Folge 79: Volatilität des Goldpreises – was steckt dahinter
Shownotes
Warum kommt es an der Börse zu starken Schwankungen beim Goldpreis? Wie wird die Volatilität gemessen? Was ist der Volatilitätsindex? Welche Faktoren spielen zukünftig für die Schwankungsanfälligkeit eine Rolle? Der erfahrene Rohstoffanalyst Michael Blumenroth von der Deutschen Bank gibt Antworten.
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00:00:00: Ich wär da jetzt nicht ein Anhänger dessen, was die Volatilität extrem zunehmend, aber sie
00:00:07: wird vielleicht oder wahrscheinlich meiner Ansicht nach in Zukunft eher ein bisschen höher werden.
00:00:11: Goldwissen von Xetra-Gold - der Podcast
00:00:21: 3% hoch, 3% runter, was bei Aktien normal ist, ist bei Gold eher selten. Oder erleben wir
00:00:29: sol he Schwankungen bei Gold, das ja Stabilität ins Depot bringen soll, in Zukunft öfter? In diesem
00:00:36: Goldwissen-Podcast von Xetra-Gold, liebe Anlegerinnen und Anleger, geht es um die Schwankungsanfälligkeit,
00:00:43: also um die Volatilität des Edelmetalls. Herzlich willkommen zur Folge 79 des Goldwissen-Podcasts.
00:00:51: Mir gegenüber im Xetra-Gold-Podcaststudio sitzt, entspannt, Kaffee trinkend,
00:00:57: wieder einmal Michael Blumenroth, Rohstoffanalyst bei der Deutschen Bank. Ich bin gespannt,
00:01:03: was er zur Goldpreis-Volatilität zu sagen hat. Mein Name ist Mario Müller-Dofel,
00:01:08: ich bin der Podcast-Moderator, starten wir mit dem Interview.
00:01:12: Hallo Herr Blumenroth, schön, dass Sie da sind. Ja, hallo Herr Müller-Dofel, ich freue mich auch.
00:01:22: Klasse, also los geht's Herr Blumenroth, wir sprechen über die Volatilität des Goldpreises
00:01:29: an der Börse, erklären Sie bitte zuerst den Begriff, was verstehen Marktexperten, wie sie
00:01:34: unter Volatilität? Ja, das ist jetzt eigentlich gar nicht so einfach zu erklären, aber ich probiere
00:01:40: es mal so auf die Schnelle, ohne Tafel, ohne Whiteboard. Ist es so kompliziert? Ist ein bisschen
00:01:45: kompliziert, aber es geht, das kriegen wir zusammen hin, also wir sind ja ein eingespieltes Team,
00:01:48: da sind wir wahrscheinlich wie so ein deutsches Angriffduo , Wirtz, Musiala, wir werden den schon ins Tor rein ballern.
00:01:54: Oh je, genau. Also Volatilität, fangen wir mal an. Wo kommt das Wort her, Volatilität? Die alten
00:02:02: Lateiner unter uns, da gibt es das Wort Volatilis, das heißt flüchtig oder vergänglich. Sagt jetzt
00:02:07: noch nicht so viel richtig aus, aber vergänglich sagt schon ein bisschen was aus. Und zwar,
00:02:11: Volatilität bezeichnet so die Schwankungen, die Märkte an den Tag liegen. Der Markt
00:02:17: bewegt sich ja meistens, macht ja sonst auch keinen Spaß, wenn der Markt sich nicht bewegt. Das wird
00:02:22: gemessen aufgrund bestimmter Parameter, da kommen wir bestimmt nachher noch mal dazu, aber es geht
00:02:26: einfach darum, um die Schwankungen, die der Markt von einem historischen Mittelwert nach oben und
00:02:30: dann nach unten an den Tag legt. Also es gibt zwar verschiedene Volatilitäten, muss ich erst mal dazu
00:02:35: sagen und zwar, es gibt einmal die historische Volatilität. Das ist relativ einfach, da kann
00:02:40: man ja dann zurückschauend gucken, wie hat sich ein Vermögensgegenstand, eine Aktie, ein Index,
00:02:45: eine Anleihe oder auch Gold. Wie hat sich das in bestimmten Zeitungen entwickelt? Wie stark ist
00:02:50: das Ganze geschwankend jeden Tag? Haben wir jeden Tag eine Bewegung von einem Prozent gehabt oder
00:02:54: fünf Prozent. Und das kann man messen und in eine Kennzahl überführen oder in einem Index. Wichtiger,
00:03:00: aber wenn man jetzt vorausschauend unterwegs ist, da sind die Märkte ja meistens, es geht ja nicht
00:03:05: darum, was war in der Vergangenheit, sondern was ist in der Zukunft. Dann gibt es auch den
00:03:09: sogenannten Optionsmarkt und da zählt die implizite Volatilität. Das ist eigentlich die Schwankungsintensität
00:03:15: mit der der Markt rechnet in Zukunft. Das ist deswegen wichtig, weil damit dann auch die Preise
00:03:20: für einige Optionen, wie gesagt, die jetzt an Märkten durchaus sehr stark gehandelt werden,
00:03:25: berechnet werden müssen. Und das ist eigentlich das, worauf die meisten Händler schauen. Was erwarten
00:03:31: wir in der Zukunft? Gibt es viel an Schwankungen? Gibt es wenig an Schwankungen? Ja, gut. Also
00:03:35: historische Volatilität, historische Schwankungsintensität und die implizite, das ist die künftige.
