht in Gold investiert war.

00:08:25: Das ist komplett an ihm vorbeigegangen.

00:08:28: Ich gucke immer mal ab und zu, wo er so investiert.

00:08:31: Aber irgendwie Gold, Gold ist irgendwie nicht so sein Ding, wie scheint.

00:08:35: Er hat natürlich nicht Unrecht, wenn er so ein Marsmensch hier einschwebt und sich das Ganze anguckt.

00:08:40: Ich würde auch sagen, die Erdenmenschen haben schon ein bisschen ein an der Waffel vielleicht.

00:08:43: Aber das kann man bei 100.000 Sachen sagen.

00:08:45: Komm mal 100.000, da fallen wir spontan, da können wir jetzt schon lange darüber reden.

00:08:51: Aber unproduktiv, ja, es kommt darauf an, was man als produktiv oder unproduktiv bezeichnen möchte.

00:08:56: Aber das ist ein bisschen Äpfel mit Birnen vergleichen.

00:09:00: Erst mal, wir haben gesagt, 0,5% oder vielleicht sind es auch 1% in Gold, wenn es das weltweite Vermögen investiert.

00:09:06: Und ehrlich gesagt, who cares?

00:09:08: Wie der Engländer sagen würde, dann sind immer noch 99% übrig.

00:09:13: Frage ist auch, wer entscheidet, was unproduktiv ist und was produktiv ist.

00:09:17: Selbst wenn es der Goldanteil bei 5% läge, wie damals in den 80ern, wäre immer auch noch 95% produktiv.

00:09:26: Anleihen sind ja auch nicht unbedingt produktiv, weil man weiß ja nicht, was daraus gemacht wird.

00:09:29: Oder wenn man dem Staat Geld gibt, was der Staat damit anfängt.

00:09:34: Der Staat ist jetzt auch nicht immer der produktivste.

00:09:36: Ist nicht immer unbedingt der produktivste, genau.

00:09:38: Gerade hier in Deutschland habe ich gelesen, Produktivitätswachs zu dem nächsten Dekat, der vielleicht 0,5% pro Jahr ist jetzt nicht unbedingt sonderlich hoch.

00:09:48: Um es mal vorsichtig zu formulieren, da kann man natürlich auch drüber streiten, was ist produktiv, was ist nicht produktiv.

00:09:54: Andererseits, man kann auch sagen, ist es ja auch so, dass es nicht der Zweck des Goldes produktiv zu sein.

00:09:59: Produktiv wird der Schmuckhersteller natürlich auch und auch diejenige, der das Gold fördert.

00:10:04: Stimmt.

00:10:05: Ein bisschen Produktivität ist ja auch da.

00:10:08: Aber eigentlich hat Gold andere Funktionen.

00:10:12: Ich für meine Hauptfunktion wäre immer Versicherungskarakter, Wertspeicher, Wertaufbewahrungsmittel.

00:10:17: Also da hat Gold eigentlich gar nicht den Zweck produktiv zu sein, sondern es ist einfach eher so eine Versicherungs-

00:10:23: Ich habe eine Hausratsversicherung, die ich toi, toi, toi hoffentlich niemals brauchen werde.

00:10:27: Genauso ist für mich immer Gold eine Versicherungs- für Portfolio, die ich hoffe, niemals zu brauchen.

00:10:33: Die aber durchaus mal valide werden kann, wie wir es eigentlich immer in den Krisen gesehen haben, wenn eine Krise kommt.

00:10:39: Hat Gold meistens mit am besten oder die besten Erträge gebracht, die beste Performance geliefert und deswegen ist es eigentlich egal,

00:10:46: ob es produktiv ist oder nicht produktiv ist, es hat schon so einen Zweck und Sinn.

00:10:50: Genau. Und ein interessanter Vergleich, den sie gerade macht mit der Versicherung hier für das Portfolio.

00:10:56: Weil dann könnte man ja wahrscheinlich sagen, auch die ganze Versicherungswirtschaft wäre nicht so ganz produktiv.

00:11:01: Stimmt.

00:11:02: Ja, also so richtig einverstanden sind wir nicht mit dieser Interpretation oder was da die Kritik so aussagen sollen.

00:11:10: Na gut.

00:11:11: Der Kritiker dieser Chef der Vermögensverwaltung hat auch gesagt, dass sich indische Politiker darüber beklagen,

00:11:18: dass Gold als Kapitalanlage bei der indischen Bevölkerung so beliebt ist.

00:11:23: Stimmt das?

00:11:24: Ja, definitiv.

00:11:25: Also ich habe gerade einen Kollegen, hat das schon mal erzählt, ich glaube noch nicht, dass letztes Jahr im Dezember in Indien geheiratet,

00:11:30: weil er jetzt eine Insel hat.

00:11:31: Und Sie haben einen Kollegen in Indien geheiratet?

00:11:33: Nee, ich nicht.

00:11:34: Nee, ein Kollege von mir hat eine Frau, die aus Indien stammt, in Indien geheiratet.

00:11:39: Ach so, also gut.

00:11:40: Die arbeit in einer Schweiz, die haben sich in der Studium kennengelernt, Indien geflogen, große Party gemacht,

00:11:45: ich glaube 400 Leute dabei gewesen.

00:11:47: Ist da Gang und Gebe, finde ich auch total gut.

00:11:51: Die Tradition und er hat mich dann auch vorgefragt, er hat gesagt, oh Michael, ich muss da wirklich Gold liefern.

00:11:57: Und auch die Eltern der Braut wohl, also es war viel Gold im Spiel über diese Hochzeit.

00:12:02: Hat in Indien einen riesigen Stellenwert.

00:12:04: Also nicht nur in Indien, auch in Nachbarn in Pakistan, habe ich auch gehört.

00:12:08: Ich habe einen Kollegen, der stimmt auch aus Pakistan.

00:12:10: Da reden wir mal über die, der ist auch Ruhstoff-Affin.

00:12:15: Und ich sage dann mal, Indien, Goldkäufer, wie wahnsinnig, da meint er, nee,

00:12:19: Michael, nicht nur in Indien, bei uns in Pakistan, zu Hause auch.

00:12:22: Und China ist auch ein großes Thema, da haben wir ja schon mal darüber geredet.

00:12:25: Also es ist tatsächlich so, aber Indien ist immer noch eigentlich das Land, wo man sagt,

00:12:29: Gold hat dann ganz andere Stellenwert, als hier zu landen.

00:12:33: Es auch natürlich hängt auch ein bisschen mit der Struktur des Landes zusammen.

00:12:38: Sehr viel Landwirtschaft, da wohnt nicht jeder unbedingt in der nächsten,

00:12:41: die Bankfiliale ist nicht gleich drei Ecken weiter.

00:12:44: Da muss man sich Gedanken darüber machen, Wertaufwahrungsmittel ja auch.

00:12:48: Hatten wir eben schon gehabt, Wertaufwahrung, dann was macht man dann?

