Folge 83: Gold für die Altersvorsorge? Eine gute Idee

Shownotes

Gold hat seit Jahrhunderten seinen festen Platz als Wertspeicher. Doch kann es auch Teil der Altersvorsorge sein? Steffen Orben von Xetra-Gold verrät, wie Gold langfristig Sicherheit bietet und warum es in Kombination mit anderen Anlagen ein starker Baustein für die Zukunft sein kann.

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00:00:00: Die Zeit für einen Arbeiten lassen und ein Augenmerk darauf legen, wie hoch die Risikoprämie

00:00:18: es immer verdienen kann. Und dann kann wirklich jeder Mensch Millionär werden!

00:00:34: Goldwissen von Xetra-Gold, der Podcast. Der Goldpreis notiert auf Rekordniveau, aber

00:00:42: darum geht es heute nicht, zumindest nicht im Interview dieser 83. Goldwissen-Podcast

00:00:48: Folge. Herzlich willkommen, schön, dass Sie reingeklickt haben. Mein Name ist Mario Müller-Dofel,

00:00:53: ich moderiere den Podcast für Sie, liebe Kapitalanlegerinnen und Kapitalanleger. Heute spreche

00:00:59: ich wieder mit Steffen Orben, dem langjährigen Co-Geschäftsführer von Xetra-Gold und unser

00:01:05: Thema ist Altersvorsorge. Denn Gold ist auch in diesem Zusammenhang eine sehr überlegenswerte

00:01:11: Sache. Wieso? Weshalb? Warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm. Deshalb befrage ich Steffen Orben

00:01:18: jetzt, sein Mikrofon und er stehen heute in seinem Homeoffice. Ich sitze im Xetra-Gold-Podcaststudio

00:01:24: in Frankfurt am Main. Auf geht's! Hallo Herr Orben, eine Freude, Sie wieder im Goldwissen-Podcast

00:01:36: zu treffen. Wie geht es Ihnen? Mir geht's sehr gut, Herr Müller-Dofel. Ich freue mich auf

00:01:39: die heutige Folge, da haben wir ein spannendes Thema heute. Ja, genau. Wir sprechen in dieser

00:01:45: Goldwissen-Podcast-Folge über Altersvorsorge und welche Rolle Gold bei der Altersvorsorge spielen

00:01:52: kann. Altersvorsorge ist ja ein Thema, das vor allem für jüngere Menschen nicht besonders sexy ist.

00:01:58: Für die ist ja das Alter, also das Rentenalter, noch sehr weit weg. Was spricht dennoch dafür,

00:02:04: dass sich auch jüngere Leute mit Altersvorsorge befassen? Lassen Sie mich etwas ausholen,

00:02:09: Herr Müller-Dofel. Eine der erfolgreichsten Fernsehsendungen in Deutschland heißt ja,

00:02:15: "Wer wird Millionär?" mit Günter Jauch. Die läuft ja auch schon ewig über viele, viele Jahre und

00:02:22: viele Millionen Menschen spielen jede Woche Lotterie. Also das Ziel mal Millionär zu werden,

00:02:29: ist ja irgendwie so ein Ziel, das anscheinend viele, viele Menschen haben. Und ich glaube,

00:02:35: wenn wir auch jüngere Menschen fragen würden, willst du mal Millionär sein, dann werden die

00:02:42: meisten das mit einem selbstverständlichen "Ja" beantworten. Wenn man ihnen aber sagt, na ja,

00:02:47: durch ein Ratespiel Millionär zu werden, das sind die Gewinnwahrscheinlichkeiten oder die

00:02:52: Wahrscheinlichkeiten ein Millionär zu werden relativ gering, die Wahrscheinlichkeit mit Altersvorsorge

00:02:58: Millionär zu werden aber relativ hoch. Ich glaube, dann würden wir viele junge Menschen für das Thema

00:03:05: finanzielle Bildung und Altersvorsorge begeistern können. Herr Orben, Sie sind ja nicht mehr ganz

00:03:13: jung, ich auch nicht. Aber wir sind auch noch längst nicht alt. Wie sorgen Sie fürs Rentenalter vor?

00:03:21: Wie machen Sie das? Wie haben Sie das bisher gemacht und wann haben Sie damit angefangen?

00:03:25: Also ich habe meine Ausbildung, mein Studium 1992 beendet und bin dann 1992 ins Berufsleben

00:03:32: eingetreten. Damals in England, ich habe nicht hier in Deutschland angefangen zu arbeiten,

00:03:36: sondern damals in England, aber im Finanzmarkt. Also so gesehen hatte ich schon finanziell eine

00:03:42: gewisse Vorbildung und mein Arbeitgeber damals, eine große amerikanische Bank, hatte mir damals

00:03:49: schon betriebliche Altersvorsorge angeboten. Also mir war schon klar, ich arbeite im Vereinigten

00:03:56: Königreich, dort gibt es eine gesetzliche Rente, die nicht so gut ist wie in Deutschland. Mein Arbeitgeber

00:04:02: hat zusätzlich eine betriebliche Altersvorsorge. Aber damals war es auch klar und es wurde auch

00:04:11: so von der Personalabteilung oder von den Leuten, mit denen man so kommuniziert,

00:04:16: man sollte auch selber vorsorgen. Wenn wir zurückkommen auf, warum sich jüngere Menschen mit der

00:04:21: Altersvorsorge auseinandersetzen: Auf einmal verlässt man das Ausbildungsalter, tritt ins

00:04:28: Berufsleben ein und hat auf einmal mehr Geld als man es vorhin je hatte. Also sicherlich mehr als

00:04:33: das Taschengeld. Und damals haben schon meine Vorgesetze und auch die Kollegen in der Bank

00:04:39: gesagt, Steffen, du musst einen Teil, du solltest einen Teil deines Gehaltes jeden Monat sparen.