00:03:43: Richtig. Kann man so sagen. Und Sie hatten gerade schon angesprochen, wie das gemessen wird. Also
00:03:49: Sie haben es noch nicht erklärt, Sie haben nur die Messung erwähnt. Können Sie gerne gleich mal
00:03:53: erläutern, wie wird Volatilität gemessen? Ja, jetzt beginnt der schwierige Part. Jetzt hätte ich
00:03:59: gerne so eine kleine Tafel, wo wir das Podcastmäßig an die Wand. Vielleicht geht das später mal,
00:04:03: dass man es dann so eine Brille dann sehen kann, dass ich so was aufzeichne. Es geht im Prinzip jetzt
00:04:08: für die Statistik-Füchse unter uns und oder Stochastik, die so was mal an der Uni oder in der
00:04:13: Schule gehabt haben, kann ich mal empfehlen, macht eigentlich viel Spaß. Wenn man zum Beispiel
00:04:17: die Wahrscheinlichkeiten für Lotto-Gewende ausrechnet, das ist ein bisschen frustrierend,
00:04:20: aber macht Spaß. Deshalb spiele ich nicht. Ich auch nicht. Aber ich habe gehört, dass demnächst
00:04:26: wieder so, also dass momentan oder gerade in den letzten Tagen wieder sehr hohe Jackpots angelaufen
00:04:31: sein sollen. Also muss man mal gucken. Vielleicht sollte man das doch mal machen, da können wir
00:04:35: den nächsten Podcast in der Karibik drehen. Ich denke drüber nach. Aber wir haben abgeschweift.
00:04:41: Also, ich komme noch mal zurück. Es wird gemessen über die Variante oder die Standardabweichung.
00:04:45: Standardabweichung bedeutet, wenn ich mal so eine Zeitreihe anschaue oder eine Zeitraum von einem
00:04:50: halben Jahr, dann habe ich einen bestimmten Mittelwert, den die Kurse hingelegt haben. Ich
00:04:56: kann das zum Beispiel, ich habe 100 Tage, dann habe ich auch 100 Kurse, rechne die Kurse zusammen,
00:05:00: teile sie durch 100 und komme auf so einen Mittelwert drauf. Also das ist dann einfach der
00:05:03: Durchschnitt, den die Kurse gemacht haben. Und dann kann ich mir anschauen, wie haben sich die
00:05:07: Kurse jetzt, wie stark sind die geschwankend. Gab es da einen Phasen, in denen sie stärker geschwankt sind,
00:05:11: gab es Phasen, in denen sie weniger schwanke n. Wichtig ist natürlich die Erwartung jetzt auch für die
00:05:15: Zukunft. Aber im Großen und Ganzen kann man es einfach auch so sagen, wenn jetzt eine Aktie zum
00:05:19: Beispiel 50 Euro pro Aktie kostet und sie steigt um 5 Euro pro Aktie, dann habe ich eine Schwankung
00:05:26: von 10 Prozent. Wenn ihr an einem Tag steigt, das ist schon recht viel. Normalerweise haben wir solche
00:05:31: Schwankungen nicht. Das ist jetzt schon recht ordentlich. Aber wenn man schaut, am einen Tag
00:05:36: steigt sie 5 Prozent, am nächsten fällt sie 2 Prozent, am nächsten steigt sie wieder 1 Prozent
00:05:40: und daraus wird dann so ein Mittelwert gebildet. Und man schaut dann zurück, wie stark war die
00:05:44: Abweichung von die Standardabweichen von diesem Mittelwert und dann kann man das Ganze auch
00:05:48: in seine Kennzahl fassen. Also Pi mal Daumen kann ich grob sagen, wenn ich mich an meine ersten
00:05:54: Händerschritte erinnere, eine Volatilität von 16, bedeutet ungefähr oder 16 Prozent, dass der
00:06:00: Kurs eines Vermögens ging, stand es am Tag ungefähr 1 Prozent schwankt. Mal hoch, mal runter, mal
00:06:05: hoch, mal runter. Aber so 16 Pi mal Daumen ist ungefähr 1 Prozent Schwankung pro Tag. Ja und da
00:06:13: gibt es ja auch Indizes, die das anschaulich machen. Wie stark die Vermögenswerte schwanken.
00:06:20: Genau, das ist ganz wichtig. Es gibt Indizes, d amit kann man zum Beispiel gerade in den Aktienmärkten
00:06:25: wird damit sehr, sehr viel gemacht. Und zwar gibt es da verschiedene Volatilitätsindizes,
00:06:30: die messen die Schwankungen, die jetzt ein Index an den Tag gelegt hat. Gehen wir mal USA zum
00:06:36: Beispiel, da gibt es einen S&P 500, dass ist denke ich mal der Weltleitindex, der wichtigste
00:06:40: Index, den es weltweit gibt. Darauf gibt es auch einen Volatilitätsindex, der nennt sich VIX,
00:06:46: also VIX abgekürzt. Und da kann man sich dann halt auch positionieren. Also man kann sich darauf
00:06:51: Produkte kaufen, man kann Optionen darauf kaufen, man kann Termingeschäfte darauf eingehen. Und zwar
00:06:57: gibt das dann Sinn, wenn wir zum Beispiel in der Phase sind, wo die Aktiennotierungen sich recht
00:07:02: wenig bewegen, wenn dann so der S&P 500 jeden Tag mal 0,2 Prozent steigt, 0,3 Prozent fällt,
00:07:08: 0,5 Prozent. Also wenn wir relativ wenig Bewegung haben. Aber ein Händer denkt vielleicht daran,
00:07:14: dass das sich in Zukunft vielleicht mal ändern könnte. Ist ja durchaus möglich, dass da die Schwankungen
00:07:19: wieder zu nehmen werden. Und dann kann man sich an diesem Index, in dem man halt ein Produkt kauft auf
00:07:23: diesen Index, kann man sich dagegen absichern, gegen zunehmende Schwankungen. Ich kann mal
00:07:28: vielleicht die Historie kurz zurückgucken, wenn ich darf. Ich habe ja eben gesagt, 16 Prozent
00:07:33: ist ungefähr ein Prozent Tagesschwankung. Wir hatten am 19. Oktober 1987, das war dieser sogenannte
00:07:39: Schwarze Montag, also wer den Wolf der Wallstreet gesehen hat, der weiß wovon ich rede. Den Film.