00:12:51: Man hat jetzt vielleicht auch noch nicht die Apps, wo man jetzt schnell Aktien kauft und verkauft

00:12:56: oder Handeln kauft.

00:12:58: Gold also immer noch als Wertaufwahrungsmittel als Speicher.

00:13:01: Und vor allen Dingen auch die Schmucknachfrage, immer noch immens.

00:13:04: Wir haben neulich Untersuchungen gemacht, es ist tatsächlich immer noch 52% der globalen Nachfager

00:13:10: nach Gold kommt von der Schmuckindustrie.

00:13:13: Stand 2023 und da ist Indien ganz weit mit Freunde dabei.

00:13:17: Das ist ja auch nicht so, dass das Geld dann verschwindet, sondern das Geld fließt auch in die Wirtschaft.

00:13:22: Der Schmuckkender, der Verkäufer muss Steuern bezahlen, der importiert was,

00:13:27: dabei bekommen andere Leute Arbeit, die das Gold reinschaffen ins Land.

00:13:30: Also es ist nicht so ein luftleerer Raum, sondern selbst die Schmuckherstellung, der Schmuckverkauf,

00:13:36: alles fließt ja irgendwie auch in die Wirtschaft zurück.

00:13:38: Und deswegen würde ich sagen unproduktiv oder unbeliebt würde ich nicht sagen.

00:13:42: Ich glaube eher das Problem für die indischen Regierung ist, dass sie lieber das Geld auf ihren Staatsanleihen

00:13:48: eingezahlt sehen möchten, dass das in den Goldmarkt wandert.

00:13:51: Das ist der Hauptgrund dafür, dass Politiker da ein bisschen kritisch sind.

00:13:54: Ja, interessant.

00:13:56: Und wie hat sich der Goldpreis in Indien in den vergangenen Jahren gegenüber dem indischen Aktienmarkt entwickelt?

00:14:03: Ja, das ist ganz spannend, weil ich habe mir das dann auch mal angeschaut, wobei mir jetzt gerade noch ne Idee kommt.

00:14:08: Hier kommt jetzt ganz zum Schluss.

00:14:09: Gutes Wormat über reden.

00:14:10: Also wir sind sehr produktiv, wenn wir zusammen reden.

00:14:13: Genau und zwar habe ich mal den Nifty 50 angeschaut, dass so einer der beiden Nifty 50 heißt.

00:14:19: Nifty 50 heißt der Index.

00:14:22: So schön, weil das sich so schön reimt.

00:14:24: Es gibt nun einen anderen BSE Sensex Index.

00:14:27: Da sind 30 Aktien drin.

00:14:28: Nifty 50, wie der Name schon sagt, 50 sind 50 Aktien drin.

00:14:32: Deswegen habe ich den genommen.

00:14:33: Also sowas wie der DAX 40 in der Art.

00:14:35: Genau, sowas in der Art.

00:14:36: Genau, der DAX dort, den da in der Börse in Mumbai, denke ich mal, dass dort notiert ist,

00:14:41: habe mal über drei Zeiträume verglichen.

00:14:43: 25 Jahre, 10 Jahre und ein Jahr.

00:14:46: Und was kam raus?

00:14:47: Die 25 Jahre, da hatten sich sowohl der Index als auch Gold versichzenfach, ungefähr im Preis.

00:14:53: Also ganz erstaunlich, quasi parallel.

00:14:56: Man kann sich die Linien, die Charts, nicht übereinander halten,

00:15:00: aber im Endeffekt kamen genau gleich heraus, ob ich ein Aktien investiert habe oder ein Gold.

00:15:05: 10 Jahre geschaut in den letzten 10 Jahren haben sich sowohl der Index als auch das Gold verdreifacht.

00:15:11: Startpunkt ist der gleiche, Ziel ist heute und komischerweise haben wir genau die gleiche Entwicklung.

00:15:17: Im letzten Jahr hat sich der Index ein bisschen besser entwickelt, 25% plus, Gold 20% plus.

00:15:24: Da hat er mal die Nase vorne, aber man sieht ja, ob er den langen Zeitraum gleicht sich das fast wieder aus.

00:15:29: Und eine Sache, die ich jetzt, die mehr gerade spontan kam bei unserem Gespräch,

00:15:33: die Geist ist blitz, dass es wahrscheinlich ihre Intellekt, der hier oben gestrahlt hat.

00:15:37: Obetit.

00:15:39: Ist, dass der Anleger eigentlich einen Vorteil davon habt, wenn er ein Gold investiert hat.

00:15:44: Und zwar wird Gold weltweit in den US-Soller gehandelt,

00:15:49: investiert der Anleger jetzt in den Index, dann hat er diesen Index in Indischen Opien gekauft.

00:15:53: Der hat den Indischen Opien gekauft und kann ihn verkaufen.

00:15:57: Aber gerade heute, um beziehungsweise in den letzten Tagen schon, ist die Indische Opie auf einen Rekordtiv zum S-Soller gefallen.

00:16:04: Und das bedeutet, dass ein Anleger der Gold kauft in den Indischen Opien und das Gold immer ein Verkaufen will,

00:16:10: erhält dafür mehr Opien, als er bei seinem Kauf investiert hat, selbst wenn der Goldpreis sich nicht bewegt hätte.

00:16:16: Weil die Indische Opie sich zum S-Soller abgeschwächt hat, also hat er im Prinzip noch ein Währungsgewinn auf sein Goldinvestment.

00:16:23: Das hätte ich immer schauen können, da fehlt mir jetzt leider der Laptop, um das nachzuprüfen.

00:16:27: Aber ich vermute mal, ich vermute so nicht, ich bin mir sehr sicher,

00:16:31: dass jeder Anleger, der in Indien in den letzten 25 Jahren Gold gekauft hat,

00:16:36: besser gefahren wird, wenn der Index investiert hat, weil er noch diese zusätzliche Währungsgewinn hat.

00:16:41: Ja, dann haben wir auch diesen Kritikpunkt, wenn man so will, entkräftet.

00:16:47: Also so ganz richtig ist das nicht, dass sich Gold in Indien schlechter entwickelt hat als der Aktienmarkt, zumindest dieser Leitindex.

00:16:56: Und dann war da noch die Aussage, dass Gold einfach nur ins Safe herum liegt.

00:17:00: Also ich habe so gedacht, als ich das gelesen habe, die Zentralbanken, die kaufen auch wahnsinnig viel Gold gerade in den vergangenen Jahren,

00:17:08: die legen das auch nur ins Safe, also irgendwie dachte ich, so schlecht kann das gar nicht sein.

00:17:12: Irgendein Wert muss das in Anführungszeichen herum liegen, ins Safe doch haben, wenn sogar die Zentralbanken das machen.

00:17:20: Wie ist das aus Ihrer Sicht?

00:17:22: Absolut. Also gerade für Zentralbanken finde ich das sehr, sehr wichtig, Gold zu erhalten,

00:17:27: weil sie im Prinzip damit ja auch ein bisschen ihre Währung, also zumindest zeigen,

00:17:32: dass ihre Währung durch einen realen Wert gedeckt ist.