00:04:47: Also finanzielle Bildung. Ein Teil kam dann damals mit rein. Die haben gesagt, wenn du jeden Monat sparst

00:04:54: und den Zinses-Zins-Effekt für dich arbeiten lässt, also dafür, dass du Geld sparst, erhältst du

00:05:02: ja einen Zins, wenn du das der Bank überlässt oder du hältst eine höhere Rentite, wenn du es als

00:05:09: Eigenkapital einem Unternehmen überlässt und wenn du dann die Dividenden oder die Zinsen reinvestierst,

00:05:16: hast du einen schönen Effekt, dass sich das Geld auch dann von selber vermehrt über einen längeren

00:05:21: Zeitraum. Und ich habe einen Finanzmarkt gearbeitet, also das Thema Risikoprämie war dann relativ schnell

00:05:31: in Begriff für mich geworden und er heißt einfach, wenn ich mein erspartes, das Geld, das ich nicht

00:05:38: für Konsum benutze, einem Dritten übergebe, der dann irgendwas mit meinem Geld machen kann, dann

00:05:44: will ich ja, damit er mir das Geld irgendwann mit der Zurückzahl auch ein Risikoprämie haben. Und

00:05:50: je höher diese Risikoprämie ist, umso mehr Geld kriege ich später zurück, also vielleicht mal ein

00:05:56: kleines Beispiel, Herr Müller-Dofel: Wenn wir heute eine einmalige Zahlung machen von 10.000 Euro

00:06:03: und lassen es 30 Jahre für ein Zins, für ein Risikoprämie von 4 Prozent liegen, dann erhalten

00:06:11: sie oder erhalten wir nach 30 Jahren knapp unter 35.000 Euro. Wenn die Risikoprämie aber doppelt

00:06:19: so hoch ist, dann erhalten wir nicht doppelt so viel Geld, also 70.000 Euro, sondern wir erhalten

00:06:25: über 100.000 Euro. Also da sieht man, dass eine höhere Risikoprämie wichtig ist, um ein

00:06:32: finanzielles Ziel zu erreichen. Und somit war es für mich früh klar, also diesen Grundsatz,

00:06:40: Nutzung des Zins-Effekts und gucken, dass man eine gute Risikoprämie für das Geld, das man spart,

00:06:47: erhält, diese zwei Grundsätze haben mich dazu schon verleitet, relativ früh in Aktien zu sparen.

00:06:54: Vielleicht kommen wir später noch drauf, weil bei Aktien die Risikoprämie mit am höchsten ist.

00:07:00: Damals gab es noch nicht so gute Produkte, wie heute mit den ETFs, die eine einfache

00:07:07: Geldanlage ermöglichen. Man musste damals halt Einzelaktien kaufen, da waren gar gute dabei.

00:07:12: Also ich habe schon mal relativ früh eine Berkshire Hathaway gekauft, damals 1996.

00:07:17: Ja, das Unternehmen des berühmten Warren Buffett. Genau, aber da waren auch ein paar,

00:07:22: also ich habe auch ganz sicherlich ein paar Totalverluste im Portfolio gehabt und einige Titel,

00:07:28: da war man halt gar nicht investiert, also so eine Amazon oder eine Tesla, eine Google...

00:07:34: Ich weiß noch der Google IPO, der war ja auch damals in meiner Zeit in England,

00:07:38: da hat man gedacht, wie kann man eine Firma Google nennen, das ging jetzt auch mir vorbei.

00:07:43: Also in dem Sinne muss ich sagen, junge Menschen müssen sich diese zwei Dinge der

00:07:48: finanziellen Bildung bewusst sein. Der Zinses-Zins-Effekt hat eine große

00:07:54: Wirkung über längere Zeiträume und man muss gucken, dass man eine gute Risikoprämie für

00:08:00: das Geld, das man überlässt, erhält, eine Risikoprämie, die sicherlich über der

00:08:04: Inflationsrate so einzulernen. Ja, Sie haben angefangen zu erläutern auch mit dem Wort

00:08:09: Millionär. Wer wird Millionär? Das Spiel, es ging um Lotterien, es ging jetzt aber auch gerade um

00:08:15: eine Rechnung, die Sie aufgemacht haben, was aus 10.000 Euro wird. 10.000 Euro sind ja für

00:08:20: jemanden, der, ich sage mal, gut verdient. Gar nicht so viel. Es rechnet, wenn er schon ein paar

00:08:28: Jahre im Berufsleben steckt, die kann man zusammen bekommen, wenn man fleißig spart. Und Sie haben

00:08:32: dann gesagt, mit Zinses-Zins-Effekt bei einer etwas höheren Risikoprämie können 100.000 Euro nach

00:08:38: 30 Jahren rauskommen. Heißt das, dass es über diesen Zinses-Zins-Effekt, wenn jemand ein bisschen mehr

00:08:44: spart pro Monat, als vielleicht nur die 50 oder die 100 Euro, dass man da wirklich über 30, 40

00:08:50: Jahre Millionär werden kann, nominal nach Geld werden. Natürlich, Herr Müller-Dofel. Also ich habe

00:08:54: jetzt hier, wir sind Podcast, wenn man jetzt ein Bild hat, könnt ich noch den Taschenrechner zeigen,

00:08:59: den ich damals von meinem amerikanischen Arbeitgeber in London erhalten habe. Den habe ich den alten

00:09:05: Hewlett Packard HP12C, der Finanzmarkt Taschenrechner, den es damals gab, der ja für finanzmathematische

00:09:15: Kalkulation sehr einfach ist. Machen wir mal ein Beispiel. Gehen wir mal von aus, der junge Mann,

00:09:20: die junge Frau wollen in 30 Jahren Millionär sein. Also wir brauchen 30 Jahre, ich gebe es jetzt mal

00:09:29: ein. Also 30 Jahre, 30 N, wir wollen Millionär sein. Welche Zinsen wir schaffen, Herr Müller-Dofel?