00:07:44: Genau, das war da, wo die Aktienkurse wirklich zusammengebrochen sind. Da haben wir am nächsten
00:07:49: Tag ein Volatitätsindexstand von 150 Punkten gehabt. Also ganz, ganz ordentlich. Und wir haben am
00:07:55: Tag vorher lag der Index noch bei 36 Punkten. Hätte also jemand am Freitag irgendwie an können,
00:08:01: dass da was passiert, an dem Montag hätte er sich über diesen Index absichern können. Weil er
00:08:06: hätte einfach eine Option darauf kaufen können, dass der Index steigt. So einen Hoch haben wir
00:08:10: nicht mehr erreicht. Ich glaube 2008 war dann der nächste Hochstand. Das war
00:08:15: die große Finanzkrise. Also Lehman-Brothers ist sicherlich viel noch im Begriff, die damals schon
00:08:20: am Start waren. Da hat man dann mal 89 Punkte, also auch schon recht starke Schwankungsintensität. Und
00:08:26: was vielleicht wichtig ist, wenn wir die Indizes vergleichen, ist, dass die Schwankungen bei Aktien-
00:08:33: Indizes, wenn man die misst in diesen Volatitätsindizes, dass die höher sind als bei Gold. Also
00:08:39: bei Gold haben wir normalerweise eher geringere Schwankungen über einen längeren Zeitraum
00:08:43: betrachtet. Ja, wollte ich gerade mal fragen, wie, also dann kommen wir nämlich mal zu Gold. Wir
00:08:47: haben jetzt den Begriff erklärt, was man damit auch so machen kann mit den mit den Indizes. Ja,
00:08:52: wie volatil ist Gold für sich genommen und eben im Vergleich zu großen Aktien-Indizes? Ja, genau.
00:08:59: Berechtigte Frage, weil das ist ja auch einer der Vorteile, warum wie auch immer Freunde davon sind,
00:09:04: dass man Gold-Portfolios beimischt. Weil die Schwankungen sind bei Gold meistens geringer. Es gibt
00:09:09: natürlich Ausnahmen, aber im Großen und Ganzen haben wir bei Gold eher so einen Kursbewegungen,
00:09:14: die jetzt moderater sind als bei Aktien-Indizes. Wie gerade er sagt, wir hatten den Schwarzen
00:09:18: Montag, wir hatten eine große Finanzkrise, Covid-19-Pandemiebeginn und dann hatten wir
00:09:25: Russland-Ukrainekrieg und all solche Sachen. Da haben wir teilweise enorme Aktienkursschwankungen
00:09:29: gesehen. Daher halbieren sich die Indizes schon mal, was natürlich kein Mensch gerne hat und
00:09:33: gerade da diese Großschwankungen, die haben wir bei Gold meistens nicht. Wenn also jemand sein
00:09:39: Portfolio, sagen wir mal fünf oder zehn Prozent Gold beimischt, dann verringert er die Volatilität,
00:09:43: dieses Gesamtportfolio auch, weil er hat stark volatile Aktien-Indizes, wo die Volatilität
00:09:49: höher ist und die Schwankungsindizität an den Märkten und er hat relativ geringere Schwankungen
00:09:54: im Gold. Was bedeutet, dass sich das ganze so ein bisschen zumindest ausgleicht, dass er mit
00:09:59: ein bisschen mehr Stabilität und Sicherheit ins Portfolio reinbringt. Genau, Gold ist nicht so
00:10:04: schwankungsanfällig, wie viele Aktien oder Aktien-Indizes in den vergangenen Monaten hat
00:10:11: Gold einige Male drei Prozent und mehr pro Tag gewonnen, aber auch verloren. Für Aktien sind
00:10:17: drei Prozent normal, für Gold nicht. Was sind Anlässe für solche hohe Kursschwankungen bei Gold?
00:10:23: Ja, da gibt es einige Anlässe. Also gerade, ich habe schon so ein bisschen was in der letzten Frage
00:10:28: angesprochen, das hatten wir jetzt gerade, also gucken wir mal, vielleicht haben wir nicht mal zwei
00:10:33: Beispiele für steigende Kurse und eins gibt leider auch mal fallende Kurse, die mehr als drei Prozent
00:10:41: sind. Gucken wir gerade auf die Covid-19-Krise, da habe ich jetzt den März 2020 im Hinterkopf,
00:10:47: glaube der 23. März, war das, da hat man tief gehabt für Gold bei 1.484 Dollar, die Unze,
00:10:53: Wieviel? 1.484. Man sieht, da waren wir mal deutlich niediger als wir jetzt sind. Da sieht man
00:11:01: schon mal eine nette Wertentwicklung, kleine Seiten-Einschwung. Fast 1.000 Dollar. Ja, richtig.