00:17:35: Also wir haben gerade die Bundesbank, würde ja niemals Gold verkaufen, denke ich mal.

00:17:39: Aber wir einfach hier bei uns in Deutschland haben wir die Erfahrung gemacht, wir beide nicht,

00:17:43: aber wir haben dieses kollektive Gedechnis, Hyperinflation, Währungsreform.

00:17:48: Das ist jetzt lange her, Gott sei Dank.

00:17:50: Ich glaube der ganze Kohle hat mal gesagt, Gnade der späten Geburt.

00:17:55: Wir haben Glück gehabt, aber es ist halt in jedem...

00:17:58: Man kann immer wieder kommen.

00:17:59: Man kann immer wieder kommen, genau aus dem Gedechnis drin, kann jederzeit wieder passieren.

00:18:02: Wir haben jetzt schon höhere Influenzraten gesehen, über 10 Prozent.

00:18:06: Für die Eurozone hätten wir uns vor drei, vier Jahren niemals träumen lassen, also die meisten zumindest.

00:18:10: Von uns zu lasst bedeutet gerade dieses Gold, was jetzt da im Safe Drindig das schafft,

00:18:17: vertrauen, dass die Währung zumindest, wenn jetzt irgendwie ein Währungsabwertung käme,

00:18:22: stark, dass da immer noch reale Werte drin sind, die man dann dagegen einsetzen kann.

00:18:25: Die Zentralbanken müssen Reserven auch haben, um damit auch dann eventuell an den Währungsmärkten

00:18:30: zu intervenieren.

00:18:31: Das hatten wir letztes Jahr mal darüber gesprochen, die Türkschnotenbank hat es gemacht,

00:18:34: die Goldverkauf, dafür die RG kauft und damit das Ganze rückgängig gemacht.

00:18:38: Es ist dann in dem Sinne auch einfach ein erstens ein Instrument, was vertrauen in die Währung schafft.

00:18:43: Und zweitens, man braucht gerade diese Goldverräter und man kann sie gebrauchen, wenn man die Währung

00:18:48: irgendwie erstützen oder schwächen möchte.

00:18:50: Das wird auch jetzt gerade relevant.

00:18:52: Vielleicht die chinesische Währung ist momentan stark unter Abwertungsdruck,

00:18:55: denn im Indie, die Chinesen sind mit der stärkste Käufer jetzt seit mittlerweile 17 Monaten,

00:19:01: sind sie sehr stark als Käufer im Geldmarkt aktiv.

00:19:03: Da haben wir, glaube ich, im letzten Podcast schon darüber gesprochen.

00:19:06: Also auch Notenwanken, die früher sich nie im Gold gekümmert haben, sind jetzt da aktiv.

00:19:10: Ja, also sehr interessant.

00:19:12: Und dennoch gibt es immer wieder Marktteilnehmer, die gegen Gold reden.

00:19:17: Also es scheint aus meiner Sicht irgendwie auch ein Glaubensthema zu sein.

00:19:22: Viele Kapitalmarktexperten sind von Gold nicht überzeugt beziehungsweise waren es noch nie.

00:19:27: Die Argumente sind immer dieselben.

00:19:29: Gold wirft keine Dividenden ab, liegt nur ins Safe-Rum oder sonst irgendwo anders im Garten verbuddelt oder so.

00:19:35: Und ist nicht produktiv.

00:19:36: Also ich verstehe es nicht.

00:19:39: Die Realität, also die langfristige Performance, das haben Sie jetzt auch noch mal gesagt gerade

00:19:43: an den verschiedenen Vergleichen mit den Indices, beweist doch das Gegenteil, oder?

00:19:50: Absolut, also würde ich auch so sehen.

00:19:51: Man ist natürlich im Barreuth nicht vor Rückschlägen auch gefeit.

00:19:54: Muss ich natürlich auch sagen, es ist nicht so, dass man jetzt das Gold reinlegt

00:19:58: und dann sieht ein stetig Aufwärtsbewegung und Argument stimmt im Prinzip ja auch.

00:20:03: Gold zahlt wieder Dividende, noch zahlt es Zins.

00:20:05: Aber nichts ist es trotz.

00:20:07: Wir haben jetzt gerade die Realität beweist was anderes.

00:20:10: Wir haben in den USA Leitzinsen in Höhe von 5,25 bis 5,5 Prozent,

00:20:16: wo eigentlich wenn jetzt die Kritik einem unproduktiven Gold stimmen würde,

00:20:20: jeder vernünftige Mensch sich diese 5,5 Prozent Zinsen aufs Weißgeld sichern müsste

00:20:25: und sagen, Gold lass ich links liegen.

00:20:27: Das bringt mir ja gar nichts.

00:20:29: Aber jetzt haben wir gerade dieses Jahr eine sehr starke Aufwärtsbewegung gesehen.

00:20:33: Wir hatten am 14. Februar das Jahr ist tief gemacht, 1.982 Dollar.

00:20:37: Die Unze waren es gewesen und wir waren kürzlich 450 Dollar höher.

00:20:41: Also wir haben 20 über 20 Prozent Gewinn gemacht oder Kursanstieg gesehen seit Mitte Februar.

00:20:47: Und das obwohl wir ja dieses hohe Zinsniveau haben und obwohl die Märkte

00:20:53: eigentlich gerade jetzt in den letzten Wochen eingepreist haben,

00:20:56: dass die US-Nobenbank die Zinsen wesentlich weniger senken werden in diesem Jahr.

00:21:02: Ja, das Anfang waren 6 bis 7 Zinssenkung eingepreist.

00:21:06: Jetzt sind es nur noch anderthalb momentan und wenn überhaupt noch eine kommt.

00:21:10: Wir sehen auch beunruhigende Influenzignale aus den USA.

00:21:14: Jetzt in den letzten Tagen kam da Influenzsaten raus, die über den Erwartungen lagen.

00:21:19: Die Wirtschaft boomt weiterhin.

00:21:21: Also eigentlich spricht alles gegen Gold, aber trotzdem ist der Goldpreis so stark eingestiegen.

00:21:26: Und da haben wir jetzt gerade ab Anfang März, 1. März war so ein Signal.

00:21:30: Seit dem 1. März ist der Goldpreis quasi fast außer Rand und Band geraten.

00:21:35: Und da wäre jetzt vielleicht durchschnaufen mal so eine kleine Phase der Konsolidierung

00:21:40: auch gar nicht so schlecht, mal gesünder.

00:21:42: Aber momentan scheint immer noch der Aufwärtsdruck auf die Goldpreise sehr stark zu sein.

00:21:46: Ja, ja, genau.

00:21:48: Also es ist wieder so richtig Musik im Goldkurs.

00:21:51: Woran liegt das?

00:21:52: Also Sie haben schon einiges gesagt, aber woran liegt es, dass gerade jetzt die Kurse so hochgestiegen sind?

00:21:59: Auf neue Rekorde und zwar fast täglich.

00:22:02: Ja, fast täglich.