00:09:38: Langfristig heißt es immer zumindest über die vergangenen Jahrzehnte am Aktienmarkt waren

00:09:45: so 6 Prozent. Nehmen wir mal 6 Prozent. Das stimm ich ganz zu, kommentarier machen, aber das sehen

00:09:51: wir mal. So, jetzt wir fangen mit Null an und jetzt gucken wir mal, jetzt läuft mal der Taschenrechner. Also

00:10:01: wenn ich nach 30 Jahren Millionär sein möchte, bei einem Zins von 6 Prozent, also bei einer Risikoprämie

00:10:12: in Höhe von 6 Prozent, dann muss ich im Jahr knapp über 12.000 Euro sparen. Das ist eine ganze Menge.

00:10:20: Genau. So, wenn wir das jetzt mal 10 Jahre verlängern auf 40, also wenn wir 10 Jahre

00:10:28: länger sparen müssen, dann geht es schon runter auf 6.500 Euro. Im Jahr. Im Jahr. Also die Hälfte.

00:10:35: Die Hälfte. Die Hälfte. Weil man einfach dann 10 Jahre früher angefangen hat, also 10 Jahre,

00:10:41: das hört sich jetzt wenig an, aber da sieht man den Effekt, ob ich 40 Jahre spare oder 30 Jahre spare.

00:10:49: So. Riesenunterschied. Riesenunterschied. Das sind irgendwie 40 mal 6, knappe 150.000 Euro,

00:10:59: die ich effektiv gespart habe, aber durch den Zins und Zinsenseffekt werden daraus 1 Million Euro.

00:11:07: Und wenn wir jetzt nachschauen würden, MSCI World, das Rendite Dreieck für Aktien, das kann man ja

00:11:14: im Internet findet, da ist über 30 Jahre die durchschnittlichere Rendite für Aktien 9%.

00:11:22: 9%. Jetzt mal 9% nehmen, sehr optimistisch. 9% wir sparen die 6.500 Euro und gucken jetzt mal,

00:11:30: was dann als huge value rauskommt. Dann sind wir bei 2,2 Millionen. Das heißt, wenn ich nicht nur 6%

00:11:38: Risikoprämie verdiene, sondern 9% wird einmal, gaanz plötzlich, aus 1 Million werden 2,2 Millionen.

00:11:46: Ja, Wahnsinn. Also so gesehen, nochmal das, was ich vorhin auch gesagt habe, die Zeit für einen

00:11:52: arbeiten lassen und ein Augenmerk darauf legen, wie hoch die Risikoprämie es ihm verdienen kann.

00:12:00: Ja, ja. Und dann kann wirklich jeder Mensch Millionär werden. Also jeder Mensch, der bereit ist,

00:12:08: zu sparen, also Konsumverzicht zu üben und die Möglichkeit hat, über einen längeren Zeitraum

00:12:15: so im Monat irgendwie ein paar 100 Euro zu sparen. Absolut, das geht. Es ist machbar. Das können

00:12:23: natürlich Viele nicht, muss man auch sagen, aber man muss ja auch kein Millionär werden. Man kann

00:12:27: ja auch sagen, Mensch, wenn ich mit 20 anfange oder vielleicht sogar schon ein bisschen früher und

00:12:33: ich habe dann mit 60 so viel Geld, dass ich mir noch eine Wohnung kaufen kann oder so, das wäre ja

00:12:38: auch eine tolle Sache. Also Millionär ist immer reizvoll, aber muss ja gar nicht unbedingt sein.

00:12:43: Also das sei nur gesagt auch für die Personen, die ein bisschen weniger verdienen im Monat.

00:12:47: Stimme Ihnen zu, Herr Müller-Dofel. Das geht ja nur um das Plakative und das Veranschaulichen,

00:12:52: das frühe Sparen lohnt sich und einen Augenmerk drauf zu legen, dass man eine gute und attraktive

00:12:59: Risikoprämie verdient. Das ist auch wichtig. Die zwei Dinge. Herr Orben, wir reden natürlich jetzt

00:13:07: die ganze Zeit auch über Zinsen und jetzt kommen wir mal zu Gold. Gold spielt ja als Altersvorsorge-

00:13:15: Instrument nicht so die allergrößte Rolle. Da hört man nicht so viel drüber. Vielleicht hat das damit

00:13:20: zu tun, dass Gold eben nicht per se Zinsen abwirft. Wie sehen Sie das? Woran liegt das,

00:13:26: dass Gold da nicht so ein Fokus ist? Ich würde sagen, Gold liegt nicht im Fokus in

00:13:32: unserem westlichen Denken. Wir sind ja, oder unsere Denkweise, akademisch geprägt oder

00:13:38: sehr schulisch geprägt und Gold als Anlageklasse hatte damals mit dem Loslösen der Währungsschöpfung,

00:13:46: der Geldschöpfung an die Goldmenge in den 70er Jahren in den USA hat seine Bedeutung verloren.

00:13:53: Und die Finanzmathematik, so wie wir es ja auch eben beschrieben haben oder selber ausgeübt haben,

00:13:59: wir tun uns leichter, wenn wir Zahlungsströme bewerten können. Also wenn wir eine Dividende

00:14:06: erhalten, wenn wir Miezahlungen aus einer Immobilie erhalten oder wenn wir Zinsen erhalten,

00:14:12: dann sind das Zahlungsströme, wo wir wissen, wie sie in der Zukunft sein werden oder sein können.