00:11:06: Und am nächsten Tag waren wir bei 1.634, also 150 Dollar höher, also 10 Prozent. 10 Prozent. 10
00:11:15: Prozent in zwei Tagen, das war natürlich dann eine enorme Schwankung, die auch kurzfristig
00:11:20: die Volatilität hochgebracht hat. Das ist ja deutlich mehr als die normalen 13 bis 16 Prozent,
00:11:25: also mehr als die 1-Prozent-Schwankung. Da war der Auslöser gewesen, die ersten Lockdowns im Rahmen
00:11:32: der Covid-Krise. Ich glaube, Donald Trump ist ja vorgeprescht und dann waren wir hier in Europa.
00:11:36: Dabei, Italien war glaube ich davor schon am Start gewesen mit den ersten Lockdowns in
00:11:41: Mailand, wo wir uns dann alle noch gewundert haben, wie man sowas machen kann und Ratzfatz,
00:11:46: was bei uns ähnlich. Also da natürlich viel Investoren, unsicher Aktienmärkte runter,
00:11:51: Gold hoch, das war einer der Anlässe, die wir gesehen haben. Dann noch auch recht
00:11:57: frisch in Erinnerungen, der März 2022. Da haben wir an einem Tag ein Tagesgewinn, das war der
00:12:02: 8. März von 5 Prozent ungefähr gehabt, von 1.981, 5 Prozent drauf auf 2070, das war eine lange
00:12:10: Zeit oder ein paar Monate auch das Allzeit hoch gewesen. Und zwar hing das zusammen mit den
00:12:15: Russen und Ukraine Krieg, der zwei Wochen vor begonnen hatte. Da gab es dann die Sanktionen,
00:12:20: die von den USA und der EU ausgesprochen wurden, die dann die Marktteilnehmer besorgt hielten,
00:12:27: wie jetzt die Versorgung mit Rohstoffen insbesondere sein wird in Zukunft. Also da sind die Investoren
00:12:32: auch wieder, Gold, ein Anführungszeichen sicherer Hafen, wird von vielen so angesehen, in Gold
00:12:38: reingegangen. Aber ein Negativ-Beispiel, wollen wir jetzt auch nicht verschweigen, weil es geht ja nicht
00:12:42: immer nur hoch, das muss ich vielleicht aber als Warnung sagen, auch Goldpreise können mal ordentlich
00:12:46: Rücksetzer erleben, das passiert nicht so häufig, wie es hochgeht, sonst wäre der Preis ja nicht
00:12:51: gestiegen auch. Aber es passiert da schon mal, das hatten wir jetzt gerade dieses Jahr gehabt, das war
00:12:55: der 12. April, ist noch relativ präsent, also gerade mal so knapp drei Monate her. Da hatten wir
00:13:00: einen vierprozentigen Absturz, gab das war einen Freitag gewesen. Und zwar war der Preis morgens
00:13:05: recht hoch bei 2429 Dollar die Unze, also fast auf dem Allzeithoch, das haben wir später gehandelt
00:13:11: war 2050 bis jetzt. Da ging es dann vierprozent runter und zwar hin, dass damit zusammen, dass am
00:13:17: Tag vor die Befürchtungen hoch eskaliert waren, dass sich im Nahen Osten zwischen Israel und Iran
00:13:24: Spannungen aufruhen würden, die jetzt eskalieren könnten und dann tatsächlich für sehr starke
00:13:30: Markturbulenzen sorgen könnten. Das hat sich im Tagesverlauf dann Gott sei Dank entspannt. Da sind
00:13:36: dann halt relativ viele Anleger, die kurzfristig Gold gekauft haben, zur Absicherung aus den
00:13:40: Positionen wieder rausgegangen, deswegen gab es einen vierprozentigen Rücksitz. Gut, also wir sehen,
00:13:47: es sind vor allem politische Vorfälle, nennen wir es mal so, die Gold nach oben oder nach unten
00:13:54: bewegen, aber es können auch mal volkswirtschaftliche Daten sein wie Arbeitsmarktberichte in den USA
00:14:00: und so weiter, die dann wieder Implikation für die Zinsentwicklung haben und die Zinsentwicklung
00:14:04: hat wieder Implikation für die Goldentwicklung. Das haben wir hier im Podcast schon einige
00:14:10: Male besprochen, aber diese Vorfälle, das sind nur Anlässe, sind Auslöser von Kursbewegungen,
00:14:16: auch beim Goldpreis, bei Aktien genauso und so weiter. Direkt verantwortlich sind aber die
00:14:21: Investoren, also private wie professionelle, welche Anlegergruppe reagiert am stärksten auf
00:14:26: außergewöhnliche Nachrichten und was spielt sich da ab hinter den Börsenkulissen? Sie wissen das
00:14:32: ja ganz genau als Rohstoffanalyst. Erzählen Sie mal. Genau, ich lüfte mal den Vorhang hinter
00:14:37: den Kulissen. Ja, gerne. Genau, also da kann ich gleich sagen, also bevor ich den Vorhang für die
00:14:42: sogenannten Profis lüfte, geben wir mal auf die Privatanleger. Die Privatanleger sind ja meistens
00:14:47: cooler oder sind ja recht entspannt, weil ich denke die wenigsten Privatanleger investieren
00:14:53: jetzt in Gold, es gibt die Möglichkeit, kleine Einschub, das über Optionssonscheine oder
00:14:57: Zertifikate auch zu machen, sehr kurzfristig zu handeln. Also ich mag den Griff zocken nicht,
00:15:02: aber es gibt natürlich auch Anleger, die so was gerne machen. Die allermeisten betrachten Gold aber
00:15:07: eher als Anlage oder als Mittel bis langfristiges Investment, wo man jetzt nicht jedes Mal dann
00:15:13: gleich Nervenzusammenbruch bekommt, wenn der Preis sich mal gegen einen bewegt. Privatanleger
00:15:18: sind ja mehr entspannt, allerdings als ehemaliger Profi oder Halb-Profi oder ja als Gut zwar
00:15:25: war man mein Beruf gewesen, kenne ich die andere Seite. Man hat Positionen als Händer, die sich
00:15:32: dann recht schnell als stark Verlusträchtig erweisen können. Je nachdem ob man Gold-Kauf-Position
00:15:37: hat oder Verkauf-Position, man ist dort vielleicht stark engagiert und dann passiert irgendwas in
00:15:42: Auslöser wie die drei Ereignisse, die wir eben erwähnt haben und auf einmal läuft die
00:15:49: die Position gegen einen. Man muss sich gewahr sein, das Abends
00:15:52: der Chef dann wissen will, wo kommt denn diese Verluste auf einmal her?