00:22:03: Das ist erstaunlicher daran, obwohl viele das schon abgeschrieben haben.

00:22:06: Weil ich glaube, das ist genau eigentlich das Problem, dass da keiner richtig mit gerechnet hat.

00:22:11: Also wir hatten jetzt uns schon im letzten Jahr ohne uns selbst auf die Schulter zu klopfen.

00:22:16: Aber wir hatten also Sie bei der Deutschen Bank.

00:22:18: Genau, wir hatten für Ende dieses Jahres schon wesentlichere Kurse prognostiziert.

00:22:25: Wir waren bei 2250, 2300 Dollar.

00:22:28: Die Unze, da war der Goldpreis noch bei 1870.

00:22:30: Da haben wir viele lachende Gesichter gesehen.

00:22:34: Ja, das kann ich mir denken. Da sind Sie belächelt worden.

00:22:36: Genau, da haben wir uns fröhlich ins Gesicht gegrenzt und gesagt, es kann überhaupt nicht passieren.

00:22:39: Wir hatten uns dann Anfang Februar auf 2400 für März 2025 hochgeschraubt.

00:22:46: Das hat dann doch ein leichtes, doch doch ein Teamches Grinsen.

00:22:50: Das war genau da, als wir das jahrstief gesehen haben, als wir die Kurse festgelegt haben.

00:22:54: Das war ein Abzeit von 25 Prozent.

00:22:56: Also die Prognosen festgelegt.

00:22:57: Genau, als wir die Prognosen festgelegt haben, 25 Prozent hatten wir als zugewinn erwartet.

00:23:01: War jetzt auch von vielen mit einem mitleidigen Grinsen, würde ich mal sagen, zur Kenntnis genommen worden.

00:23:07: Genau das ist das Problem.

00:23:10: Am Jahresanfang hatten wir auch die Großinvestoren, waren in Gold relativ lang.

00:23:15: Also hatten Produktionen aufgebaut, waren von steigenden Goldkursen aufgegangen aufgrund der Erwartung, dass die US-Notmanken waren.

00:23:22: die Zinsen im März schon senken wird. Jetzt wurden diese Zinssenkungserwartungen nach hinten

00:23:26: rausgeschoben und die Großinvestoren haben ihre Position abgebaut. Halbiert, um genau

00:23:31: zu sein an den Terminbasen. Halbiert. Also sie waren einfach schon an der Seitenlinie,

00:23:36: wie so ein Trainer beim Fußball, haben fröhlich zugeschaut, was der Goldmarkt macht, der war

00:23:41: eigentlich uninteressant geworden. Und jetzt fängt irgendjemand an, Gold zu kaufen, wer

00:23:45: auch immer. Wir wissen es nicht, jemand, der einfach ein richtiges Näschen hatte und dann

00:23:50: ist der Markt eigentlich nicht darauf vorbereitet gewesen. Das ist für mich mit der Hauptgrund,

00:23:54: dass wir momentan diese sehr starke Kurs realisieren, wie Sie gerade gesagt haben, fast täglich,

00:24:00: Rekordhöchständer. Ich kann mir folgendes vorstellen, es gibt ja einen Haufen von Großinvestoren,

00:24:06: Hedgefonds, Kapitane an der Gesellschaft, die jetzt auch in Gold so aktiv sind. Jetzt sitzt man da im

00:24:12: Januar Mitte Februar, der Goldpreis bewegt sich eigentlich seitwärts eher mit der Tendenz da unten.

00:24:17: Und dann überlegt man sich, wie kann ich dieses Jahr noch Geld verdienen, weil ich wieder meinen

00:24:22: Job noch behalten. Es gibt gerade am Goldmarkt so einen sehr ausgeprägten Markt, Options- und

00:24:27: Terminmarkt. Optionen, kann ich vielleicht mal kurz einschieben. Optionen, die kann man kaufen

00:24:34: oder verkaufen. Es gibt die sogenannten Call-Optionen, das sind Kaufoptionen. Nimm eine Goldpreis bei

00:24:39: 2000 Dollar, die uns, was am Anfang Februar gewesen ist. Und man könnte jetzt Erträge

00:24:45: generieren, indem man Calls verkauft. Zum Beispiel 2300, 2400 Dollar, die Unze bedeutet, ich verkaufe

00:24:53: etwas und bekomme dafür eine Prämie. Und gerade bei Optionspreisen, die höher sind als der aktuelle

00:24:59: Kurs, ist die Prämie meistens recht ordentlich. So ein Preisabschlag ist das dann. Ein Preisaufschlag.

00:25:05: Aufschlag. Preisaufschlag, wenn es in diese Richtung geht. Genau, man kriegt also dann mehr,

00:25:08: als wenn man auch fallende Goldkurse setzt. Und jetzt könnte natürlich, könnten viele auf die Idee

00:25:14: gekommen sein, was ich persönlich jetzt vermute, zu sagen, okay, Goldpreis geht seitwärts. Die US-Notmang

00:25:19: fehlt dies ja. Die Tinsen viel weniger senken, viel später senken, als wir gedacht haben. Also kann

00:25:24: der Goldpreis gar nicht hochgehen, weil es spricht alles dagegen. Aktienmärkte auf Rekordtops verbochen

00:25:28: jetzt noch Gold. Also verkaufe ich so eine Call-Option. 2300, 2400 Dollar, die Unze. Vielleicht

00:25:35: läuft es seit sechs Monaten oder ein Jahr. Kassiere dafür eine Prämie und ja, habe dann einfach einen

00:25:40: Ertrag, der aber dann auch recht ordentlich ist meistens und lasst es einfach mal beiseite. Vor

00:25:46: einmal steigt der Goldpreis und auf einmal ist etwas, was ich vermutet habe, was niemals Eintritt

00:25:51: passiert. Nämlich ist der Preis höher als 2300 oder 2400 Dollar, die Unze. Was passiert jetzt?

00:25:57: Ich bin auf einmal völlig unerwartet in der Verluchszone. Als Händler. Also nicht Sie persönlich,

00:26:03: sondern die Hände. Nicht ich persönlich, genau, richtig die Hände. Um Gottes Willen. Dann

00:26:07: setze ich jetzt vielleicht nicht mehr hier. Dann hätte ich mich jetzt schon zerrissen. Aber aus dem

00:26:11: vermeintlich sicherer Ertrag ist ein sehr hoher Verlust geworden und dann muss jeder oder jeder,

00:26:17: der bei Vernunft ist, muss diese Position glatt machen. Bedeutet, ich muss ein Gegengeschäft

00:26:21: machen, ich muss es zurück kaufen und wenn viele das gleichzeitig machen, dann ist das wie so eine

00:26:26: Spirale, die sich weiter hochdreht. Also je höher der Preis steigt, desto mehr müssen

00:26:30: ihre Positionen schließen, müssen nachkaufen, müssen ihre Positionen zurück kaufen und dann

00:26:35: steigt das Ganze immer weiter. Und ich vermute, das ist einer der Hauptgründe gewesen, dafür,

00:26:40: dass der Markt so auserrand und band ist, weil einfach keinen Vernunft gab der Mensch Mitte

00:26:45: Februar damit gerechnen konnte, dass der Goldpreis innerhalb von so kurzer Zeit so stark steigt.