00:14:18: Und die können wir bewerten. Gold ist ein Rohstoff. Gold hat keinen Zahlungsstrom und deswegen wurde er

00:14:24: über viel Jahrzehnte, sagen wir mal zwischen 1980 und 2010 akademisch einfach nicht beachtet.

00:14:33: Aber in asiatischen Ländern, also vor allen Dingen in Indien spielt natürlich Gold für die Altersvorsorge

00:14:41: eine große Rolle. Das Thema Hochzeitssaison in Indien, das hat man sicherlich schon in Podcastfolgen besprochen.

00:14:48: Und dass Frauen dort zur Absicherung des zukünftigen Lebens Gold erhalten, ist dort eine gängige Sache.

00:14:56: Aber noch eine kleine Anekdote, also zum Beispiel meine Mutter, die noch im Krieg geboren wurde,

00:15:02: ein 30er Jahrgang, hat damals immer, wenn ein Enkel geboren wurde, zwei Krügerrandmünzen gekauft.

00:15:10: Dann gab es immer die, also gesagt, das Kind kriegt, wenn sie die Schule verlässt, egal welchen Schulabschluss

00:15:17: das Kind hat, das Enkelkind hat, kriegt es eine Münze und die zweite Münze gibt es dann zum 30. Geburtstag.

00:15:24: Und ich habe gerade letztens die Abrechnung gesehen für die Münzen meiner Tochter, die meine Mutter gekauft hat.

00:15:32: Meine Tochter wird dieses Jahr 30 Jahre alt und meine Mutter hatte damals 1994, 320, ungerechnet 320 Euro für eine Krügerrand bezahlt.

00:15:46: So, jetzt benutze ich wieder meinen Finanzmarktrechner. Also damals 320 Euro waren damals der Presenvalue,

00:15:53: der heutige wäre jetzt 2.250 Euro.

00:15:56: Ah, das hat sich gelohnt.

00:15:58: Ich habe es schon erwähnt, meine Tochter wird dieses Jahr 30 und jetzt gucken wir mal, was die interne Verzinsung ist, allein durch den Preisanschlag.

00:16:05: Also ohne dass jetzt Gold ja eine Zins- oder Dividende abwirft. Und da haben wir eine interne Verzinsung von 6,7 Prozent.

00:16:14: Also somit muss man sagen, also jetzt, das war jetzt kein schlechtes Investment.

00:16:19: In die interne Verzinsung, allein durch den Preisanschlag, über 30 Jahre liegt bei 6,7 Prozent.

00:16:26: Und da können wir sicherlich sagen, dass das die Inflation ausgeglichen hat.

00:16:30: Also wenn meine Mutter heute dem Kind 640 Euro damals, oder 320 Euro damals angelegt hätte,

00:16:39: wir hatten eine lange Phase der Nullzinsen, wo es kein Geld gab, dann wäre das sicherlich anders gewesen.

00:16:46: Hätte es ein Aktieninvestment getätigt, meine Mutter, dann wäre es natürlich besser gelaufen.

00:16:50: Dann hätte jetzt die Tochter, aber das ist natürlich schwierig.

00:16:54: Ich würde gerne mal noch auf eine Sache eingehen, die Sie gerade gesagt haben.

00:16:58: Also erstens, Ihre Mutter hat für Ihre Tochter 1994 ein Krügerrand gekauft, also eine physische, also eine richtige Münze.

00:17:06: Aber ich sag mal, der große Preisanstieg in Gold, der vergangenen Jahrzehnte, der begann ja erst im Jahr 2000.

00:17:14: Wie hat sich das denn entwickelt dann bis heute?

00:17:16: Vielleicht können Sie es mal auch an Gold überhaupt, und vielleicht, Xetra-Gold kam ja auch irgendwann,

00:17:21: vielleicht können Sie es da mal rechnen.

00:17:22: Sie haben ja einen Taschenrechner jetzt vor sich liegen.

00:17:25: Wie gesagt, die akademische Welt hat damals geglaubt, dass Anlagen nur in Sinn haben, wenn sie eine Verzinsung bieten.

00:17:35: Und wir wissen ja, dass Zentralnotenbanken schon immer ein Anteil an Gold im Tresor hatten.

00:17:42: Weil ja vor 1970 die meisten Währungen mit Gold gedeckt waren.

00:17:47: Das heißt, wenn eine Mark oder ein Dollar gegeben wurde, muss die entsprechenden Menge an Gold im Tresor liegen,

00:17:54: weil man mit dem Geld zur Zentralbank gehen konnte und sagen konnte, ich hätte gerne mal einen entsprechenden Anteil an Gold.

00:18:01: Dann kam die Auflösung vom Goldstandard in den 70er Jahren, weil die Amerikaner so viel Dollars ausgegeben hatten,

00:18:09: dass dann der ganze Goldbestand weg gewesen wäre.

00:18:11: Und dann haben sie gesagt, nee, die Eintauschung oder das Einlösen von Dollarnoten in Gold, das lassen wir nicht mehr zu.

00:18:19: Und dann gab es eine Zeit, wo halt die akademische Lehre so war, Gold ist nicht so interessant.

00:18:24: Und die Zentralnotenbanken haben dann auch bis zum Jahr 1999 regelmäßig Goldverkäufe getätigt.

00:18:33: Und das hat natürlich über diese, sagen wir mal, 20 Jahre, den Goldpreis eher belastet.