00:15:56: Also derr Blutdruck steigt, der Puls steigt ungefähr wie bei einem Marathonlauf, wenn man da die letzten Kilometer nochmal richtig Gas gibt oder so.
00:16:05: Man wird dann halt nicht ein bisschen nervös, sondern der Schweiß bricht aus und man überlegt sich, was mache ich mit der Position?
00:16:11: Habe ich eine starke Kursbewegung, mit der ich nicht gerechnet habe, ist dann der Fluchtreflex heraus aus dieser Position.
00:16:17: So schnell wie möglich, kostet es was, wollen wir es, kann ja noch schlimmer kommen.
00:16:20: Und das ist genau das Problem, was viele Profis dann erleiden, gerade jetzt am Jahresanfang oder im März war es gewesen,
00:16:27: als die Goldpreise von knapp 2000 auf 2400 hoch marschierten.
00:16:33: Viele hatten sich da hingehen positioniert, dass es nicht so schnell geht, dass es nicht so hoch geht.
00:16:38: Es geht so schnell hoch, es geht überhaupt so hoch und dann ist die Position auf einmal stark verlustrechtlich.
00:16:45: Und die werden dann ratzfatz geschlossen, wie möglich.
00:16:50: Geschlossen heißt?
00:16:51: Geschlossen heißt, man macht einen Gegenposition, wenn man was gekauft hat, verkauft man das oder wenn man was verkauft hat, muss man es zurück kaufen.
00:16:57: Und das verstärkt meistens solche Kursbewegungen, auch wenn wir jetzt eine Bewegung von 1 oder 2% haben.
00:17:06: Und sehr viele sind falsch positioniert, dann werden diese Positionen, wie gesagt, durch den Gegengeschäft geschlossen.
00:17:11: Bedeutet ich habe dann nicht mehr 2, sondern 3, 4 oder 5% Kursbewegungen.
00:17:15: Und das ist halt dann das verstärkende Moment.
00:17:18: Wie gesagt, Privatanleger sind da eher meistens entspannt.
00:17:21: Klar, es gibt immer mal Situationen, wo man dann auch ein bisschen nervöser wird als Privatanleger,
00:17:27: wenn man denkt, es geht jetzt schon ein bisschen stark in die falsche Richtung, aber meistens halten die an ihren Positionen fest,
00:17:34: während die sogenannten professionellen Anleger dann eher schlagartig die Positionen.
00:17:39: Wie gesagt, Gegengeschäfte machen oder Positionen schließen müssen.
00:17:42: Aber wahrscheinlich auch nicht alle, oder?
00:17:44: Also wenn zum Beispiel ein Mischfonds, ein Multi-Assetfonds, ein bisschen Gold im Depot hat, der schmeißt das wahrscheinlich nicht.
00:17:49: Nein, nein, nein. Das sind sehr viele, die das halten werden.
00:17:53: Es sind auch so, manche sagen sich auch, okay, sitzen wir jetzt mal aus.
00:17:56: Hat ja auch ein ehemaliger Kanzler in Deutschland, der das ja perfektioniert, das aussitzen.
00:18:01: War ja große Kunst ist auch häufig so, also wenn man Goldpreis langfristig betrachtet, ist ja nach Rückschlägen ja meistens wieder hochgekommen.
00:18:09: Dann war es ja auch gar nicht so falsch, das mal auszusetzen. Man muss ja auch nicht jeder Bewegung gleich mitmachen.
00:18:13: Ja, das wollte ich auch noch fragen, wenn es denn mal so stark nach unten gefallen ist, der Goldpreis, also Gold,
00:18:21: wie lange dauert das, bis es dann wieder hochkommt? Haben Sie da Erkenntnisse zu?
00:18:25: Ja, meistens dauert es gar nicht so lange.
00:18:27: Es sind gerade in so Spezialfällen, sagen wir mal, es kommt jetzt so eine Krise 2008, die große Finanzkrise, es kommt Covid-19, was völlig überraschen kam.
00:18:37: Dann passieren meistens auch, also ich habe jetzt gerade die positiven kurzen Bewegung nach oben erwähnt bei Covid-19, bei dem Russland-Ukraine-Krieg.
00:18:46: Es ist aber dann häufig so, dass erstmal so eine Gegenbewegung kommt.
00:18:50: Viele haben Kaufposition in Gold, sehen aber, da kommt eine Krise, kommen schwarze Schwan,
00:18:56: mit dem ich nicht gerechnet habe.
00:18:58: Also ein Ereignis, was viele Marktteilnehmer überrascht, das ist mit schwarzer Schwan gemeint.