00:26:50: Das ist meistens los, dass die massivsten Bewegungen aus unerwartete Kurssteigerungen

00:26:56: gehen, dann wie so eine Lawine immer weiter rollen. Ja. Also da bin ich Ihnen wirklich jetzt hier auch

00:27:01: mal wieder sehr dankbar, dass Sie das erklären, weil ich lese ja viel Zeitung und informiere

00:27:07: mich ordentlich, will mich auch immer gut vorbereiten hier auf die Interviews. Aber das

00:27:11: habe ich nirgendwo gelesen bislang, vielleicht stand es irgendwo, ich habe es nicht gesehen,

00:27:14: keine Ahnung. Ich lese immer nur von Nahostkrise, Zentralbanken kaufen, Chinesen kaufen, was wir

00:27:19: hier auch schon alles besprochen haben, aber das ist tatsächlich ein neuer Aspekt, den Sie hier

00:27:23: einbringen. Super. Ja, definitiv. Also bin ich auch, ich habe es auch noch nie nirgends vorgelesen,

00:27:27: ganz ehrlich gesagt, aber als Händer weiß man ungefähr, wie man sich da fühlt oder man kennt

00:27:33: den Markt oder ich kenne den Markt, dann ist man so, weil ich lange gehandelt habe. Die anderen

00:27:37: Gründe vielleicht, als Sie lange gehandelt haben, weil ich lange gehandelt habe als Ilmetalhänder.

00:27:42: Einen Grund, also ich muss dann einen Einsatz für dich noch gerne dazu sagen, also die anderen

00:27:46: Gründe sehe ich immer noch sehr valide an. Sie sagten, Notenbanken kaufen, Chinesen kaufen,

00:27:51: auch die Privatbevölkerung momentan sehr stark Gold, Gold ETFs oder EDCs auch, weil in China

00:27:57: gerade in China Mittel der Altersversorgung oder Wertaufbewahrung der chinesischen Immobilienmarkt

00:28:04: ist sehr stark unter Druck. Aktienmärkte sehr schwach performen, anleihen, will ich der chinesischen

00:28:11: Regierung als chinesischer Mensch Geld leihen, was passiert damit? Ich weiß es nicht. Deswegen

00:28:17: stürzen sich die Chinesen richtig momentan auch auf Gold drauf. Ist auch ein sehr gutes Argument,

00:28:23: finde ich, aber es erklärt nicht diese sehr starken Kurssprüngen in den letzten Wochen,

00:28:28: denke ich. Aber mittelfristig ist das für mich eines der auch wichtigsten Argumente in China,

00:28:32: wird die Goldnachfahrt weiter hochbleiben in Indien, haben wir eben schon drüber geredet,

00:28:36: wird sie auch hochbleiben. Deswegen sind wir auch mittelfristig weiter optimistisch für Gold,

00:28:40: aber vielleicht mal so eine kleine Konsolidierungsphase, wo die Preise mal ein bisschen runterkommen,

00:28:45: seitwärts gehen, die würde dem Markt vielleicht gar nicht schaden. Ja, ja, na gut, das normalerweise

00:28:48: kriegen wir das ohnehin genauso wie bei Aktien, dass auch immer irgendwann der Fall ist. Haben wir

00:28:53: jetzt schon so ein bisschen an den Aktienmärkten, wird bei Gold sicher auch kommen, mal eine

00:28:57: Seitwärtsbewegung oder fallende Kurse. Also sehr, sehr interessant. Ich fasse noch mal zusammen hier

00:29:01: zu diesem Thema die Gründe für die Stabilität des Goldpreises der letzten Jahre oder sogar Jahrzehnte

00:29:08: jetzt schon und der Goldpreisanstiege, die bleiben jetzt kurzfristig, haben wir die eben diese

00:29:13: Händlerpositionierung, weil die überrascht worden sind vom Markt, die kommt jetzt noch hinzu und treibt

00:29:19: die Preise. Herr Blumenroth, das ist ja jetzt gerade eine außergewöhnliche Situation am Goldmarkt,

00:29:24: also es geht ab wie Schmitz Katze. Merken Sie das im Beruf, merken Sie das im Arbeitsalltag,

00:29:29: haben Sie plötzlich mehr zu tun? Also Sie haben ja sowieso immer viel zu tun, aber jetzt wie ist es?

00:29:33: Ja, genau, aber ich habe immer viel zu tun als zu wenig. Aber die letzten zweiter Wochen war es

00:29:39: vielleicht wirklich ein bisschen arg viel. Man merkt schon, dass da die Anfragen kommen, es kommen

00:29:43: auch gerade interessanterweise auch aus Schwellenländern, wir hatten gerade so einen Kolf, also

00:29:50: so ein Telefonschalter für diese Schwellenländerbetreuer und die berichten alle wirklich,

00:29:54: dass Gold war nie ein Thema gewesen, jetzt war immer ein bisschen Thema, aber kein Großthema

00:30:00: gewesen, aber aus allen Bereichen Lateinamerika, insbesondere Asien natürlich, aber auch teilweise

00:30:06: aus Afrika selbst kommt die Nachfrage momentan nach Gold. Und das ist schon etwas, was man so lange

00:30:11: nicht gesehen hat, ja 2008 Finanzkrise, 2011, dann diese Euro-Schwäche-Phase, da war auch schon ein

00:30:18: bisschen was los, Corona jetzt natürlich dann auch, als die Covid-Lockdowns waren, aber das momentan,

00:30:24: das topte schon ziemlich, was vielleicht ein Wahnsignal wäre, das hatten wir früher immer gesagt,

00:30:28: wenn der Taxifahrer anfängt zu fragen, was man von Gold hält oder wenn oben in der Zeitung mit

00:30:34: den großen Buchstaben barrenverlust werden, dann ist vielleicht so ein kleines Wahnsignal,

00:30:38: dass wir jetzt so eine Verschnaufungsphase unmittelbar vor uns haben, aber momentan sieht man das auch

00:30:43: gar nicht so, das wundert mich ein bisschen, also in den Medien kommt immer so ein bisschen was,

00:30:47: aber gar nicht so viel, gar nicht so viel, wie man es verdient hätte. Ja, also ja, in der Tat,

00:30:52: also das ist noch kein riesiges Medienthema, Aktien dann schon eher, naja, mach' schauen,

00:30:58: wie es weitergeht. Also wenn Sie jetzt so viel zu tun haben, Herr Blumenroth, regelmäßige Hörerinnen

00:31:03: und Hörer wissen, dass Sie ja auch viel Zeit verwenden, um Marathons zu laufen, obwohl auch

00:31:08: nicht so viel Zeit, weil Sie ziemlich schnell sind, aber kommen Sie zur Zeit überhaupt noch zum

00:31:12: Laufen. Ja, Gott sei lang schon noch, also die Freiräume muss man sich schon noch schaffen. Ich

00:31:17: habe gerade neulich einen schönen Marathon gemacht, das ist eine Weinstraße, da geht es genau,

00:31:22: das eigentlich geht es genau nicht um die Zeit, da geht es darum, die Zeitfenster auszunutzen.