00:18:40: Also da war eine höhere Angebotsseite.

00:18:42: Auf der Nachfrageseite war es uninteressant für institutionelle oder private Anleger im westlichen Raum, irgendwie in Gold zu investieren.

00:18:50: Und das hat sich schlagartig im Jahr 2001 eigentlich gelöst.

00:18:56: Also wir hatten 2000 die dot.com Blase, 2001 den 11. September

00:19:01: und nach den Anschlägen

00:19:03: aufs World Trade Center in den Jahre eine massive Zinsenkungsphase und da ging eigentlich die Goldmarktrallye los und

00:19:11: dann ja nur wenige Jahre später die Finanzmarktkrise mit der Lehmann Pleite und dann war das Thema

00:19:18: Insolvenzrisiko da und natürlich muss man sagen, wenn ich als Sparer mein erspartes Geld einer Bank

00:19:28: überlasse auf dem Festgeld- oder Tagesgeldkonto, dann kriege ich von der Bank zwar ein Zins, aber ich habe

00:19:36: natürlich das Risiko, dass die Bank ausfällt. Wenn ich mein Geld einer Firma überlasse und dann

00:19:44: hoffe ich, dass die Firma gut wirtschaftet. Wenn ich SAP Aktien gekauft hätte und somit Eigenkapital,

00:19:49: Eigentümer an SAP bin und somit auch die Eigenkapitalrendite verdiene, dann war das natürlich gut.

00:19:58: Wenn ich das bei Wirecard gemacht habe, war das natürlich weniger gut. Das Thema, dass eine einzelne

00:20:04: Firma pleite gehen kann, hat man dieses Jahr auch mit Varta. Da hätte auch keiner gedacht,

00:20:10: dass die mal pleite gehen können und somit ist natürlich dieses Ausfallrisiko, das muss man natürlich

00:20:15: bewerten und Gold ist natürlich ein Wertaufbewahrungsmittel, das hat kein Ausfallrisiko. Ich überlasse ja

00:20:22: keinem Dritten des Geld, das ich gespart habe, sondern kaufe einen Rohstoff, der schon seit vielen

00:20:29: Jahrtausenden den Ruf als Wertaufbewahrungsmittel hat. Und das hat sich jetzt in den letzten, also

00:20:36: dann seit 2001, hervorragend entwickelt. Wir haben hier 23, 24, 25 Jahre eine Top-Wertentwicklung

00:20:43: gehabt bei Gold. Ja genau, wenn wir das mal rechnen, im Jahr 2000 war der Kilogrammpreis für Gold bei

00:20:52: 12.000. Ich glaube die Feinunze war bei 250 Dollar, die Feinunze. Heute haben wir so bei 2500,

00:21:00: jetzt sind wir 25 Jahre später, der Taschenrechner läuft und wirft mir eine Rendite raus, eine interne

00:21:07: Verzinsung von 9,6 Prozent. Also sicherlich eine Verzinsung, die weit über der Inflationsrate liegt.

00:21:14: Ja gut, also dann kann man sagen, Gold wurde in den vergangenen Jahrzehnten im Grunde seinem Jahrtausende

00:21:23: alten Ruf als Wertaufbewahrungsmittel und Inflationsschutz gerecht. Kann man so sagen, oder?

00:21:31: Absolut, absolut. Genau so wie in den Jahrtausenden davor. Absolut, absolut.

00:21:36: Gut, also das haben wir gesehen, eine gute Wertentwicklung von Gold, auch langfristig,

00:21:42: natürlich auch mit schwächer Phasen, aber das gibt es bei Aktien genauso. Welche Vorteile bietet

00:21:48: Gold als Altersvorsorge noch außer die Wertentwicklung? Also den größten Vorteil habe ich ja gesagt und

00:21:54: deswegen sollte Gold ein Bestandteil der Altersvorsorge sein, sagen wir mal von 10, 15 Prozent. Also selbst

00:22:00: ich habe gerade letzten Interview mit Hans A. Bernecker, also dem Aktienverfechter in Deutschland

00:22:06: gelesen und auch eher sagt nach 10 Prozent Gold gehören eigentlich ins Portfolio mit dazu.

00:22:11: Das Gold hat kein Auswahlrisiko. Ja. Wenn ich eine Griechenlandanleihe damals gekauft hätte,

00:22:19: da gab es einen Kapitalschnitt. Wenn ich in Wirecard als Einzelaktien investiert habe oder in Varta,

00:22:26: dann ist mein Geld zur Gänze weg und dieses Auswahlrisiko hat Gold natürlich nicht und

00:22:32: das die anderen Dinge liegen natürlich auf der Hand. Es ist ein Rohstoff, der sehr werthaltig ist,

00:22:37: der hat ein hohes spezifisches Gewicht, ein Kilobarren Gold. Der ist kleiner wie so ein iPhone, eher wie

00:22:44: so wie früher so ein Nokia Handy vielleicht. Also den kann man sehr leicht transportieren und bewegen.

00:22:52: Die Aufbewahrung ist nicht schwierig, der oxidiert nicht, also nicht wie Kupfer oder Silber, die dann

00:22:58: irgendwie die Farbe verlieren. Natürlich muss man sich für den Verlust, muss sich schützen,

00:23:03: also am besten in den Tresor reinlegen, so dass es Keiner mitkriegt. Aber ansonsten gehört es einfach

00:23:11: in Portfolio rein. Und wenn jemand Angst hat, dass er das Gold verlieren könnte, weil er keine

00:23:17: richtigen Wertaufbewahrungsmöglichkeiten hat oder wenn einer sagt, ich will das Gold öfters mal

00:23:23: vielleicht auch ein bisschen hin und her handeln und nicht nur lange liegen lassen, dann gibt es natürlich

00:23:28: auch heutzutage schon Wertpapiere, die dem Gold entsprechend wie Xetra-Gold, was ja unser Produkt

00:23:35: ist, und somit ist es auch sehr einfach in Gold zu investieren heutzutage.