00:19:04: Genau, da gibt es so einen Buch, schwarzer Schwan, das ist immer, also ein Ereignis genau, was völlig nicht einkalkuliert ist in die Marktpreise rein.
00:19:13: Jetzt passiert das, der erste Reflex von jedem Händler ist, ich brauche Liquidität und Liquidität sind US-Staatsanleihen,
00:19:20: Bundesanleihen oder Geld am Konto oder Festgeld.
00:19:23: Was macht man? Man verkauft, liquidiert alle Positionen, die man hat, die man jetzt momentan sagt, ich habe lieber das Geld, Spatz in der Hand,
00:19:33: in der Bundesanleihe für 0% oder das 2-Prozent-Zinzen, als dass ich eine Gold- oder eine Aktien-Prozent habe, wo ich nicht weiß, wo es hingeht.
00:19:41: Das ist dann so ein Reflex, der dauert meistens ganz kurz, das sind zu wenige Tage.
00:19:46: Gerade diese Rücksetzer in Gold, die haben wir natürlich gehabt, aber meistens sind die relativ kurzfristig und der Markt beruhigt sich,
00:19:55: die Schnäppchenjäger kommen rein.
00:19:57: Ich habe gerade neulich Gesprächen mit einem Kunden gehabt, der auch an Goldkäufen interessiert ist und er wartet auf wirklich so einen Preisrückschlag,
00:20:06: er wartet und wartet, aber der Preisrückschlag kommt bis jetzt noch nicht.
00:20:10: Aber das sind genau die Investoren, die dann, wenn der Preis mal wirklich 50 oder 100 Dollar runtergeht, die dann die Hand aufhalten, sagen jetzt, aber zack, rein in den Markt.
00:20:18: Die sogenannten Schnäppchenjäger. Genau, so wie früher, als den Schussverkauf noch gab, Karstadtd kaufe vom Wühltisch oder so, da hat man sich um die Händen gezehrt und jetzt zehrt man sich um Gold.
00:20:30: Und deswegen sind diese Rückschläge meistens relativ kurzfristig, weil es gibt viele, die darauf warten.
00:20:37: Ich glaube, wir haben momentan auch ganz kleinen Schwenker vielleicht, die chinesische Notenbank, die hat das 18 Monate am Stück Gold angekauft gehabt, jetzt im Mai, aber nicht das erste Mal.
00:20:47: Und zwar hängt das man sich damit zusammen, die warten darauf, dass die Kurse wieder ein bisschen runter kommen, die sind sehr preissensitiv, die wollen dann wieder in den Markt reinkommen.
00:20:54: Weil die ja sehr viel Geld investieren, also da macht ja ein Prozent schon mal ein paar Millionen aus.
00:21:00: Ja, richtig, das sind schon richtig viel Geld.
00:21:03: Genau, das sind ja schon zwei oder drei stellige Millionenbeträge, die das ausmacht.
00:21:07: Bei denen ja.
00:21:08: Das umgekehrte Problem haben wir natürlich auch, wenn es mal hoch geht. Irgendwann sind die Leute reingekommen in den Markt, alle sind fröhlich, weil die Kurse gestiegen sind.
00:21:16: Kommt vielleicht dann irgendwann der Zeitpunkt, wo man sagt, oh, jetzt ist Gold aber recht teuer, jetzt haben wir die 2450 Dollar, die Unze zum Beispiel neulich mal gehabt.
00:21:24: Da waren Grund auch die anderen Metalle recht teuer gewesen.
00:21:28: Viele, die jetzt Gold vielleicht 200, 300 oder tiefer gekauft haben, denken jetzt kann ich mal einen Gewinn mitnehmen und guck mal, wie es das Ganze weiter entwickelt.
00:21:35: Vielleicht kaufe ich es wieder, wenn es billiger geworden ist.
00:21:38: Ich nehme es jetzt mal Gewinne mit. Im Handel sagt man, an Gewinnmitnahmen ist noch keiner gestorben, aufs Konto drauf.
00:21:44: Und kann meinem Chef vielleicht sagen, 10 Prozent Gewinn gemacht, 15 Prozent. Ich bin auch ein Held.
00:21:51: Ich sollte vielleicht an dieser Stelle mal dazu sagen, wir reden jetzt natürlich über kurzfristige Schwankungen, nicht über langfristige Kurseentwicklungen bei Gold.
00:22:02: Weil wir hatten natürlich in den vergangenen Jahren auch schon längerfristige Abwärtsbewegungen.
00:22:07: Und es hat dann einige Jahre sogar gedauert, bis dann das alte Hoch wieder erreicht wurde.
00:22:12: Also wir sprechen hier vor allem über Tagesschwankungen, über kurzfristige Volatilität.
00:22:18: Herr Blumenroth, was glauben Sie, wie wird sich die Schwankungsintensität von Gold künftig entwickeln?
00:22:25: Man hat ja so den Eindruck, die Börsianer werden nervöser, die Zeiten sind unsicher.
00:22:30: Glauben Sie es bleibt so relativ wenig Volatil oder wird es mehr?
00:22:35: Ja, es ist natürlich ein bisschen schwierig. Wir haben jetzt so das Sommerloch, wir haben ein bisschen noch Fußball-Europa-Meisterschaft, wo viele Händler dann auch abgelenkt sind, wo sie vielleicht auch andere Interessen momentan haben.
00:22:45: Merkt man das wirklich?
00:22:46: Das merkt man, ich denke schon, dass man das am Markt ein bisschen merkt.
00:22:49: Also mit Beginn der Fußball-Europa-Masterchaft hat die Volatilität sich abgenommen.