00:31:27: Ganz kurz, Weinstraße, wo ist das? Das ist so in Rheinland-Pfalz, Bad Durkheim und Bockenheim,

00:31:33: gibt es so ein Haus, der Deutsche Mainstraße auch. Da gibt es Weingüter überall? Ja, genau,

00:31:38: man läuft es auch zwischen den Reben lang, also es ist tatsächlich wunderschön ne Strecke,

00:31:42: kann ich nur empfehlen, es ist aber nur alle zwei Jahre, links und rechts,

00:31:46: Weinreben, Sonne satt und ja und das Schöne daran ist, es gibt elf Verpflegungsstände und

00:31:54: dann allen elf Verpflegungsständen kann man auch ne schöne kleine Weinprobe machen. Während des

00:31:58: Marathons? Während des Marathons, richtig, also die stehen da, die netten Helferinnen und Helfer

00:32:04: stehen da, schön riesige kühlt oder man rosé oder rot relativ selten, aber meistens weiß

00:32:11: war ein Rond nicht gekühlt, man kommt hin, Verpflegungsstand erst gibt es Wasser,

00:32:15: Isogetränke, Cola, Banane essen, genau, war auch sehr warm, 25 Grad, also ein bisschen muss man auch

00:32:22: schon sinnvolle Getränke zu sich nehmen, aber dann kommt das Highlight, nämlich am Ende des

00:32:27: Verpflegungstisches die Weinprobe. Das sinnvollste Getränke auf dem Tisch? Sinnvollste Getränke

00:32:32: auf dem Tisch und ganz ehrlich gesagt, ich habe auch keinen dieser Ständer ausgelassen,

00:32:36: an einem Verpflegungsstand war der Wein schon aus oder war zu wenig, dann habe ich im nächsten

00:32:40: als zwei Proben gemacht, spannenderweise gab es auch zwei Weinsorten, also elf Verpflegungsstände,

00:32:46: mal 0,1 Liter, dann kann man sich auch ausrechnen, dass vielleicht die Fahrtauglichkeit dem Ziel

00:32:53: nicht mehr ganz gegeben ist. Aber da haben sie ja wieder alles ausgeschwitzt bis dann. Genau,

00:32:56: über 42 Kilometer sind sie gelaufen, 11 mal 0,1 Liter. Genau, das war eigentlich schon wieder

00:33:02: draußen, 25 Grad, wie gesagt, kaum Schatten, auch 500 Höhenmeter nach oben, also am Ziel war

00:33:07: ich schon wieder ganz frisch, da hätte ich auch direkt starten können zu einem Podcast,

00:33:11: hier also, das schwitzt man gerne wieder aus. Sagen Sie, wie viel Zeit haben Sie gebraucht

00:33:17: für diesen alkoholisierten Marathonlauf? Also ich hätte denen wahrscheinlich eine Stunde schneller

00:33:23: geschafft, aber ich habe ungefähr fünf Stunden, 20 glaube ich, was gebraucht. Stark. Es ist, wie

00:33:29: gesagt, eigentlich ist es das Sinnvollste daran, in den genauen Zeitfenster zu bleiben. Es gibt

00:33:34: auch, haben wir vorhin auch schon mal an, an, an, bedeutet auch, dass gleiche mit Biermarathons

00:33:39: in Belgien gibt es im Mai einen, den muss ich unbedingt mal laufen, da gibt es, glaube ich,

00:33:42: 16 Bauereien, wo man vor Beilaufs gibt, aber auch hier einen, mehrere hier in Deutschland,

00:33:47: die ich auch im September einen, den ich sehr gerne teilnehmen werde, da geht es eigentlich darum,

00:33:52: genau unter den Kartoffzeiten, also um den erlaubten Zeitzulehme zu bleiben, um möglichst

00:33:57: viel zu genießen auf der Strecke. Ja und das passt ja hier alles wunderbar in diesen Podcasts,

00:34:01: weiß Wein, Golden, Bier, Golden, wunderbar. Kommen wir aber nochmal zum, zum richtigen

00:34:08: Gold. Eingangs hatten wir darüber gesprochen, dass bislang noch kaum Kapital in Gold investiert

00:34:13: ist, zumindest im Verhältnis zu den weltweiten Kapitalanlagen nicht. Wir sprachen von weit unter

00:34:19: einem Prozent, können Sie sich vorstellen, dass die Investitionsquote in Gold in den nächsten Jahren

00:34:25: steigt? Definitiv kann ich mir das vorstellen. Also ich glaube relativ fest daran, dass auch in der

00:34:30: Großanleger und so Wert gibt es verschiedene, also Privatleute haben wir eben schon gesagt, China,

00:34:35: also China ist für mich ein Thema, was so schnell nicht weggehen werden, weil einfach dort viele

00:34:41: Märkte verbrannte Erde sind für die chinesische Bevölkerung, der Mittelstand wächst eigentlich

00:34:46: auch, chinesische Wirtschaft weg, wird auch weiteren wachsen und wie gesagt die Mobile

00:34:51: Markt, Schwachaktienmarkt, auch Schwach noch momentan. Ausbaufähig, vielleicht gibt es

00:34:57: das wieder, aber Gold wird ein großes Thema bleiben. Hat ja auch verschiedene Vorteile,

00:35:01: gerade wir haben über die Performance geredet, Gold ordentlich performt auch seit der Jahrtausendwende.

00:35:07: Sehr ordentlich, ja. Sehr ordentlich, kann man sagen, besser als viele andere, viele Aktienmärkte

00:35:11: auch. Wir haben meistens auch eine relative Stabilität, Volatilität oder Schwankungsintensität,

00:35:19: kann auch bei Gold ein Thema sein, kann man nicht ausschließen, aber Gesamtportfolio, wenn also jemand

00:35:24: eine Menge Kapital X gleich 100 zur Verfügung hat und davon 5 oder 10 Prozent in Gold investiert,

00:35:32: dann wird die Schwankungsanfältigkeit des Portfolios dadurch meistens verringert,

00:35:36: weil Gold häufig gegenläufig zu Aktien handelt. Ich glaube, um nochmal Werbung für den Podcast

00:35:41: zu machen, da haben Sie neulich mal drüber geredet, über, glaubt, gibt eine Studie auch,

00:35:45: dass dann gerade so einen Anteil an Gold im Portfolio runde, dann das Portfolio auch stabilisiert.

00:35:50: Ja, das war jetzt in der vorigen Folge mit Steffen Orben, dem Co-Geschäftsführer von Xetra Gold,

00:35:57: also von der Deutsche Börse Commodities GmbH, die eben Xetra Gold das Wertpapier

00:36:01: herausgibt und der hat, der Steffen Orben hat da über die Mörserstudie, so heißt sie es auch bei

00:36:07: Xetra Gold auf der Website zu sehen, durchzulesen, hat er einfach mal erklärt, was da drin steht.