00:23:40: Noch eine Frage, nochmal zum Insolvenz-Ausfallrisiko, beziehungsweise dem nicht vorhandenen Insolvenzausfallrisiko

00:23:48: bei Gold. Da gibt es ja tatsächlich noch eine Anlageform, die die Menschen mögen als Altersvorsorge,

00:23:55: nämlich Immobilien. Die sind ja eine beliebte Altersvorsorge-Variante. Viele Menschen nehmen

00:24:01: einen Hypothekenkredit auf bei einer Bank, kaufen sich damit ein Haus oder eine Wohnung, ziehen

00:24:06: eventuell sogar selber ein und zahlen dann ein Kredit zurück an die Bank und diese Tilgungsraten,

00:24:13: Kredit-Tilgungsraten sind dann wie Sparraten. Irgendwann ist die Immobilie abbezahlt, das Haus

00:24:18: ist schuldenfrei, die Eigentümer wohnen quasi mietfrei. Ja, was ist denn aus Ihrer Sicht unter dem

00:24:23: Strich besser für die Altersvorsorge eine Immobilie, die weitverbreitet ist oder Gold?

00:24:30: Ja, Immobilie oder Gold ist schwierig zu sagen und eigentlich würde ich es auch gerne trennen.

00:24:37: Für mich gehört Immobilie zu den realen Werten, die einen Zahlungsstrom erwirtschaften können.

00:24:44: Also vor allen Dingen, jetzt denken wir mal an die vermietete Immobilie. Bei der

00:24:49: eigengenutzten Immobilie spare ich mir ja die Miete, also ist das auch das Ersparen eines

00:24:54: Zahlungsstroms. Aber nehmen wir mal an, ich würde Immobilie kaufen, die vermiete ich und somit kann

00:25:00: ich das natürlich bewerten, was der Preis der Immobilie sein sollte und was die Risikoprämie für

00:25:05: diese Immobilie ist. Und somit zähle ich persönlich Immobilien eher in meine Klasse, wo auch die

00:25:11: Aktien reingehören. Aha, aha. Es ist ein realer Wert, wo ich Eigentümer bin wie bei einer Aktie,

00:25:19: also ich stelle da Eigenkapital zu verfügen und dafür erhalte ich eine Risikoprämie. Gold,

00:25:27: und da bin ich vielleicht eher sowieso eine Zentraldogenbank, Gold ist für mich die Liquiditätsreserve.

00:25:35: Also wenn ich einen Vermögen habe von 100 und dann denke ich 80 Prozent meines Vermögens sollen

00:25:42: angelegt sein, vor allen Dingen in realen Werte mit einer guten Risikoprämie, also Immobilien und

00:25:48: Aktien, vor allen Dingen, wir haben gesagt keine Einzelaktien, sondern am besten in sehr breit

00:25:56: gestreuter Aktien ETF, die kriegt man ja sehr kostengünstig und somit kann man an der Welt AG

00:26:02: eigentlich partizipieren, an vielen Tausend Firmen, die weltweit tätig sind und dann habe ich eine

00:26:11: 20 Prozent Liquiditätsreserve. Also wenn die Aktien mal runtergehen und dann steigt die Risikoprämie,

00:26:17: weil die Leute die Aktien nicht mögen, also ich will lieber, werde ich Eigentümer und habe dann

00:26:21: natürlich eine höhere Eigenkapitalrednitte, also wenn die Aktien runtergehen, bin ich eher auf der

00:26:26: Käuferseite und wenn die Aktien dann irgendwann wieder neue Jahreshöchstände oder alte Höchstände

00:26:33: wie vor kurzem erst wieder machen, dann verkaufe ich eher ein bisschen Aktien und erhöhe die

00:26:38: Liquiditätsreserve und die Liquiditätsreserve, da liegen 10 Prozent, die halte ich in Gold. Da habe

00:26:46: ich kein Ausfallrisiko. Die anderen 10 Prozent, die parke ich entweder als Festgeld, wo ich bei der Bank,

00:26:53: da habe ich ein Ausfallrisiko oder kaufe Bundesschatzbriefe oder Bundesanleihen, wo das

00:26:59: Ausfallrisiko geringer ist, weil es ja die Bundesrepublik Deutschland ist oder andere Staatsanleihen

00:27:04: und so würde ich Immobilien nicht gegen Gold stellen, nicht sagen Immobilien sind besser als Gold,

00:27:13: sondern sagen beides gehört zum Teil der Altersvorsorge und beides gehört in dem Portfolio.

00:27:20: Ja, also bei einer Altersvorsorge, auch wenn man regelmäßig anspart, fleißig jeden Monat,

00:27:27: ist es wichtig, dass man diese Sparraten vielleicht sogar auch ein bisschen Risiko streut,

00:27:33: nicht alles auf eine Karte setzen, wenn man sich das leisten kann. Gut, noch eine Sache,

00:27:38: mir eingefallen während Sie geantwortet haben, der Vorteil bei Aktien und einer Immobilie ist natürlich,

00:27:44: dass man da mit relativ wenig Geld dran kommt. Also ich kann einfach ein paar Aktien kaufen,

00:27:50: eine kostet 15 Euro, da kann ich mir vielleicht nächsten Monat 10 oder 20 davon leisten. Bei einer

00:27:57: Immobilie ebenfalls, da habe ich zwar ein großes Objekt, was viel Geld kostet, aber ich kann es

00:28:02: abzahlen, jeden Monat Stück für Stück mit wenig Geld. Wie ist das denn bei Gold, kann man da auch

00:28:08: praktisch Stück für Stück seinen Goldbestand aufbauen? Absolut, also Eins zu Eins identisch.