00:22:54: Ist erstaunlich, aber gut, wenn irgendwelche 15-, 18-Uhr Spiele sind, dann kann es schon mal sein, dass da neben dem Bildschirm vielleicht noch ein kleiner Fernseher läuft oder so.
00:23:05: Das ist meine Theorie zumindest. Dann haben wir natürlich Sommerferien, beginnen ja schon in einigen Bundesländern jetzt auch dann irgendwann in den USA, beginnt auch 4. Juli, kommt demnächst der Feiertag, dann beginnt auch so die Sommerzeit.
00:23:21: Aber auch langfristig mal durchaus, über die nächsten Jahre?
00:23:24: Ja, auch so langfristig, ja gut. Also es kommt erstmal so, dass diese kleine Phase, ich wollte dann eigentlich mittelfristig auch sagen, wir haben jetzt natürlich so ein Europa noch so ein bisschen, vielleicht kommt Volatilität rein, haben wir jetzt ...
00:23:34: In Frankreich die Wahlen, wo nicht klar ist, was rauskommt, wir haben Großbritannien-Wahlen, wo wahrscheinlich schon eingepreist ist, was bei rauskommt.
00:23:42: Wir haben immer noch das Thema, was sie eben angesprochen haben, Geldpolitik, die recht unklar ist, kommen jetzt mehr Zinssenkung oder nicht.
00:23:48: Und das Großthema ist, meiner Ansicht nach, die Wahlen in den USA, die sind momentan noch völlig außen Vorgelassen, da wird jetzt demnächst Nominierungsparteitag, da werden die Kandidaten, die wahrscheinlich schon feststehen, ja auch festnominiert werden,
00:24:01: dann gibt sie Fernsehdiskussion und dann irgendwann sind dann wahrscheinlich nur noch die US-Wahlen das große Thema.
00:24:07: Ja, da wird dann die Volatilität mit Sicherheit zunehmen und ich denke, wenn man auf den ganz langfristigen Zeitraum guckt, dann würde ich sagen, ich wär da jetzt nicht ein Anhänger dessen, das die Volatilität extrem zunimmt, aber sie wird vielleicht oder wahrscheinlich meiner Ansicht nach in Zukunft eher ein bisschen höher werden, weil wir werden jetzt Themen haben.
00:24:27: Wir haben jetzt eine relativ ruhige Phase an den Märkten momentan. Wir haben sehr wenig Geopolitik eingepreist, also sowohl Nahe Osten als auch Russland und Ukraine, da sind Themen, die momentan in den Märkten recht wenig beachtet werden, die aber natürlich leider immer noch bestehen, fortbestehen.
00:24:43: Es wäre schön, wenn es nicht so wäre, nach den US-Wahlen, werden die Karten völlig neu gemischt werden, ich denke, das wird eine Phase werden, wo wir dann auch durchaus steigende Volatilitäten sehen, weil die Frage ist, wie sich das Ganze weiterentwickelt, auch das Thema Handelskonflikt USA, China oder auch EU, China, was sich eventuell aufbauen könnte.
00:25:03: Also hier wäre ich eher jemand, der vermutet, das wir ab Herbst und dann vielleicht auch 2025 höhere Volatilität sehen werden.
00:25:11: Gut, vielen Dank. Letzte Frage Herr Blumenroth. Welche Preisentwicklung erwarten Sie für Gold in den kommenden zwölf Monaten?
00:25:20: Ja, es ist eine gute Frage, weil wir uns gerade zusammengesetzt haben, die Köpfe haben geraucht, wir haben diskutiert.
00:25:27: Wer ist wir? Das sind Ihre Kollegen in der Bank?
00:25:29: Ja, wir haben unsere Kollegen, genau, das war unser Team gewesen und da haben wir einen Konsens gefunden, und zwar der Konsens ist jetzt bei 2600 Dollar die Unze im Juni 2025, also noch ein bisschen Puffer nach oben, durchaus 10% bisschen mehr.
00:25:44: Genau, wir könnten theoretisch, könnte es auch mehr werden, wie gesagt, was die Geopolitik könnte, was die, ob da irgendwelche Kiesen vorbeikommen oder die eben erwähnten schwarzen Schwäne.
00:25:55: Gold hat sich jetzt meiner Ansicht nach relativ robust gezeigt, in den letzten Wochen da jetzt viele Gründe gegeben, dass der Goldpreis sinkt, aber der Goldpreis hat sich recht stabil gezeigt, also wir sind mittelfristig oder auf Sicht von zwölf Monaten optimistisch gestimmt.
00:26:08: Ja, da werden sich hier auch die Xetra-Gold Anlegerinnen und Anleger freuen oder werden sich freuen, wenn es so kommt. Das ist ja erstmal eine Prognose.
00:26:19: Schauen wir mal, was wirklich passiert. Vielen Dank, lieber Michael Blumenroth, die für mich wichtigsten Erkenntnisse aus ihren Einschätzungen waren, dass Gold relativ wenig schwankt im Vergleich zu anderen Assetklassen, insbesondere Aktien.
00:26:34: Das heißt, Gold bringt eine relative Stabilität ins Wertpapierdepot. Die meisten Anleger haben sie gesagt, bleiben cool, wenn es mal rauscht, ja, ob nach oben oder nach unten, und halten ihr Gold leicht.
00:26:48: Längerfristig. Wir haben jetzt vor allem über kurzfristig orientierte Anleger gesprochen, wenn es da hieß, ja, die gehen da mal raus oder die müssen was glatt stellen, müssen was verkaufen oder zurückkaufen und so weiter.