00:36:12: Sehr gut, das kann ich auch nur jedem empfehlen, gleich nach unserem Podcast den nächsten einhören.

00:36:17: Genau, ich habe noch ein paar weitere Gründe, die ich für Valide halte für Gold, zum Beispiel einmal

00:36:24: haben wir das Verschulungsproblematik, wir haben ja während Covid-Krise Staaten, die jetzt sich sehr

00:36:30: stark verschuldet haben, nicht nur Deutschland, können wir uns ja nicht von frei sprechen,

00:36:34: auch wir werden uns weiter verschulden müssen, wir haben jetzt ja das Thema leider Verteidigung,

00:36:39: was wieder größer geworden ist, wo auch eventuell nach einem Präsidentschafts-Sechsinnen-USA das Thema

00:36:46: noch viel größer werden wird und auch gerade Thema USA, die Staatsverschulung ist ja, ich kann die

00:36:52: Billionen nicht mehr zählen, 37 Billionen, ich weiß es nicht momentan, sehr stark gewachsen werden

00:36:58: Corona, da gibt es noch diesen Inflation Reduction Act, also Beihilfen für Firmen, die in den USA

00:37:03: investieren, also die Verschuldung in den USA ist eigentlich eine Dauerschleife, das ist exponentiell

00:37:08: und die Zinsen sind ja auch jetzt sehr hoch, also die Renditen, die man zahlen muss für Staatsanleihen,

00:37:13: das ist ja etwas, was die Verschuldung immer weiter wachsen ist. Gold, da kein Thema Verschuldung,

00:37:20: da durchs Imtresor rum, kann es auch im Tresor unproduktiv rumliegen, aber es verschuldet

00:37:24: sicherlich. Dann Inflationsentwicklung haben wir jetzt gerade gesehen, ist unsere Ansicht,

00:37:30: meine Ansicht nach nur nicht vorbei das Thema, wir werden nicht mehr zu diesen sehr niedrigen

00:37:34: Inflationsraten zurückkommen, wir haben Thema demografischen Wandel, Arbeitskräfte werden

00:37:38: knapp, haben wir gerade hier in Deutschland gesehen, diese Dauerstreiks im ersten Quartal,

00:37:42: bedeutet auch teilweise recht ordentliche Lohnerhöhungen, die den Arbeitnehmern gegönnt sein,

00:37:47: aber die irgendwann auch wieder in den Preisen übergewetzt werden, also das Thema Inflation

00:37:51: wird uns nicht verlassen. Und da denke ich mal, ein gesunder Teil Gold in jedem Portfolio,

00:37:56: wie gesagt, mehr als fünf oder zehn Prozent würde ich keinem empfehlen, sollte man machen

00:38:00: und deswegen wird auch die Investitionsquote steigen.

00:38:02: Was haben Sie gerade gesagt, mehr als fünf oder zehn Prozent würden Sie keinem empfehlen?

00:38:05: Ich würde es nicht unbedingt empfehlen, sagen wir es mal so.

00:38:09: Bei fünf bis zehn Prozent?

00:38:11: Fünf bis zehn Prozent finde ich gut, man kann auch wenn man will 20 oder 25 Prozent,

00:38:15: aber so sagen wir mal Aktienmärkte sind ja auch ein Thema, was mittelfristig oder langfristig

00:38:21: eher auch Rendite verspricht. Und deswegen, also sag ich mal, zehn Prozent würde ich persönlich,

00:38:25: also ich persönlich bin eher so ein zehn Prozent Freund, können auch 15 oder 20 sein, aber

00:38:29: man soll nicht immer alle Eier in einen Korb legen, glaube ich, Boron Barford auch schon

00:38:33: gesagt. Und deswegen denke ich, wir haben ganz am Anfang drehen wir die Schleife zurück,

00:38:37: gesagt 0,5 Prozent des gesamten Weltweiten vermünkt sind, Gold investiert, wenn das fünf

00:38:42: oder zehn Prozent wären, würde ich sagen, es besteht noch riesiges Potenzial, dass da

00:38:48: Investitionen in Gold in den nächsten Jahren folgen werden.

00:38:51: Ja, Wahnsinn. Und Gold lässt sich eben nicht so leicht vermehren, das ist ziemlich begrenzt,

00:38:55: was da zur Verfügung steht, ist nicht so leicht aus der Erde zu holen und wird wahrscheinlich

00:39:00: auch nicht einfach zu erhöhen sein, die Masse an Gold, die aus der Erde kommt. Das heißt,

00:39:06: wenn da eine höhere Nachfrage ist, dann würde das doch auf den Preis schlagen, ne?

00:39:09: Definitiv. Also da gehe ich davon aus, dass wir...

00:39:11: Also die Preise nach oben treiben.

00:39:13: Richtig, dass wir mittelfristig durch das Potenzial haben. Ja, es kann immer wieder,

00:39:18: ich muss auch dazu sagen, Gold gibt immer wieder heftige Rückschläge, wir haben gerade

00:39:22: kürzlich einen gesehen, einem Freitag, da ging es erst mal hoch und dann abends dann

00:39:26: 70, 80, 90 Dollar wieder runter, was verschiedene Gründe hatte, aber das muss man da aushalten

00:39:32: können, wenn man mittelfristig bislangfristig orientiert ist, dann denke ich mal, komm mal

00:39:36: auf das. Und wir haben ja auch in den vergangenen

00:39:38: Jahren durchaus mehrjährige Phasen gesehen, wo es seitwärts lief, auch abwärts ging. Aber

00:39:43: so ist das an den Börsen, es geht hoch, es geht runter und das kann alles auch dauern,

00:39:48: wenn es steigt, freuen wir uns in der Regel mehr länger, aber es kann eben auch mal runtergehen.

00:39:52: Ganz normal. Ich habe noch eine Frage zum Schluss, Herr Blumenroth. Sie hatten gerade die Inflation

00:39:56: angesprochen. Im Grunde heißt es, überall die Inflation kommt runter, wir sind jetzt

00:40:00: fast wieder hier bei den 2, 3 Prozent, die wir haben wollen und so weiter, aber und Sie

00:40:05: sind ja Rohstoffanalyst, nicht nur Goldanalyst, sondern Rohstoffanalyst, also Sie schauen

00:40:09: sich auch andere Rohstoffe an. Wie sieht es denn gerade aus auf den Rohstoffmärkten?

00:40:13: Da tut sich doch auch was in Richtung Preisauftrieb, oder?