00:28:15: Also wir als Emittentin von Xetra-Gold haben ja ein Weltpapier begeben und ein Stück von Xetra-

00:28:22: Gold entspricht genau einem Gramm Gold. Das ist im Moment natürlich der Goldpreis ist bei 72.000

00:28:30: Euro das Kilogramm, also ein Gramm Gold kostet jetzt schon 72 Euro. Dann müssen wir halt in dem

00:28:36: Sinn die 72 Euro ansparen, um sich dann ein Gramm Gold zu leisten, aber das ist natürlich in dem

00:28:42: Sinne auch überschaubar. Und ab dann kann man natürlich sagen, na ja, ich kaufe ein Stück von

00:28:46: Xetra-Gold, kostet mich 72 Euro und dann im nächsten Monat oder der zwei Monate später,

00:28:51: oder drei Monate später, kaufe ich nochmal ein Stück von Xetra-Gold. Die Kosten der Transaktion

00:28:56: spielen natürlich schon eine Rolle, da sollte der Anleger drauf achten, aber es gibt heutzutage

00:29:01: so viele Broker, die kostengünstig den Handel anbieten, dass das nicht mehr ins Gewicht fällt.

00:29:09: Und es gibt auch schon Broker, die auch Bruchstücke handeln, wo man dann auch in kleineren Beträgen

00:29:16: das ansparen kann. Das muss natürlich dann jeder Anleger mal selber bei seinem Broker in Erfahrung

00:29:21: bringen, aber so kann man Gold auch in kleineren Stückelungen schon ansparen. Das ist eigentlich,

00:29:26: in dem Sinn gar kein Problem. Das ist wie ein ETF-Sparplan. Wir sind ein Exchange-Traded-Comodity,

00:29:33: also ein ETC-Sparplan. Das bieten schon die verschiedenen Banken und Brokerhäuser an.

00:29:38: Ja, und vielleicht können Sie noch ein paar Worte dazu sagen, wie sich Xetra-Gold in den vergangenen

00:29:43: Jahren entwickelt hat. Sie haben das Produkt, also auch tatsächlich Sie, Sie sind ja von Anfang an

00:29:50: Co-Geschäftsführer von der Deutsche Börse Commodities, die Xetra-Gold das Wertpapier eben

00:29:55: herausgibt. Wie hat sich Xetra-Gold entwickelt seit dem Startjahr 2008? Sehr freulich hat

00:30:02: sich es entwickelt. Also wie gesagt, das Startjahr 2008 war ein Tiefpunkt für die Aktienmärkte nach

00:30:09: der Finanzmarktkrise, nach der Lehman Pleite, die wir hatten. Und da beginnt natürlich eine Phase

00:30:17: der sehr niedrigen Zinsen, der sehr niedrigen Inflationsraten, wo wir dann auch negativ

00:30:23: realen Literate und Gold wieder als Anlageklasse entdeckt wurde. Nicht nur von den Privatanleger,

00:30:30: sondern vor allen Dingen auch von institutionellen Anleger. Also wir hatten sicherlich in den vergangenen

00:30:35: Podcastfolgen schon darüber gesprochen, wie jetzt auch wieder Zentralnotenbanken Käufer von Gold sind

00:30:41: und nicht mehr Verkäufer von Gold. Also wir haben natürlich damals bei Null angefangen und sind dann

00:30:47: über die ersten Jahre relativ stetig bis auf 50 Tonnen gewachsen und kam dann 2012 wieder noch mal

00:30:55: die europäische Bondkrise war und Mario Draghi, die berühmten Worte gesagt hat, "I will do whatever it takes to

00:31:05: save the euro". Dann gab es natürlich noch mal einen Schub bei uns. Da sind wirklich viele

00:31:12: institutionelle Anleger in unser Produkt reingegangen. Wir waren in der Spitze bei 250 Tonnen, das war

00:31:19: damals bei einem niedrigeren Goldpreise gegen Wert von knapp über 13 Milliarden. Und jetzt,

00:31:26: die letzten paar Jahre, hatten wir ja nach Corona und im zweiten Corona-Welle dann die Inflation,

00:31:34: die Zentralnotenbanken haben die Zinsen stark erhöht, Deutschland in USA über 5 Prozent, in

00:31:41: Deutschland im Euro-Raum über 4,5 Prozent. Und da wurde natürlich auch dann auf einmal wieder

00:31:48: Anleihen attraktive. Wir hatten Abflüsse in unserem Bestand, vor allen Dingen von institutionellen

00:31:55: Anleger, die Gewinne auf Gold mitgenommen haben und die in Anleihen umgeschiftet haben. Damals,

00:32:03: wie die Anleihen eine Rendite von 5, 6 Prozent hatten, in der Hoffnung, in der Spekulation, dass

00:32:09: die Inflation wieder abnimmt, was sie auch tut. Wir haben jetzt im Euro-Raum eine Inflation von knapp

00:32:15: unter 3 Prozent und das wieder zu Zinsenken führen sollte und somit dann 5 Prozent Rendite,

00:32:23: eine positive Realzins von 3 Prozent in den Portfolio reinbringt. Der Goldpreis wurde aber

00:32:31: gestützt oder hat sich sogar stark erhöht in dieser Zeit aufgrund der Käufe von Zentranotenbanken.