00:27:00: Und auch eine interessante Erkenntnis, dass während der Fußball-EM offenbar die Börse und Gold ab 15 oder 18 Uhr, wenn die ersten Spiele am Tag losgehen, wichtiger ist als die Börse. Interessant.
00:27:14: Also, dass sich da die Händler dann auch schon mal entspannt zurückziehen und irgendwo ins Lokal oder nach Hause gehen, um im Spiel zu gucken. Ja, sehr interessant.
00:27:23: Also, man sieht, es gibt noch anderes außer Börse, nämlich Fußball.
00:27:27: Genau. Wobei ich dazu sagen muss, für die amerikanischen Händler wahrscheinlich eher nicht so interessant ist die Handeln dann unter sich oder so.
00:27:33: Vielleicht auch ein Punkt, was Sie auch eben schon mal erwähnt haben, genau, dass man nicht davon ausgehen kann, dass Bewegungen immer nur kurzfristig sind, auch nach unten.
00:27:41: Wir hatten gerade den Jahr 2012/2017 Bewegungen, teilwärts gemacht, im Goldpreis, die jetzt jahrelang angehalten hat. Absolut.
00:27:50: Also, das kann man nicht ausschließen, das Risiko besteht immer, das kann kein Mensch vernünftigerweise ausschließen, aber, wenn man langfristig Gold betrachtet, dann sind wir eher in der Nähe der Höchststände.
00:27:59: Also, um dazu jetzt mal, wo wir auch beim Fußball waren, da gibt es ja auch so viele Phrasen, die da getroschen werden.
00:28:05: Das mache ich jetzt hier auch mal. Die Börse ist keine Einbahnstraße.
00:28:10: Richtig, das gibt fünf Euro ins Phrasenschwein.
00:28:13: Ja, mache ich. Gut, also, einmal mehr vielen Dank für die wertvollen Informationen für Ihre Zeit und die wie immer gute Laune.
00:28:21: Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer, weiterhin viel Spaß bei der Arbeit als Rohstoffanalyst und Herr Blumenroth, gute Zeiten bei Ihren Marathonläufen.
00:28:31: Bis zum nächsten Mal hier im Goldwissen Podcast.
00:28:33: Ja, vielen Dank. Marathonläufe auch sehr gerne.
00:28:36: Da kommen im Herbst noch eine ganze Menge, das kann ich bestimmt beim nächsten Mal erzählen, ein paar Spannende dazu.
00:28:41: Aber auch hier ist erstmal die Sommerpause angesagt. Jetzt kommen ein paar schöne Open-Air-Konzerte, Metallica, ACDC, also, ja, etwas mal ein bisschen lauteres für die Öhrchen und mal ein bisschen...
00:28:52: Sie sind ein Hartrocker, ne? Das haben Sie schon ein paar Mal gesagt.
00:28:55: Ja, genau. Ich muss da auch ein bisschen Stress abschütteln und so was. Das ist ja auch ganz gut.
00:29:00: Cool, wunderbar. Also, auch dafür viel Spaß und dann sage ich bis zum nächsten Mal und jetzt geht's weiter mit dem Goldkurs Update.
00:29:09: [Musik]
00:29:19: Sommer, Sonne, Sonnenschein und auch Fußball muss mal sein. Fassen wir das Update kurz, weil der Goldpreis in den zwei Wochen seit der Veröffentlichung der vorigen Goldwissen Podcast Folge bis zum Vortag der Veröffentlichung dieser Folge keine große Rolle an den Finanzmärkten gespielt hat.
00:29:38: In der Zeit vom 13.6. bis zum 26.6. 2024 bewegte er sich per Saldo kaum. Es bleibt somit bei einem Kurs plus. Seit Jahresanfang von rund 12 Prozent in US-Dollar und 16 Prozent in Euro.
00:29:54: Für die zwölf Monate vor dem 26.6. stehen plus 20 Prozent in Dollar und plus 22 Prozent in Euro zu Buche. Die unterschiedliche Performance in den beiden Währungen ist wechselkursbedingt.
00:30:07: Das war die prozentuale Wertentwicklung. Nominal notierte die Feinunze Gold, das sind 31,1 Gramm, am 26.6. bei rund 2300 Dollar und rund 2160 Euro.
00:30:22: [Musik]
00:30:25: Damit sind wir wieder einmal am Ende einer Podcast-Folge, am Ende der Goldwissen Podcast Folge 79. Ich hoffe sehr, liebe Hörerinnen und Hörer, dass Sie die Episode genauso interessant fanden wie ich.
00:30:39: Insbesondere das Interview mit Michael Blumenroth von der Deutschen Bank. Abonnieren Sie den Goldwissen Podcast über eine Podcast-App wie Apple Podcast, Audible, Deezer oder Spotify.
00:30:50: Dann bekommen Sie alle zwei Wochen eine neue Folge automatisch auf Ihr Smartphone gespielt. Natürlich können Sie die Folgen auch auf der Website von Xetra Gold, also auf www.xetra-gold.com hören.
00:31:05: Klicken Sie einfach auf der Menüpunkt "Gold News", scrollen Sie ein wenig nach unten und dort sind dann alle bisher erschienenen Folgen aufgelistet.
00:31:13: Die nächste Episode, Folge 80, erscheint am Donnerstag den 11.07.2024. Dafür spreche ich mit Thula Nygen, der Leiterin der Rohstoffanalyse bei der Kommerzbank.
00:31:26: Klicken Sie auch diese Folge an, um auf dem Laufenden zu bleiben. Bis dahin und herzliche Grüße, Ihr Mario Müller-Dofel.
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