00:40:16: Ja absolut, eine ganze Menge. Und zwar, meiner Ansicht nach hängt das damit zusammen über

00:40:21: die Osterfeiertage, wo viele Investoren, Anleger, Marktbeobachter in Urlaub waren. Da kamen 2

00:40:28: Datenpunkte raus, die sehr wichtig waren. Wir haben den USA, der sogenannte ISM-Index

00:40:33: für die Industrie, der war deutlich stark ausgefallen, als er wartet. Der war das erste

00:40:37: Mal, ich glaube das war der höchste Wert seit Mai 2020, Pi mal Daumen. Und er war vor allen

00:40:43: Dingen wieder in der Expansionszone, bedeutet die US-Wirtschaft soll wieder wachsen, was

00:40:47: sie jetzt 3, 4 Jahre lang nicht gemacht hat. Genauso in China kam auch der gleiche Index

00:40:53: raus, Einkaufsmenge-Index-Industrie, deutlich über den Erwartungen, auch in der Expansionszone

00:40:59: rein, hatten wir in China auch eine 1,5 Jahre nicht mehr gesehen. Und das war so ein Startsignal

00:41:04: gewesen für viele Investoren, wir den Russchuff-Markt hier reinzukommen. Wir haben sehr schlake

00:41:08: Preistärkerungen für Industriemetalle gesehen, Kupfer, Aluminium, Zink und auch die Ölpreise

00:41:16: merkt ja jeder, der in der Tankstelle vorbeifährt oder wie ich vorbeid joggt, dass die Benzinpreise

00:41:21: wieder unangenehm hoch sind momentan. Ölpreise auf 90 Dollar pro Beryl-Zeitweise gewesen,

00:41:29: 92 Dollar in brennt und auch sogar die Erdgaspreise unangenehm für uns hier, für mich als Erdgasheizungsbesitzer

00:41:37: in der Wohnanlage auch wieder gestiegen. Also wir sehen diesen Preise aus den Russchuffen

00:41:40: kommen und ich befürchte, dass wir den Erweitern sehen werden, dass also die Infektionen über

00:41:45: die höheren Russchuffpreise umgewälzt werden, weil auch die Dienstlastung jeder hat in welche

00:41:50: Benzinkursen, Heizungskosten, die werden weiter an uns verwocher weitergegeben, deswegen Infektionen

00:41:55: werden Thema leider bleiben. Ja, das heißt, möglicherweise haben es die Notenbanken nicht

00:42:00: geschafft, das Inflationsgespenst nachhaltig zu vertreiben. Schauen wir mal, wie das weitergeht,

00:42:07: das wäre dann auch wieder ein Aspekt, der für Gold als Inflationsschutz spricht. Aber

00:42:13: der Kern unseres Gesprächs war eben die Kritik dieses Chefs der riesigen großen Vermögensverwaltung.

00:42:19: Es war nicht Warren Buffett, das möchte ich hier noch mal betonen. Sie hatten ab und zu mal

00:42:23: Warren Buffett hier auch zitiert. Der hat diese Kritik nicht geäußert. Was können wir

00:42:29: festhalten? Wir sehen diese Kritik als nicht besonders angebracht, sagen wir es mal so.

00:42:35: Ja, das haben wir hier glaube ich jetzt wunderbar aufgearbeitet, die langfristig wichtigsten

00:42:40: Einflussfaktoren für Gold bleiben ebenso bestehen. Vielen Dank, Michael Blumenroth,

00:42:45: für das wieder sehr informative Gespräch. Ich freue mich auf unser nächstes Goldwisseninterview,

00:42:50: das Ende Juni erscheinen wird. Ja, ich sag mal, bis dahin und nochmals danke.

00:42:56: Ich hab zu lange Spaß gemacht, bis dann, alles Gute.

00:42:59: Ja, liebes Publikum und nun geht's zum Goldkurs Update.

00:43:14: In den drei Wochen von der Veröffentlichung der Goldwissen Podcast-Folge 73 bis zum

00:43:20: Vortag der Veröffentlichung dieser Folge, das war Mittwoch, der 17. April, ist die

00:43:26: Fein- und Zegold an der Börse um 9% in US-Dollar gestiegen. Wechselkurs bedingt waren das in

00:43:33: Euro sogar 11% und so eine Rally in so kurzer Zeit. Das ist wirklich selten. Der Preis lag

00:43:41: Mitte April bei rund 2380 Dollar, war vorübergehend sogar schon auf mehr als 2400 Dollar gestiegen.

00:43:49: Die Gründe haben wir so eben im Interview besprochen. Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis

00:43:54: damit um 15% in Dollar und um 20% in Euro angestiegen. Viele Banken haben deshalb in

00:44:02: den vergangenen Wochen ihre Kursziele für Gold angehoben und was davor noch selten war,

00:44:07: ist nun plötzlich normal etliche Gold-Analystenrechnung mit weiteren Preissteigerungen und zwar auf 2500-3000

00:44:15: Dollar pro Feinunze in den nächsten 1-2 Jahren. Natürlich muss man Schätzungen immer mit

00:44:21: Vorsicht genießen, auch wenn einem die Schätzungen gefallen. Aber Fakt ist, Gold hat plötzlich viel

00:44:27: mehr Fans als noch vor Kurzem und das ist gut so.

00:44:36: So, das war es wieder einmal, Folge 74 des Goldwissen Podcasts von Xetra Gold bzw. der

00:44:43: deutsche Börse Commodities GmbH ist vorbei. Abonnieren Sie den Podcast, wenn Sie das noch

00:44:49: nicht getan haben, einfach über eine Podcast-App wie Apple Podcast oder Spotify. Dann bekommen

00:44:55: Sie automatisch einen Hinweis auf Ihr Smartphone, wenn eine neue Folge erschienen ist. Oder Sie

00:45:01: hören die Folgen auf www.xetra-gold.com. Dort finden Sie den Goldwissen Podcast unter dem Menüpunkt

00:45:10: Gold News und dort unter Gold News finden Sie natürlich noch viele andere Informationen über

00:45:16: Gold. Die nächste Episode Folge 75 dieses Podcasts erscheint am Donnerstag, den 2. Mai. Dann ist Thula

00:45:26: Nühen, Leiterin der Rohstoffanalyse bei der Commerzbank, mein Interviewgast. Mit ihr sind wir, wie

00:45:32: immer, ganz nah am Kurs geschehen von Gold. Ich bin gespannt, wie sie die aktuelle Preisentwicklung,

00:45:38: diese ja fast schon sensationelle Preisentwicklung auf kurze und lange Sicht beurteilt. Aber vor

00:45:45: dem 2. Mai, liebe Anlegerinnen und Anleger, vor dem 2. Mai findet noch die große Finanzmesse Invest

00:45:52: auf dem Messegelände in Stuttgart statt, nämlich am 26. und 27. April. Xetra Gold ist natürlich

00:46:01: vor Ort am Xetra Goldstand. Können Sie unter anderem an einem Gewinnspiel teilnehmen und das

00:46:07: Xetra Gold Team verrät in einer witzigen Aktion, warum ein guter Inflationsschutz wie Gold Sie

00:46:14: besser schlafen lässt. Besuchen Sie die Invest in Stuttgart. Herzliche Grüße und bis zur nächsten

00:46:20: Goldwissenfolge, Ihr Mario Müller-Dofel.

00:46:23: [Musik]

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