00:32:38: Und somit sind wir als Xetra-Gold immer noch bei fast 13 Milliarden, Neudeutsch

00:32:43: sagen wir "Assets on the Management" oder "Assets on the custody", auch wenn der Bestand in Tonnen

00:32:50: nicht an den Höchstständen ist, die wir hatten. Also insgesamt muss man sagen,

00:32:54: sind wir sehr zufrieden. Die Abflüsse, es ist natürlich schade, ich glaube, dass der Anleger,

00:33:00: der das Gold verkauft hat, gerne den 20-prozentigen Anstieg des Goldpreises in diesem Jahr noch

00:33:05: mitgenommen hätte. Aber Volkswirtschafts-Indikatoren haben eher darauf hingedeutet, dass der Goldpreis

00:33:12: vielleicht ein bisschen fällt. Zentralnotenbanken mit ihren Käufen haben das konterkariert,

00:33:18: aber das kann man natürlich nicht vorhersehen. Genau, ob der Goldpreis gefallen ist oder gestiegen

00:33:23: ist, dazu sage ich gleich auch noch was im Goldkurs Update. Ja, gut, also herzlichen Glückwunsch,

00:33:30: Herr Orben, für diese starke Leistung von 2008 bis 2023, Ende 2023 von null auf über 12 Milliarden

00:33:40: Euro an Geld in ihrem Produkt Xetra-Gold, und zwar von institutionellen und privaten Anlegern.

00:33:47: Tja, also das könnte eine Empfehlung sein, ab und zu mal reinzusparen in das Produkt. Ja,

00:33:53: und das war es zu Gold und Altersvorsorge für diese Folge. Wir sind ein bisschen breiter geworden,

00:33:58: gerade zum Anfang haben auch noch mal die Wichtigkeit von Altersvorsorge und vom

00:34:02: Frühjahr an zu sparen. Das haben wir gut beleuchtet. Ja, liebes Publikum, wir haben gelernt,

00:34:08: dass Gold seinem Ruf als Wertspeicher bzw. als langfristiger Inflationsschutz weiterhin gerecht

00:34:15: wird. Es deshalb als Altersvorsorge-Bestandteil sehr gute Dienste leisten kann und dass Xetra-

00:34:23: Gold Investments sogar in kleinen Häppchen möglich sind. Also man kann sein Goldschatz nach und

00:34:30: nach aufbauen. Steffen Orben, Co-Geschäftsführer von Xetra-Gold bzw. der Deutsche Börse Commodities

00:34:37: GmbH. Ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch und wir sprechen uns Ende November wieder für

00:34:42: die Goldwissenfolge 88. Ich sage jetzt mal bis dahin, auf Wiedersehen und ich freue mich drauf.

00:34:49: Ja, noch ein schönes Dankeschön von mir und guten Abend. Danke sehr. Und nun geht es zum Goldkurs Update

00:34:57: für die 1. September Hälfte. Die vorige Goldwissen-Podcastfolge 82 ist am 29. August

00:35:16: erschienen. Vom 29. August bis zum Nachmittag vor dem Erscheinen dieser Folge, das war der

00:35:22: Nachmittag des 11. September 2024, ist der Goldpreis leicht gestiegen und zwar um rund 0,5%

00:35:30: auf etwas mehr als 2500 US-Dollar und wechselkursbedingt um rund 1,5% auf fast 2.280 Euro. Zu den langfristigen

00:35:44: Kursentwicklungen über mehrere Jahrzehnte hat gerade schon Steffen Orben im Interview etwas gesagt,

00:35:50: deshalb beschränke ich mich jetzt auf die Wertentwicklung von drei weiteren kürzeren Zeitperioden.

00:35:55: In den seit dem 11. September vergangenen 12 Monaten ist der Wert für eine Feinunze

00:36:02: Gold an der Börse in Dollar um etwas mehr als 30% und in Euro um 27% gestiegen. In den vergangenen

00:36:11: fünf Jahren ging es in Dollar und in Euro um jeweils rund 70% nach oben und in den vergangenen

00:36:18: zehn Jahren. Betrug der Wertzuwachs bei Gold etwas mehr als 100% in Dollar und fast 140% in Euro.

00:36:38: Das war's für die Folge 83 des Goldwissen-Podcasts von Xetra-Gold bzw. der deutsche Börse Commodities GmbH.

00:36:47: Das ist die Emittentin des Wertpapiers Xetra-Gold. Sollten Sie diese Podcast-Serie noch nicht abonniert

00:36:55: haben, machen Sie das doch einfach. Und zwar über eine Podcast-App wie Apple Podcasts,

00:37:01: Spotify oder dieser, dann bekommen Sie zweimal im Monat eine neue Folge auf Ihr Smartphone übertragen,

00:37:07: denn der Goldwissen-Podcast erscheint alle 14 Tage. Mit Ausnahme übrigens einer vierwöchigen

00:37:14: Sommerpause, aber die haben wir ja schon hinter uns. Sie können die Goldwissen-Podcasts natürlich

00:37:19: auch auf www.xetra-gold.com hören. Sie finden die Folgen unter dem Menüpunkt "Gold News". In der

00:37:28: nächsten der 84. Folge ist Michael Blumenroth von der Deutschen Bank zu Gast. Er ist ein sehr

00:37:36: erfahrene Rohstoffanalyst mit jeder Menge Wissen. Er hat auch immer jede Menge Anekdoten parat,

00:37:41: wenn es um Gold und seine Arbeit als Rohstoffanalyst geht. Ich bin sehr gespannt, was er für Folge 84

00:37:48: dabei hat. Bis dahin und herzliche Grüße, Ihr Mario Müller-Dofel.

00:37:53: Musik]

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